So unterschiedlich die Vereinslandschaft in Deutschland auch sein mag, fast alle Vereine eint das gleiche Problem: Die Suche nach dem fehlenden Nachwuchs. Um dieses zu lösen, können Sie viele verschiedene Strategien ausprobieren und anwenden. Eine davon ist die bewusste Steigerung der eigenen Sichtbarkeit, die einem Verein dabei hilft, viel eher von potentiellen neuen Mitgliedern entdeckt zu werden. Auf welchen Wegen es Ihnen gelingt, als Verein sichtbarer zu werden, möchten wir Ihnen gern in diesem Beitrag verraten. Viel Spaß beim Lesen.

#1 Informationsstand auf Festen oder Messen

Zugegeben: In Zeiten von Corona ist es eher schwierig, auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen. Doch es wird auch eine Zeit danach geben. Wenn Feste, Messen und andere Veranstaltungen wieder stattfinden können und viele Menschen anlocken, ist das die perfekte Möglichkeit, sich als Verein zu präsentieren.

An einem klassischen Informationsstand können Sie nicht nur Ihre Tätigkeit vorstellen, sondern auch direkt Rede und Antwort stehen. Diese Möglichkeit, die Sichtbarkeit Ihres Vereins zu steigern, ist eine sehr persönliche, da Sie direkten Kontakt zu potentiellen Mitgliedern haben. Betrachten Sie diesen Umstand als Chance, um maximale Erfolge zu erzielen.

Und noch ein Tipp: Legen Sie den Fokus klar auf „Mitmach-Aktionen“. Niemand wühlt sich gern durch einen Stapel Broschüren und liest sich ellenlange Texte durch – schon gar nicht im Tumult einer Veranstaltung. Locken Sie die Menschen lieber an, indem Sie ihnen echte Erlebnisse bieten – vom Torwandschießen über Spiele mit einer Kübelspritze bis hin zum Kaninchen, das mal aus der Nähe betrachtet und gestreichelt werden darf, ist alles möglich.

#2 Verein bei Google Maps eintragen

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie es andere Vereine schaffen, bei Google Maps aufgeführt zu werden? Diese Maßnahme ist in der Tat sinnvoll, da sie Ihnen dabei hilft, bei einer sogenannten Umgebungssuche via Google schneller gefunden zu werden.

Hier ein Beispiel, das verdeutlichen soll:

Eine Familie zieht aus der Metropole zurück in die Kleinstadt, aus der sie stammt. Weil sich alle gern „einbringen“ und vor allem Kontakt im neuen Umfeld knüpfen wollen, sucht die Mutter via Google nach verschiedenen Vereinen – beispielsweise einem Turnverein für die Kinder. Ist dieser Verein bei Google eingetragen, erscheint er nicht nur in den regulären Suchergebnissen (vorausgesetzt, es gibt beispielsweise eine eigene Webseite oder eine andere, auf der er erwähnt wird; siehe dazu #4 und #5), sondern auch als Eintrag bei Google Maps.

Anhand von diesem kann die Mutter dann sehr schnell erkennen, wie weit der Trainingsort des Vereins vom Wohnort entfernt ist. Ein weiterer Vorteil des Google Maps-Eintrags ist, dass Sie Telefonnummer und E-Mail-Adresse Ihres Vereins gut sichtbar platzieren können. Dadurch wird es der Mutter zusätzlich erleichtert, Kontakt zu Ihnen aufzunehmen.

Wie lasse ich meinen Verein bei Google Maps eintragen?

Grundvoraussetzung für einen Eintrag bei Google Maps ist ein Google-Account. Mit den entsprechenden Zugangsdaten müssen Sie sich bei Google My Business eintragen. Hier hinterlegen Sie alle relevanten Informationen wie:

Nachdem Sie alle Daten bestätigt haben, müssen Sie noch einen Verifizierungscode eingeben. Diesen erhalten Sie per Post von Google. Sobald Sie die Postkarte haben, können Sie den Code bei Google My Business eingeben und Ihren Google Maps-Eintrag freischalten. Ab dann ist er auch für andere Menschen auf der Karte und bei entsprechenden Suchanfragen sichtbar.

#3 Social Media

Vereine sind in den letzten Jahren immer mutiger geworden, wenn es darum ging, das eigene Engagement auch in den sozialen Medien zu präsentieren. Plattformen wie Facebook, Instagram und Youtube eignen sich hervorragend, um (noch) sichtbarer zu werden und auf diese Weise vor allem junge Vereinsmitglieder anzusprechen.

