Es ist der neue Trend schlechthin, über den nicht nur gern auf Blogs gesprochen wird, sondern der mittlerweile auch ganze Printmagazine füllt. Achtsamkeit ist eines der Schlagworte 2018. Doch was ist dran an dem Hype? Hat Achtsamkeit das Zeug, der neue Schlüssel zum Erfolg zu werden oder kann man sie eher unter der Kategorie „Alles Schall und Rauch“ verbuchen?
Der Beitrag im Überblick
Was bringt mir ein „achtsames Leben“?
Wie kann man Achtsamkeit lernen?
Achtsamkeit am Arbeitsplatz – Wie geht das?
Fazit: Achtsamkeit kann einen positiven Einfluss auf Ihre Karriere haben
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeits-Apps, Achtsamkeits-Yoga, Achtsamkeit-Ratgeber… Achtsamkeit ist im Moment vor allem eines: ziemlich en vogue!
Doch schaut man hinter die Fassade dieses Trendthemas, mit dem sich augenscheinlich gerade auch gutes Geld verdienen lässt, findet man ein erstaunlich spannendes Konzept.
Achtsamkeit ist eine Form des bewussten Lebens. Dieses kann sich ganz unterschiedlich manifestieren, beispielsweise durch:
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kontrollierte Entschleunigung des (Arbeits-)Alltags
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gesunde Ernährung
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regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga und Meditation
Ganz allgemein kann außerdem gesagt werden, dass ein achtsames Leben ein Leben im Hier und Jetzt ist. Vor allem Menschen, die beruflich sehr stark eingebunden sind, fliegen oftmals im Autopilot-Modus durch bestimmte Phasen des Tages und unterziehen sich somit unbewusst einer sozialen Isolation – sowohl gegenüber den Menschen in ihrem Umfeld als auch gegenüber sich selbst.
Ein Beispiel: Wissen Sie noch, welches Lied heute Morgen im Radio lief, während Sie unter der Dusche standen? Oder was sich Ihr Partner/Ihre Partnerin aufs Frühstücksbrot geschmiert hat?
Während achtsame Menschen den Tag vom ersten Moment an ganz bewusst erleben und sich Zeit für den Genuss der scheinbar kleinen, unwichtigen Dinge nehmen, sind die meisten anderen mit dem Kopf meist schon ganz wo anders – meist im Büro natürlich.
Was bringt mir ein „achtsames Leben“?
Achtsamkeit ist – entgegen der Meinung mancher selbsternannter Experten – kein Wunderheilmittel. Wer beispielsweise unter akutem Dauerstress und kurz vor dem Burnout steht, der wird das Unheil mit ein bisschen Achtsamkeit hier und da sicherlich nicht abwenden können.
Das übergeordnete Ziel von Achtsamkeit ist mehr Gelassenheit – sprich: weniger Stress. Genau aus diesem Grund wird Achtsamkeit momentan von immer mehr Menschen als wichtiger Karrierefaktor und manchmal sogar als Schlüssel zum Erfolg gehandelt.
Vor dem Hintergrund der Stressreduktion kann gesagt werden, dass Achtsamkeit, erst einmal vollständig in den Alltag und den persönlichen Lebensstil integriert, eine positive Wirkung auf die eigene Gesundheit haben kann. Gerade Erkrankungen und Syndrome, die durch Stress hervorgerufen und begünstigt werden – also beispielsweise Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Burnout, Depressionen und Übergewicht – können auf diese Weise zwar nicht vollständig vermieden, aber immerhin präventiv behandelt werden.
Last but not least gehen viele davon aus, dass achtsame Menschen, die im Hier und Jetzt leben, sich selbst und ihre Umwelt hinterfragen, besser beziehungsweise souveräner Entscheidungen treffen können. Spätestes jetzt dürfte klar sein, dass ein positiver Effekt auf Ihre Arbeit nicht auszuschließen ist.
Wie kann man Achtsamkeit lernen?
Nochmal: Achtsamkeit ist kein Wunder- oder Allheilmittel. Erwarten Sie also nicht davon, dass es die Lösung für all Ihre Probleme ist, wenn Sie gelernt haben, bewusst zu leben und den Moment zu genießen.
Wenn Sie Achtsamkeit dennoch „erlernen“ wollen, dann sollten Sie sich auf viele kleine Schritte einstellen und das Thema peu a peu in Ihren Alltag integrieren. Es bringt Ihnen nämlich schlichtweg nichts, von jetzt auf gleich alles umzustellen, obwohl Sie das Prinzip der Achtsamkeit noch gar nicht richtig verinnerlicht haben.
Am besten fangen Sie an, indem Sie erst einmal alles konsumieren, was Ihnen zum Thema Achtsamkeit in die Finger kommt:
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Bücher
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Magazine
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Blogs
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Podcasts
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Youtube-Videos
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usw.
Hinweis: Die Grenze zwischen Achtsamkeit und Spiritualität ist nicht immer ganz klar. Es gibt viele Medien, die das Thema aus einem eher gewöhnungsbedürftigen Blickwinkel betrachten. Entscheiden Sie selbst, welche Inhalte Ihnen zusagen und womit Sie nichts anfangen können.
