Das Smartphone als ständiger Begleiter ist für die meisten Menschen Fluch und Segen zugleich. Das handliche Gerät stellt eine riesige Erleichterung dar und hilft uns in unzähligen alltäglichen Situationen – keine Frage. Doch immer öfter wird es für viele auch zur Belastung. Es bringt Arbeit mit nach Hause, hindert uns am Abschalten und kann auf Dauer ziemlich frustrieren. Gerade die sozialen Medien tragen dazu bei, dass das Smartphone immer griffbereit ist und uns wertvolle Lebenszeit raubt. Wer dieser Entwicklung jedoch bewusst entgegensteuern will, kann es mit einem digitalen Detox versuchen. Dieses Vorhaben ist nur leider bei weitem nicht so einfach, wie es im ersten Moment vielleicht klingt. Hier finden Sie fünf praktische Tipps, die Ihnen bei der Umsetzung behilflich sind.

Der Beitrag im Überblick

Was ist Digital Detox?

Wie funktioniert Digital Detox?

Tipp #1: Konsum im Vorfeld analysieren

Tipp #2: Smartphone beiseite legen

Tipp #3: Feste „Handy-Zeiten“ einführen

Tipp #4: Push-Benachrichtigungen ausschalten

Tipp #5: Alternativen suchen

 

Was ist Digital Detox?

Eines steht fest: Digital Detox ist einer jener Modebegriffe, die sich in den letzten Jahren etabliert haben und ein Problem beschreiben, das es noch nicht sehr lange gibt. Wie so oft liegt die Wurzel des Übels in der Digitalisierung – beziehungsweise der damit einhergehenden Nutzung von digitalen Medien mithilfe von Endgeräten wie dem Smartphone.

 

Digital Detox setzt genau an diesem Punkt an. Gemeint ist der bewusste Verzicht auf Smartphones, Laptop, Tablet und Co., um wieder Zeit für andere (analoge) Dinge zu finden. Viele gehen sogar noch einen Schritt weiter und vergleichen den digitalen Detox mit einer regelrechten Entgiftungskur, die dabei hilft, sich von den negativen Einflüssen der Digitalisierung zu befreien. Ganz so radikal müssen Sie es jedoch nicht zwangsweise betrachten.

 

Wie funktioniert Digital Detox?

Natürlich könnte der Beitrag an dieser Stelle stark verkürzt werden, indem wir schreiben: „Legen Sie Ihr Smartphone (Ihr Tablet/Ihren Laptop/…) beiseite und schnappen Sie sich stattdessen ein gutes Buch!“ Doch jeder, der sich schon mal an das Thema Digital Detox gewagt hat, wird wissen: So einfach ist es leider nicht.

 

Erst wenn wir bewusst versuchen, darauf zu verzichten, stellen wir fest, wie oft wir im Alltag tatsächlich (unbewusst) zum Smartphone greifen. Um dennoch den digitalen Konsum zu reduzieren und eine gewisse „Entgiftung“ durchzuführen, haben wir ein paar praktische Tipps für Sie zusammengetragen. Diese werden Ihnen dabei helfen, den Digital Detox mit Bravour zu meistern.

 

Tipp #1: Konsum im Vorfeld analysieren

 

Fragen wie diese helfen Ihnen dabei, Ihren eigenen Konsum einzuschätzen und somit ein Gespür für die Problematik zu bekommen. Natürlich kann diese Vorarbeit noch nicht als Digital Detox bezeichnet werden, doch ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Viele sind überrascht oder sogar schockiert, wenn sie sich ihren eigenen Smartphone-Konsum vor Augen führen und bewusst machen, wie groß die Präsenz dieses kleinen Geräts tatsächlich ist.

 

Tipp: Gerade, wenn es darum geht, welche App wann wie lang und wie oft genutzt wird, helfen Smartphone-Anwendungen wie „QualityTime“ und „App Usage“.