Falls Sie sich dafür interessieren, ein Social Media-Profil für Ihren Verein anzulegen, sollten Sie sich im Vorfeld unbedingt fragen, welches Ziel Sie damit erreichen wollen. Weiterhin ist es immer von Vorteil, wenn Sie bereits eine Ideensammlung für mögliche Inhalte haben. Auf diese Weise umgehen Sie, dass Ihre Social Media-Aktivitäten einem Strohfeuer gleichen: Erst leuchten sie hell und weithin sichtbar, doch schon bald sind sie wieder vollständig erloschen.

Mehr zum Thema Vereine in sozialen Medien:

#4 eigene Webseite

Die wohl naheliegendste Maßnahme für mehr Sichtbarkeit in der heutigen Zeit ist für viele Vereine gleichzeitig auch die schwierigste: Eine eigene Webseite klingt in der Theorie ganz einfach, ist in der Praxis aber oft nur schwer umsetzbar.

Fakt ist: Wer einen professionellen Internetauftritt haben möchte, um seinen Verein in einem ansprechenden Rahmen zu präsentieren, der braucht ein gewisses Know-how – oder entsprechende Helfer, die bei diesem Projekt unterstützen können.

Ist die Webseite jedoch erst einmal eingerichtet, können Sie hiermit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:

#5 andere Webseiten und Vereinsverzeichnisse

Die eigene Webseite für Ihren Verein ist die eine Sache – doch wie wäre es, noch viel präsenter im Internet zu sein? Auch andere Webseiten – beispielsweise von der Stadt oder der Gemeinde, in der Sie aktiv sind oder spezielle digitale Vereinsverzeichnisse – bieten ideale Möglichkeiten, noch sichtbarer zu werden.

Es lohnt sich also allemal, das nächste freie Zeitfenster für eine umfassende Recherche zu reservieren und sich über entsprechende Möglichkeiten von Einträgen und Erwähnungen zu informieren.

#6 Plakate und Flyer

Kommen wir von den digitalen Strategien noch einmal zurück zu den analogen. Ein ganz klassischer Weg zu mehr Sichtbarkeit sind Plakate und Flyer, die Sie mit entsprechenden Informationen versehen und an präsenten Orten aufhängen oder auslegen beziehungsweise verteilen können.

Unsere Tipps: Vor allem öffentliche Orte wie Bibliotheken, Gemeindezentren, Restaurants, Geschäfte und Kindertageseinrichtungen eignen sich sehr gut, um mittels Plakaten und Flyern auf Ihren Verein aufmerksam zu machen. Hier erreichen Sie mit wenig Aufwand besonders viele Menschen. Wenn Sie vorhaben, Flyer in Briefkästen zu verteilen, müssen Sie unbedingt die „Keine Werbung“-Hinweise respektieren.

#7 lokale Medien

Last but not least: Ein Tipp, auf den wir in einem der kommenden Blogbeiträge noch etwas genauer eingehen wollen. Darum schneiden wir das Thema lokale Medien beziehungsweise Pressearbeit für Vereine an dieser Stelle nur oberflächlich an.

Fakt ist: Die meisten Vereine lassen wertvolle Potentiale im Hinblick auf ihre Sichtbarkeit ungenutzt verstreichen, weil sie sich beispielsweise nicht trauen, mit ihren Infos an die lokalen Medien zu gehen. Doch gerade in diesen ist der Bedarf an regionalen Storys (eben das, was „um die Ecke“ bei Lieschen Müller und Max Mustermann passiert) meist groß. Entsprechend dankbar sind Redaktionen in der Regel, wenn ihnen entsprechendes Futter geliefert wird, das sie in einen Artikel für die nächste Ausgaben oder einen Beitrag für die kommende Radio-Sendung verarbeiten können.

Wie genau es Ihnen gelingt, mit Ihrem Verein Thema in lokalen Medien zu werden, möchten wir Ihnen wie gesagt gern in einem der kommenden Blogbeiträge erklären.


Es gibt viele Möglichkeiten, Ihren Verein sichtbarer zu machen – sichtbarer für neue Mitglieder, sichtbarer für Unterstützer, sichtbarer für alle. Die Strategien, die wir Ihnen in diesem Beitrag vorgestellt haben, sind sehr unterschiedlich und garantieren somit, dass sich jeder Verein die für sich passende herauspicken kann. Sie haben jedoch auch eine ganz entscheidende Gemeinsamkeit: Sie haben erst dann eine Wirkung, wenn Sie und die anderen Mitglieder in Ihrem Verein aktiv werden. Sichtbarkeit fällt schließlich nicht vom Himmel.

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