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4 Soft Skills für mehr Erfolg – Teil 4: Frustrationstoleranz

4 Soft Skills für mehr Erfolg – Teil 4: Frustrationstoleranz

Im letzten Artikel unserer vierteiligen Soft Skill-Serie möchten wir Ihnen gern die soziale Kompetenz der Frustrationstoleranz etwas näher vorstellen. Gerade weil diese häufig in Vergessenheit gerät, wenn es um Soft Skills geht, finden wir es wichtig, sich auch mit dieser Fähigkeit einmal genauer auseinanderzusetzen und die Frage zu klären: Wie steigere ich meine Frustrationstoleranz?

 

Frustrationstoleranz – Was ist das?

Es ist meist nur eine Frage der Zeit, bis im Beruf Situationen auftreten, die allgemein als frustrierend bezeichnet werden können. Ob es nun der Kollege ist, der das alleinige Lob für eine Teamleistung kassiert, die Kundin, die trotz mehrmaliger Kommunikation kein fristgerechtes Feedback gibt oder der Vorgesetzte, der – egal wie sehr man sich auch bemüht – die anderen Mitarbeiter stets bevorzugt.

Frustration am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit – aber es ist etwas, womit Sie umgehen können müssen. Die Fähigkeit, die hierfür notwendig ist, wird auch als Frustrationstoleranz genannt – also die Toleranz gegenüber dem Gefühl von Frustration.

Frustrationstoleranz ist, um es möglichst einfach auszudrücken, die Fähigkeit, selbst in überaus frustrierenden Situationen stets souverän, professionell und vor allem optimistisch zu sein. Egal, wie aussichtslos Ihre Lage im Job also gerade zu sein scheint, mithilfe einer gesunden Frustrationstoleranz wird es Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit gelingen, diesen Tiefpunkt zu überwinden – und zwar ganz ohne Verzerrung der objektiven Umstände.

Übrigens: Frustrationstoleranz ist eng verwandt mit der Resilienz. Wenn Sie mehr über die psychische Widerstandskraft erfahren wollen, die Ihnen vor allem durch schwere Krisenzeiten hilft, sollten Sie sich diesen Artikel auf unserem Blog durchlesen.

 

Exkurs: Äußere vs. innere Frustration

Die Emotion Frust kann viele verschiedene Auslöser haben. Ganz allgemein können diese in äußere und innere Faktoren unterteilt werden.

  • Äußere Frustration: entsteht z. B. durch Rückschläge, für die Sie selbst nichts können, Aktionen sowie Reaktionen anderer Menschen, Rückschläge, Benachteiligungen und Diskriminierung

  • Innere Frustration: entsteht beispielsweise, wenn Sie selbst gesteckte Ziele nicht erreichen oder Ihre Erwartungshaltung nicht erfüllt wird

Wichtig zu wissen: Mithilfe einer ausgeprägten Frustrationstoleranz können Sie sowohl der äußeren als auch der inneren Frustration den Kampf ansagen und sind somit weitestgehend immun gegen alle Auslöser von Frust.

 

Warum ist Frustrationstoleranz im Beruf so wichtig?

Jeder von uns kennt die Reaktion von Kindern, die sich ungerecht behandelt fühlen, nicht ihren Kopf durchsetzen können oder die heißgeliebte Süßigkeit im Supermarkt bekommen: Sie sind „bockig“, verhalten sich teilweise vollkommen irrational und hinterlassen bei den meisten Beteiligten ein eher ungutes Gefühl (m es diplomatisch auszudrücken).

Ganz ähnlich verhält es sich letztlich auch bei Erwachsenen, die ihren eigenen Frust nicht unter Kontrolle haben. Zwar werfen sich die wenigsten Menschen im Büro schreiend auf den Boden, wenn die Kollegin ein begehrtes Projekt übernehmen darf, doch die Mechanismen sind häufig die gleichen: Missgunst, Neid, irrationales Handeln.

Um solche Impulse – vor allem im beruflichen, aber auch im privaten Umfeld – möglichst gut kontrollieren zu können, ist eine gut ausgeprägte Frustrationstoleranz notwendig.

Diese hilft Ihnen dabei,

  • in frustrierenden Situationen ruhig, beherrscht und professionell zu bleiben

  • rationale Entscheidungen zu treffen

  • lösungsorientiert zu denken

  • Entscheidungen anderer nicht persönlich zu nehmen

  • konstruktiv mit der Frustration (und ihren Auslösern) umzugehen

  • „Durststrecken“ ohne Erfolgsmomente zu überstehen

  • besser mit Rückschlägen und Niederlagen umzugehen

  • langfristig effektiver an Ihrer Karriere zu arbeiten

 

Wie steigere ich meine Frustrationstoleranz?

Gerade sehr impulsive, leidenschaftliche und emotionale Menschen tun gut daran, sich einmal offen und ehrlich zu fragen: Wie groß ist eigentlich meine Frustrationstoleranz? Gehe ich cool und gelassen mit Frust um oder wirft mich dieses Gefühl von Enttäuschung und Ungerechtigkeit immer wieder aufs Neue aus der Bahn?

Wenn Sie eher zur zweiten Gruppe gehören, dann ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Sie befinden sich einerseits in bester Gesellschaft und können andererseits jede Menge dafür tun, Ihre Frustrationstoleranz für die Zukunft zu stärken.

