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4 Soft Skills für mehr Erfolg – Teil 1: Schlagfertigkeit

4 Soft Skills für mehr Erfolg – Teil 1: Schlagfertigkeit

Immer dann, wenn Menschen aufeinandertreffen und miteinander interagieren, sind verschiedene Fähigkeiten gefragt, die im Fachjargon auch Soft Skills oder soziale Kompetenzen genannt werden. Gerade im beruflichen Kontext sind gewisse Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Disziplin und Kritikfähigkeit extrem wichtig und darum auch sehr gefragt. Es kommt nicht selten vor, dass in Vorstellungsgesprächen der Fokus bewusst auf Soft Skills gelenkt und beispielsweise mittels Tests herausgefunden wird, wo die Stärken und Schwächen des Bewerbers liegen.

In dieser Artikel-Serie möchten wir Ihnen vier Soft Skills, die im Job häufig gefragt und von Vorteil sind, etwas genauer vorstellen. Wir beleuchten, was genau sich hinter der Fähigkeit verbirgt und was Sie tun können, um Sie zu trainieren. Den Anfang macht die soziale Kompetenz Schlagfertigkeit.

Schlagfertigkeit – Was ist das?

Jeder von uns kennt sie vermutlich: Diese eine Person, die immer einen kessen Spruch auf den Lippen hat, nie um eine Antwort verlegen ist und stets genau weiß, wie sie ihr Gegenüber mit Worten entwaffnen kann. All diese Kompetenzen werden allgemein als Schlagfertigkeit bezeichnet.

Schlagfertigkeit ist die Fähigkeit, innerhalb weniger Sekunden intelligent, gewitzt, eloquent und/oder provokant auf eine oftmals spitz formulierte Äußerung zu reagieren. Oder augenzwinkernd formuliert: Schlagfertigkeit ist das, was Ihnen eine Stunde später endlich einfällt.

Damit sind wir auch schon bei der größten Schwierigkeit im Zusammenhang mit dieser sozialen Kompetenz: Während manche Menschen fast schon berüchtigt für ihr zackiges Mundwerk sind, fällt es anderen schwer, die passende Antwort auf eine spitze Bemerkung zu finden. Wieder andere freuen sich über jeden schlagfertigen Geistesblitz, wohl wissend, dass sie in den meisten anderen Situationen nicht in Sekundenschnelle die passenden Worte finden werden.

 

Warum ist Schlagfertigkeit im Beruf so wichtig?

Schlagfertigkeit ist eine Soft Skill, die auf den ersten Blick vor allem bei Stammtischgesprächen und auf Familienfeiern zum Einsatz kommt. Warum schreiben wir hier also im Karriere-Kontext darüber?

Die Antwort: Weil Ihnen Schlagfertigkeit – wohl dosiert und richtig angewendet – auch im Beruf einige Türen öffnen kann. Schlagfertige Menschen gelten allgemein als:

 

  • selbstbewusst

  • entschlossen

  • eloquent/redegewandt

  • witzig

  • offen

  • entscheidungsfreudig

  • kämpferisch

  • informiert

  • vorbereitet

 

Kurzum: Eine schlagfertige Person ist eine Person, der man etwas zutraut und der man zustimmt, die als extrovertiert, aktiv und offensiv eingeschätzt wird, der man bereitwillig folgt. Gerade auf der Führungsebene, aber auch beim Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung kann Ihnen Schlagfertigkeit also außerordentlich behilflich sein.

Ein weiterer Grund, aus dem Schlagfertigkeit auch im beruflichen Kontext von Bedeutung ist, lautet verbale Verteidigung. Denn nicht selten sind Gesprächssituationen, in denen Schlagfertigkeit angebracht ist, Situationen, in denen Sie (unterschwellig) von einer anderen Person angegriffen werden. Egal ob die tyrannische Vorgesetzte, der neidische Kollege oder der anstrengende Kunde – indem Sie schlagfertig auf unangenehme Fragen und provokante Äußerungen reagieren, nehmen Sie nahezu jedem Gegner den Wind aus den Segeln.

Höchste Zeit also, endlich Ihre Schlagfertigkeit zu trainieren!

 

Wie werde ich schlagfertiger?

An alle Menschen, die sich fragen, ob man schlagfertig sein erlernen oder trainieren kann: Ja, es ist möglich. Wie viele andere Soft Skills ist auch Schlagfertigkeit eine Fähigkeit, die wohl in den seltensten Fällen angeboren ist, sondern sich vielmehr im Laufe der Zeit entwickelt und festigt. Die nachfolgenden Tipps sind Ihnen hierbei behilflich.

 

Denken Sie einen Schritt voraus

Auch wenn viele Menschen es nicht gern hören, aber: Ihre Sprüche und provokanten Fragen sind in sehr vielen Fällen schlicht und ergreifend vorhersehbar oder sogar plumpe Wiederholungen.

Machen Sie sich diesen Umstand zunutze, indem Sie sich schon vor einem heiklen Gespräch überlegen, welche „Spitzen“ kommen könnten und wie Sie am besten darauf reagieren. Das ist dann zwar keine Schlagfertigkeit im eigentlichen Sinne, doch für den Anfang und um Selbstvertrauen aufzubauen, eine sehr gute Übung.