 

Tipp #2: Smartphone beiseite legen

„Aus den Augen, aus dem Sinn“ - Dieser Trick ist ebenso einfach wie effektiv. Indem Sie Ihr Smartphone für eine gewisse Zeit an einen Ort legen, den Sie nicht ständig im Auge haben, werden Sie viel seltener den Impuls spüren, danach zu greifen.

 

Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie in Ihrer vorherigen Analyse festgestellt haben, dass Sie Ihr Smartphone häufig zwischendurch nutzen und dadurch immer wieder vom Wesentlichen abgelenkt werden. Gerade am Arbeitsplatz darf das Smartphone gern auch mal in der Schublade verschwinden.

 

Tipp #3: Feste „Handy-Zeiten“ einführen

Dieser Tipp eignet sich nicht nur für Eltern, die die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder reglementieren wollen, sondern für alle, die selbst seltener zum Handy greifen wollen.

 

Wenn Sie zu denen gehören, die das Smartphone immer griffbereit haben und ständig nachschauen, ob es eine Benachrichtigung gibt, sollten Sie eher klein anfangen und beispielsweise festlegen, dass Sie das Mobiltelefon nur zwischen 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends benutzen.

 

Hat sich dieses Zeitfenster erst einmal etabliert, können Sie immer konkreter werden und die „Handy-Zeiten“ schrittweise eingrenzen. Auf diese Weise werden Sie irgendwann immer länger und öfter auf Ihr Smartphone verzichten.

 

Hinweis: Natürlich können Anrufe und dringende Nachrichten auch „außerhalb“ der Zeitfenster entgegengenommen und beantwortet werden.

 

Tipp #4: Push-Benachrichtigungen ausschalten

Kaum etwas lenkt die Aufmerksamkeit des Nutzers so zuverlässig auf das Smartphone wie Push-Benachrichtigungen. Diese informieren über so ziemlich alles: Vom neuen Facebook-Freund über Breaking News bis hin zu „Du hast neue Leben und kannst jetzt weiter spielen“.

 

Push-Benachrichtigungen sind häufig sinnvoll, manchmal nervig und in jedem Fall Killer für Ihre Konzentration. Damit Sie nicht alle paar Minuten schwach werden und zum Smartphone greifen, ist es notwendig, sie vollständig auszuschalten. In jeder App gibt es hierfür entsprechende Einstellungen.

 

Tipp #5: Alternativen suchen

Es wurde eingangs bereits darauf hingewiesen, dass das Smartphone unser stetiger Begleiter geworden ist. Das liegt natürlich in erster Linie daran, dass dieses Gerät so wahnsinnig praktisch ist. Es hilft uns nicht nur dabei, mit anderen Menschen zu kommunizieren, es ist auch Kamera, Wecker, Fitnesstracker, Einkaufsliste und noch so vieles mehr in einem.

 

Doch genau dieser überzeugende Vorteil vom Handy ist auch sein größter Nachteil. Denn gerade weil es so viele Funktionen in sich vereint, fällt es uns so schwer, es aus der Hand zu legen.

 

Was hiergegen hilft? Alternativen finden! Sie haben sicherlich noch irgendwo einen herkömmlichen Wecker, der Sie am Morgen aus dem Land der Träume holt und gleichzeitig das Smartphone aus dem Schlafzimmer verbannt. Eine richtige Kamera sieht nicht nur professionell aus, sondern liefert in der Regel auch bessere Ergebnisse als das Smartphone. Und ein Fitnessarmband, das Ihre Trainingsfortschritte dokumentiert, wird Ihnen inzwischen an jeder Ecke hinterher geworfen.

 

Natürlich ist es weitaus umständlicher, statt mit einem Gerät mit mehreren zu hantieren. Aber wenn Sie das Vorhaben Digital Detox wirklich ernst nehmen, dann müssen Sie bereit sein, auch diese Herausforderung zu meistern.

 

Haben Sie weitere Praxis-Tipps, mit denen Ihnen der Digital Detox gelungen ist? Teilen Sie uns diese gern in den Kommentaren mit.

 

Foto: www.pixabay.com