Nachfolgend erklären wir Ihnen, wie das geht.

 

#1 Schrauben Sie (zu hohe) Erwartungen runter

Dieser Tipp soll auf keinen Fall bedeuten, dass Sie keinerlei Ansprüche mehr an Ihren beruflichen Werdegang haben dürfen und einfach alles, so wie es kommt, hinnehmen sollen. Er zielt viel eher darauf ab, Ihre Erwartungen – an andere Menschen, an konkrete Situationen, aber auch an sich selbst – zu reflektieren und zu hinterfragen, welche davon schlicht und ergreifend viel zu hoch sind.

Indem Sie Ihre Erwartungen auf ein realistisches Level bringen, verringern Sie das Risiko der Frustration automatisch auf ein Minimum – es wird nämlich viel seltener vorkommen, dass Sie enttäuscht werden und sich infolgedessen Frust in Ihnen breit macht.

 

#2 Lernen Sie, das Positive zu erkennen

Es klingt vermutlich wie einer dieser klassischen Postkarten-Sprüche, doch es stimmt tatsächlich: In (nahezu) jeder Situation – und mag sie auch noch so negativ wirken – steckt etwas Positives. Ihre Aufgabe ist es, diesen Aspekt ausfindig zu machen und ihn sich bewusst vor Augen zu führen.

Wozu das gut sein soll?

Indem Sie sich gezielt auf Lerneffekte, konstruktive Kritik oder erhellende Erkenntnisse fokussieren, geben Sie der Frustration schlicht und ergreifend keine Chance, sich auszubreiten. Es wird Ihnen dann viel besser gelingen, mit ihr umzugehen und eine Toleranz ihr gegenüber zu entwickeln.

 

#3 Erforschen Sie die Auslöser der Frustration

Jeder Mensch ist anders – und jeder Mensch ist aus anderen Gründen frustriert. Um besser mit diesem Gefühl umgehen zu können, ist es eine wichtige Voraussetzung, ganz genau zu erforschen, was Ihre Trigger, sprich die Auslöser für Frustration, sind. Hier finden Sie eine kleine Auswahl klassischer „wunder Punkte“:

  • Gefühl von Chancenungleichheit, Benachteiligung bzw. Bevorzugung

  • Gefühl von Ungerechtigkeit

  • Gefühl von Stillstand

  • Vergleiche mit den Erfolgen anderer

  • Gefühl von Ohnmacht

Wenn Sie herausgefunden haben, was Sie frustriert – hierfür können Sie beispielsweise einen Monat lang Tagebuch führen –, können Sie im nächsten Schritt hinterfragen, warum Sie sich so sehr von manchen Situationen triggern lassen.

Das mag an einigen Stellen sehr unangenehm werden, weil Sie wirklich ehrlich zu sich selbst sein müssen. Doch am Ende werde Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, dass vieles den Frust und die Enttäuschung gar nicht wert ist und Sie sich stattdessen viel eher auf das Wesentliche konzentrieren sollten: Die Frage, wie Sie maximal aus den unterschiedlichsten beruflichen Situationen profitieren.

 

#4 Gehen Sie frustrierenden Situationen nicht aus dem Weg

Es mag auf den ersten Blick eine gute Überlegung sein, Frust einfach zu vermeiden, wenn man ihn nicht gut aushält. Langfristig wird sich diese Strategie jedoch keinesfalls bewähren.

Besser: Scheuen Sie die Frustration nicht, sondern lernen Sie, solche Situationen auszuhalten, beispielsweise indem Sie:

  • Ihre Gefühle offen thematisieren

  • Gründe für bestimmte Entscheidungen erfragen

  • Ihre Erwartungshaltung anpassen

 

#5 Richten Sie den Blick nach vorn

(Vermeintlich) Frustrierende Situationen, die wir scheuen, sind – im großen Ganzen betrachtet – oftmals nur ein Wimpernschlag. Wenn Sie langfristig erfolgreich sein wollen, lohnt es sich also, sich unangenehmen Konfrontationen, enttäuschenden Gesprächen und Co. einfach zu stellen und anschließend den Blick wieder nach vorn zu richten.

In der Regel verhält es sich dabei wie mit dem Heftpflaster: Reißt man es schnell herunter, tut es zwar kurz weh, doch dann ist alles wieder gut. Lassen Sie sich hingegen Zeit, verzögern Sie den Moment des Schmerzes nur und sorgen unter Umständen sogar dafür, dass Sie sich viel positive Lebenszeit entgehen lassen.

Allein diese Erkenntnis wird Ihnen in Zukunft dabei helfen, sehr viel besser mit Frustration und anderen negativen Gefühlen umzugehen. Denken Sie immer daran: Was heute vielleicht der unangenehmste To-do auf Ihrer Liste ist, steht Ihnen schon morgen nicht mehr im Weg!


Ein Mensch, der gut mit Frustration umgehen kann, ist nicht automatisch ein erfolgreicher Mensch. Frustrationstoleranz kann jedoch durchaus als „wichtiger Eckpfeiler“ für die eigene Karriere betrachtet werden und ist als solcher (in Kombination mit anderen Soft Skills wie Schlagfertigkeit und Disziplin) in vielen Fällen unverzichtbar.

Foto: www.pixabay.com

 

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