Ob der Businessplan nun das Nonplusultra oder vollkommene Zeitverschwendung ist, daran scheiden sich die Geister – beziehungsweise die Gründer. Fakt ist, dass der Businessplan in diversen Fällen – vor allem dann, wenn es um die Finanzierung Ihrer Geschäftsidee geht – unverzichtbar ist. Darüber hinaus ist er eine gute Möglichkeit, um Ihnen einen Überblick zu verleihen und dabei zu helfen, sich intensiv mit der Planung von Ihrem Business auseinanderzusetzen. Wenn Sie beabsichtigen, einen Businessplan anzufertigen, kann Ihnen der folgende Beitrag behilflich sein. Wir erklären Ihnen, was alles hineingehört und in welchen Situationen der Businessplan unverzichtbar ist.

Definition und Nutzen

Ganz allgemein kann zusammengefasst werden, dass es sich beim Businessplan (zu Deutsch: Geschäftsplan) um eine detaillierte, schriftliche Zusammenfassung Ihrer Geschäftsidee handelt. Hierbei spielen vor allem Ziele und Strategien sowie die zeitlichen Rahmen der Umsetzung eine Rolle. Sie bringen also zu Papier, was Ihnen die ganz Zeit im Kopf umhergeschwirrt ist. Dieser Arbeitsschritt bringt gleich mehrere Vorteile mit sich, die klar für das Erstellen von einem Businessplan sprechen:

 

 

Die Punkte machen deutlich, dass Sie den Businessplan im ersten Schritt für sich selbst anfertigen sollten. Eine vorläufige Version dieses Schriftstückes muss keinesfalls perfekt sein, sondern kann erst einmal eine Art umfassende Notiz sein. Diese wird Ihnen dennoch maßgeblich dabei behilflich sein, Ihre Gedanken zu strukturieren und festzustellen, an welchen Stellen Ihrer Geschäftsidee Sie noch feilen müssen.

 

Richtig konkret und ausgereift muss der Businessplan erst sein, wenn Sie ihn in fremde Hände geben, beispielsweise an

 

 

Wichtig: Der Businessplan ist kein statisches Dokument, das nur in der Zeit des Gründungsprozesses eine Rolle spielt. Wenn Sie einmal einen guten Plan angefertigt haben, tun Sie gut daran, diesen fortlaufend zu aktualisieren. Somit haben Sie immer eine aktuelle Übersicht und können den Plan stets zur Rate ziehen. Diese Arbeitsweise ist vor allem dann von Vorteil, wenn Sie die Entwicklung von Ihrem Unternehmen verfolgen und analysieren wollen.

 

Merke: Der Businessplan verfolgt sowohl interne als auch externe Ziele. Beide Einheiten sollten gleichermaßen beachtet werden.

 

Inhalt und Aufbau

Um den vollen Nutzen von einem Geschäftsplan auszuschöpfen, müssen Sie natürlich wissen, was alles in so einem Businessplan enthalten sein muss. Im Folgenden wollen wir uns daher etwas genauer mit dem Inhalt vom Geschäftsplan auseinandersetzen.

 

Zunächst einmal müssen Sie wissen, dass es keine inhaltlichen und gestalterischen Vorgaben beim Erstellen von einem Businessplan gibt. Sie haben hier also völlig freie Hand und können den Aufbau flexibel an Ihr Unternehmen und Ihre Arbeitsweise anpassen. Dennoch (und das wird viele Leser sicher freuen) gibt es eine Reihe von „Anhaltspunkten“, die Ihnen dabei helfen, Ihren Businessplan mit sinnvollen Inhalten zu füllen. Hierzu gehören beispielsweise:

 

Zusammenfassung: Dieser Bestandteil des Businessplans ist extrem wichtig, da er einen ersten Einblick beziehungsweise Überblick verschafft. Es ist sinnvoll, die Zusammenfassung erst dann zu schreiben, wenn der gesamte Businessplan fertig ist und Sie in der Lage sind, die wichtigsten Punkte verkürzt festzuhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie die Zusammenfassung immer wieder anpassen, wenn es zu einer Änderung in Ihrem Businessplan gekommen ist. Insgesamt sollte die Zusammenfassung nicht länger als zwei Seiten sein. Beachten Sie außerdem, dass Sie unbedingt Auskünfte über Ihre Geschäftsidee, Ihr Angebot und Ihre Strategie geben.