 

Suchen Sie das (provokante) Gespräch

Im Laufe der Zeit werden Sie ein gewisses Gespür dafür entwickeln, bei welchem Kollegen Schlagfertigkeit gefordert ist und bei welchem Sie sich keine Sorgen machen müssen. Anstatt jedoch immer die angenehmen Gesprächspartner zu suchen, sollten Sie (zumindest hin und wieder) bewusst auf Konfrontationskurs gehen. Denn wie so oft im Leben gilt auch beim Thema Schlagfertigkeit: Übung macht den Meister. Sie können nur dann schlagfertiger werden, wenn Sie diese Fähigkeit aktiv trainieren – und das wiederum funktioniert nun einmal am besten im realen Gespräch.

 

„Zerlegen“ Sie Schlagfertigkeit in ihre Einzelteile

Um herauszufinden, wie Sie schlagfertiger reagieren können, sollten Sie zunächst einmal grundlegend verinnerlichen, wie genau Schlagfertigkeit „funktioniert“. Streng genommen handelt es sich hierbei nämlich um die Zusammensetzung verschiedener Soft Skills:

 

  • Mut (zur Provokation): Besonders schlagfertige Antworten sind meist die, die eine gewisse Grenze überschreiten und durchaus auch mal provokant sind. Hierzu ist natürlich – gerade im Job – eine Extraportion Mut nötig.

  • Humor: Nicht immer müssen schlagfertige Reaktionen bissig oder gar angreifend sein. Oftmals entwaffnen Sie Ihr Gegenüber am zuverlässigsten durch Humor. Kein Wunder also, dass witzige Menschen besonders häufig auch schlagfertig sind.

  • Wissen und Argumente: Eine dritte Komponente, die Schlagfertigkeit zu einem so machtvollen Instrument macht, ist Wissen und die Fähigkeit, einen Gesprächspartner mit Argumenten zu überraschen. Gerade in kontroversen Diskussionen (zum Beispiel über die Corona- oder Klima-Krise) lässt kaum etwas Ihr Gegenüber so schnell verstummen wie fundierte Informationen, die Ihren Mund ohne Zögern oder Zweifel verlassen.

 

Legen Sie sich einen Fundus der Reaktionen zu

Um in jeder Lebenslage smart auf herausfordernde Aussagen zu reagieren, kann es helfen, wenn Sie sich eine kleine (oder auch größere) Sammlung allgemeiner Reaktionen zulegen. In diesen Fundus können eigene Einfälle, aber auch Zitate anderer (berühmter) Menschen einfließen.

Wichtig ist, dass Sie grob wissen, in welcher Situation welcher Spruch angebracht ist – denn nur so wird Ihr Auftritt am Ende auch tatsächlich so cool und pointiert wie gewünscht.

 

Stimmen Sie Ihrem Gesprächspartner zu

Eine besonders leichte, aber manchmal überaus herausfordernde Form von Schlagfertigkeit ist die Zustimmung. Wenn eine Kollegin beispielsweise bemängelt, dass Sie für eine Aufgabe viel zu viel Zeit brauchen, könnten Sie schlichtweg entgegnen: „Das stimmt, ich bin eben gern genau, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden.“

Dieser (vermeintlich) charmante und dennoch schlagfertige, weil überraschende Trick lässt sich auf nahezu jede Gesprächssituation übertragen und funktioniert besonders gut, wenn Sie dem Gegenüber extra viel Höflichkeit entgegenbringen – beispielsweise so: „Oh, endlich fällt es mal jemandem auf, dafür bin ich Ihnen aber dankbar!“

 

Üben Sie sich in Schnelligkeit

Der größte Feind der Schlagfertigkeit ist die Zeit. Schon wenige Sekunden zwischen der Aussage Ihres Gesprächspartners und Ihrer Antwort genügen, um einem Konter jeglichen Effekt zu rauben. So schwer es Ihnen anfangs auch fallen mag: Schlagfertige Reaktionen müssen wie Gewehrsalven aus Ihnen herausschießen.

Uns ist bewusst, dass es herausfordernd ist, Überwindung kostet und hin und wieder auch nach hinten losgehen kann, doch am besten funktioniert Schlagfertigkeit, wenn Sie das sagen, was Ihnen als erstes durch den Kopf geht. Die Suche nach der „perfekten Antwort“ dauert schlichtweg zu lang. Im Laufe der Zeit wird sich eine gewisse Routine einstellen, die Ihnen auch dabei hilft, trotz aller Spitzfindigkeit immer den richtigen Ton zu treffen.

Zusatz-Tipp: Sollte eine Aussage im Eifer des Gefechts mal nach hinten losgehen oder gar unterhalb der Gürtellinie landen, ist es absolut angebracht, sich hierfür zu entschuldigen. Es ist keine Schande, einen Fehler einzugestehen – diesen unkommentiert zwischen Ihnen und Ihrem Kollegen stehen zu lassen hingegen schon. Beleidigungen und Diskriminierung unter dem Deckmantel der Schlagfertigkeit zu verstecken, ist nicht der Sinn der Sache.


Schlagfertigkeit ist keine angeborene Gabe, sondern eine Fähigkeit, die sich trainieren lässt. Auch wenn der Aufwand mitunter groß sein kann, lohnt er sich letztendlich. Schlagfertige Menschen gelten nicht nur als entschlossen, kä0mpferisch und humorvoll, sie signalisieren auch: Ich bin nicht der Spielball deiner schlechten Laune. Darum gehört Schlagfertigkeit zu den Top-Soft Skills für eine erfolgreiche Karriere.

Foto: www.pixabay.com

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