Der Einstieg in die Selbstständigkeit gestaltet sich für Freelancer häufig besonders einfach. Ein geringes Startkapital, flexible Arbeitszeiten und vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten sind nur drei Vorteile von vielen, die dieses Businessmodell so attraktiv machen. Falls Sie sich für diesen Weg entscheiden, sollten Sie aber auch wissen, dass auf ihm einige Fallstricke lauern. Welche Fehler Sie als Freelancer unbedingt vermeiden sollten, lesen Sie in diesem Beitrag.

Fehler #1: Sie betrachte Kollegen als Konkurrenten

In Deutschland gibt es unzählige Freelancer in den verschiedensten Branchen. Doch wenn Sie sich erst einmal am Markt etabliert haben, werden Sie schnell feststellen: Man kennt sich.

 

Egal ob Texter, virtuelle Assistenten oder Grafikdesigner; jede Branche hat ihre Akteure und viele davon werden Sie im Laufe der Zeit – beispielsweise über soziale Medien oder auf Netzwerk-Events – kennenlernen.

 

Im ersten Moment kann es ziemlich abschreckend wirken, das Tun anderer Freelancer zu beobachten und nicht selten entsteht schon nach kurzer Zeit ein gewisses Konkurrenzdenken. Doch dieses ist grundlegend falsch.

 

Bauen Sie Kontakte zu anderen Freelancern auf, um sich weitläufig zu vernetzen. Kollegen aus der gleichen Branche sollten dabei nie als Widersacher betrachtet werden, die Ihnen die Kundschaft wegschnappen. Verstehen Sie sie viel eher als Wegbegleiter, von denen Sie lernen und mit denen Sie sich austauschen können.

 

Fehler #2: Sie bieten „alles und nichts“ an

Viele Freelancer stellen ihre Dienstleistungen zu Beginn der Karriere sehr breit auf, um damit möglichst viele potentielle Kunden zu erreichen. Keine schlechter Gedanke und eine Taktik, die in manchen Fällen auch durchaus erfolgreich ist.

 

Generell gilt jedoch: Je spezifischer Sie Ihre Tätigkeit beschreiben und ausüben, desto besser. Freelancer sind Spezialisten, die meist ganz gezielt von Unternehmen beauftragt werden. Diesen geht es dabei in erster Linie darum, mit echten Profis und Experten zu arbeiten, die nicht unbedingt alles können müssen.

 

Viel wichtiger ist es, dass Sie das, was Sie Ihre Kernkompetenz nennen – also beispielsweise schreiben, programmieren oder designen – wie kaum ein anderer beherrschen. Dadurch stechen Sie aus der Masse heraus und erregen die Aufmerksamkeit der Kundschaft.

 

Fehler #3: Sie betrachten sich nicht als Unternehmer

Ja, es stimmt: Freelancer sind Dienstleister, die nur in seltenen Fällen eigene Produkte anbieten. Sie tauschen ihre Arbeitsleistung gegen Geld und realisieren viele Projekte nach den Wünschen ihrer Kunden.

 

Das alles bedeutet allerdings nicht, dass Sie als Freier kein ernstzunehmender Unternehmer sind. Auch wenn Sie keine zehn Mitarbeiter beschäftigen und nicht am „nächsten großen Ding“ feilen, sind Sie trotzdem ein Mensch, der seinen Traum von der Selbstständigkeit lebt.

 

Lassen Sie ihr Tun nicht kleinreden und vergessen Sie nie: Die richtige Einstellung zu Ihrem Business kann durchaus Einfluss auf Ihren unternehmerischen Erfolg haben.

 

Fehler #4: Sie haben Ihre Zahlen nicht genau im Blick

Mieten, Rechnungen, Steuern, Versicherungen, Gebühren,… als Freelancer werden Sie beinahe täglich Kontakt zu den unterschiedlichsten Zahlen haben – ein Umstand, der bei weitem nicht jedem Freien gefällt.

 

Doch auch wenn Mathe leider nie Ihre Stärke war, dürfen Sie keinesfalls den Fehler machen, Ihre Zahlen aus den Augen zu verlieren. Als Freelancer, der auf sich allein gestellt ist und nur dann Geld verdient, wenn er auch wirklich arbeitet, müssen Sie genau wissen, welche Ausgaben und Einnahmen Sie monatlich haben.

 

Nur dann können Sie sich nämlich sicher sein, dass alle offenen Punkte abgedeckt werden und Sie am Ende noch genug Geld zum Leben übrig haben.

 

Fehler #5: Sie lassen sich von Klischees blenden

Freelancer? Das sind doch die, die mit ihrem Macbook im Café sitzen, einen Flatwhite schlürfen und ganz nebenbei das große Geld verdienen!?

 

Äh nein, nicht ganz! Auch wenn Sie als Freelancer durchaus gutes Geld verdienen können, dürfen Sie keinesfalls denken, dass Ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Die Arbeit als Freier ist – egal in welcher Branche – hart und nicht wenige scheitern an dieser Herausforderung.

 

Auch wenn das Klischeebild des klassischen Freelancers etwas anderes suggeriert: Wenn Sie sich für diesen Karriereweg entscheiden, dann müssen Sie hart arbeiten.

 

Doch keine Sorge: Für einen Besuch im Café bleibt trotzdem noch Zeit.

 

Fehler #6: Sie gönnen sich keine Pausen

Es wurde weiter oben im Beitrag bereits erwähnt: Freelancer verdienen in der Regel nur dann Geld, wenn sie auch wirklich arbeiten. Das wiederum ist die Basis für einen riesengroßen Fehler, den sehr viele Freie begehen: Sie gönnen sich keine Ruhepausen – und erst recht keinen Urlaub.

 

Auch wenn der Gedanke an fehlende Einnahmen durchaus schmerzt und Urlaub in manchen Phasen einfach nicht möglich ist, sollten Sie dennoch darauf achten, regelmäßig durchzuatmen.

 

Es bringt absolut niemandem etwas, wenn Sie ununterbrochen ackern und dafür am Ende noch Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Denken Sie immer daran: Wenn Sie erst einmal krank sind und im Bett liegen, wird der Verdienstausfall noch viel größer sein als bei einem zehntägigen Urlaub.

 

Fehler #7: Sie sichern sich nicht ausreichend ab

Wenn wir einmal beim Thema Gesundheit sind – auch dieses Thema bietet genügend Raum für eine gemeine Falle, in die viele Freelancer tappen. Sie trägt den Namen „mangelnde Absicherung“.

 

Auch wenn Versicherungen zusätzliche Kosten verursachen und nicht alle Freelancer die Möglichkeit haben,ausreichende Rücklagen zu bilden, sollten Sie diese Maßnahmen keinesfalls ignorieren und Ihr Bestes geben.

 

Absicherung – beispielsweise für Krankheitsphasen, eine Berufsunfähigkeit oder eine längere Auszeit – ist nicht nur absolut unverzichtbar, Sie sorgt auch dafür, dass Sie nachts besser schlafen können.

 

Kennen Sie noch weitere Fehler, die Freelancer unbedingt vermeiden sollten? Verraten Sie sie uns gern in den Kommentaren.

 

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