Im nächsten Schritt gilt es, einzelne Achtsamkeits-Übungen nach und nach in Ihren Alltag zu integrieren. Fangen Sie beispielsweise am Morgen damit an, noch einen Moment im Bett zu liegen und erst dreimal tief aus- und wieder einzuatmen, ehe Sie aufstehen. Auch ein bewusster Plausch mit dem Nachbarn, ein Spaziergang in der Mittagspause und das lang angekündigte Telefonat mit einer alten Freundin sind Facetten der Achtsamkeit.
Letztlich kommt es immer darauf an, dass Sie sich auf den Moment konzentrieren und nicht gedanklich schon wieder drei Schritte weiter sind. Denken Sie immer daran: Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu leben. Es erfordert einiges an Training, ehe Sie diese Haltung wirklich verinnerlicht haben.
Achtsamkeit am Arbeitsplatz – Wie geht das?
Kommen wir noch einmal zurück zum Beruflichen. Viele Menschen fragen sich, wie man Achtsamkeit und Arbeit miteinander vereinbaren kann. Oder anderes formuliert: Achtsam leben und trotzdem beruflich erfolgreich sein – geht das überhaupt?
Es ist sicherlich eine Herausforderung, aber: Ja, es geht. Achtsamkeit am Arbeitsplatz ist ein Balanceakt, doch er gelingt immer mehr Menschen, die von dem Prinzip überzeugt sind. Wenn auch Sie sich vorstellen können, dass Ihnen Achtsamkeit die nötige Gelassenheit im Job gibt und somit zu einem wichtigen Erfolgsfaktor wird, dann sollten Sie die nachfolgenden Tipps beherzigen:
Multitasking vermeiden
Um endlich mal mit einem alten Mythos aufzuräumen: Weder Männer noch Frauen sind multitasking-fähig. Sobald das Gehirn mit mehr als einer Aufgabe beschäftigt ist, reagiert es mit Überforderung – was wiederum das Risiko für Fehler exponentiell in die Höhe treibt.
Überforderung? Fehler? Klingt alles andere als achtsam? Richtig!
Wenn Sie Achtsamkeit in Ihren Arbeitsalltag integrieren wollen, dann müssen Sie lernen, eine Aufgabe nach der anderen zu erledigen und sich immer nur auf einen Task zu konzentrieren. Das wird in der Anfangszeit eine echte Herausforderung sein, doch lassen Sie sich von uns versichern: Wenn der Knoten einmal geplatzt ist, werden Sie merken, wie gut Ihnen das Monotasking tut.
Kaffee ohne Mails und sonstige Ablenkung genießen
Kaffee ist das Bürogetränk schlechthin. Doch obwohl es den meisten Menschen sehr gut schmeckt und nachweislich konzentrationsfördernd ist, wird es in der Regel immer nur nebenbei oder zwischen Tür und Angel konsumiert. Sie ahnen es schon: Achtsamkeit geht anders. Nämlich so:
Bereiten Sie sich eine Tasse Kaffee zu – gern mit allem Drum und Dran und unbedingt genau nach Ihren Wünschen. Setzen Sie sich anschließend irgendwo hin, wo Sie sich wohlfühlen. Schalten Sie nun Ihr Smartphone auf lautlos und hängen Sie eventuell ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Türklinge. Schließen Sie die Augen. Atmen Sie tief ein und aus. Führen Sie die Kaffeetasse an Ihre Lippen. Trinken Sie den ersten Schluck. Schmecken Sie den Kaffee ganz bewusst in all seiner Vielseitigkeit.
Na, haben Sie jetzt Lust auf ein heißes Bohnengetränk? Wir können es Ihnen nicht verübeln – solang Sie sich mindestens einmal am Tag die Zeit nehmen, Ihren Kaffee ganz bewusst und ohne Ablenkungsfallen zu genießen.
Automatismen identifizieren und ausschalten
Sicherlich kennen Sie das: Sie sind in einen Arbeitsprozess vertieft, doch weil plötzlich unten rechts auf dem Bildschirm eine E-Mail-Benachrichtung aufploppt, rufen Sie wie ferngesteuert das Programm auf, um die Nachricht zu lesen.
Automatismen wie diese bestimmen einen erstaunlich großen Teil unseres Arbeitsalltags – und sind pures Gift für einen achtsamen Lebensstil. Es gilt also, sie einerseits zu identifizieren und andererseits (nach Möglichkeit) abzuschalten.
Fazit: Achtsamkeit kann einen positiven Einfluss auf Ihre Karriere haben
Achtsame Menschen sind fokussierter, können besser mit Stress umgehen und souveräne Entscheidungen treffen. Sie betreiben aktive Burnout-Prophylaxe, haben seltener Angst und legen ganz allgemein eine bewundernswerte Gelassenheit an den Tag.
Diese durch Untersuchungen und Studien belegten Umstände bringen uns zu dem Ergebnis, dass Achtsamkeit durchaus als positiver Karrierefaktor genannt werden kann. Doch ob es sich hierbei wirklich um einen Schlüssel zum Erfolg handelt, können wir nicht prophezeien.
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