 

Konzept: In diesem Teil vom Businessplan müssen Sie sich nicht kurz fassen, sondern dürfen detailliert beschreiben, worum es sich bei Ihrer Geschäftsidee handelt und was Sie beabsichtigen, um diese in die Tat umzusetzen. Zeitliche Angaben sind hier sehr wichtig.

Unternehmensform: Im Geschäftsplan sollte auch immer festgehalten werden, welche Unternehmensform Sie für Ihr Business gewählt haben. In diesem Kapitel ist außerdem Platz für weitere formale Punkte.

 

Markt: Wer ein Unternehmen gründet, sollte immer genau wissen, welche Zielgruppe er damit erreichen will. Auch diese Information gekoppelt mit einer Analyse des Marktes ist ein fester Bestandteil von Ihrem Businessplan. Ziel muss es sein, herauszufinden, welches Potential Ihre Idee hat, beziehungsweise ob es potentielle Abnehmer dafür gibt. Eine Marktanalyse umfasst jedoch nicht nur die Definition Ihrer Zielgruppe, sondern auch eine umfassende Betrachtung Ihrer Konkurrenz.

 

Dienstleistungen und Produkte: Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Ihrem Businessplan ist die Auflistung und Erläuterung aller Dienstleistungen und Produkte, die Ihr Unternehmen anbietet. Tipp: Betonen Sie, was Ihr Portfolio von dem der Konkurrenz unterscheidet. Indem Sie klar formulieren, was Ihre Wettbewerbsvorteile sind, machen Sie sich für Investoren interessanter. Auch die Weiterentwicklung eines bereits bestehenden Produktes kommt unter Umständen gut an.

 

Management und Organisation: In diesem Teil befassen Sie sich gezielt mit den Punkten Management und Organisation und geben (falls notwendig) Auskünfte über Mitarbeiter und deren Aufgaben.

 

Marketing: Auch wenn es vielen nicht so erscheint, aber Marketing ist ein wichtiger Punkt im Gründungsprozess. Auch Investoren, Banken und die Agentur für Arbeit interessieren sich sehr dafür, welche Maßnahmen Sie anstreben, um Ihr Business bekannt zu machen. Hier gilt wie in allen anderen Bereichen: Formulieren Sie Ihre Strategien so detailliert und konkret wie möglich.

 

Vertrieb und Preise: Wie beabsichtigen Sie, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung „an den Mann“ zu bringen? Wie kommen die Preise für Ihre Angebote zustande? In diesem Teil des Businessplans geht es ganz klar um das knallharte Geschäft.

 

Finanzierung: Während Ihr Businessplan bis hierher sehr textlastig war, geht es beim Punkt „Finanzen“ ausschließlich um Zahlen. Viele Gründer scheuen sich ein wenig davor, Ihre Geschäftsidee in harte Fakten umzuwandeln. Hier kann es sinnvoll sein, einen Experten zur Rate zu ziehen. Konkret setzt sich der Finanzierungsteil aus den folgenden Einheiten zusammen: Liquiditätsplan, Planbilanz und Erfolgsplanung.

 

Chancen und Risiken: Zu guter Letzt ist beim Erstellen von einem Businessplan auch immer eine gesunde Selbsteinschätzung gefragt. In diesem Abschnitt geht es darum, mit Ihrem Unternehmen verschiedene Szenarien gedanklich durchzuspielen. Was tun Sie, wenn es a. richtig gut läuft, b. durchschnittlich läuft und c. richtig schlecht läuft? Ein guter Unternehmer ist stets auf alles vorbereitet und kann dementsprechend reagieren – Stichwort: Alternativpläne.

 

Anhänge: Nachdem Sie Ihren Businessplan ausformuliert haben, können Sie ihn noch um diverse Anhänge ergänzen. Hierzu gehören beispielsweise: Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug, Patente, Lizenzen, Grafiken, Broschüren, Zeugnisse usw. – also Dokumente, die die erfolgreiche Entwicklung Ihres Unternehmens unterstreichen.

 

 

Ein guter Businessplan ist ein echtes Mammutprojekt. Das Dokument wird Ihnen keinesfalls in den Schoß fallen, sondern verlangt nach einer umfassenden Bearbeitung. Diese kann aber durchaus sinnvoll sein, wenn Sie beispielsweise auf der Suche nach (neuen) Geldgebern sind oder konkret an Ihrer Geschäftsidee feilen wollen. 

 

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