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Geschäftsidee: Familiennest, das flexible Familienbett

Geschäftsidee: Familiennest, das flexible Familienbett

Kinder lieben es, in einer geborgenen Umgebung, am besten ganz in der Nähe der Eltern, zu schlafen. Doch was tun, wenn das Standarddoppelbett irgendwann zu klein wird? Die Gründerin Doreen Wiegleb hat sich mit genau dieser Frage beschäftigt und eine flexible Lösung für das Problem entwickelt: Das „Familiennest“.

 

Hallo Frau Wiegleb, stellen Sie sich unseren Lesern doch erst einmal kurz vor. Wer sind Sie, wo kommen Sie her, was zeichnet Sie aus?

 

Hallo, ich bin Doreen Wiegleb, 39 Jahre alt, 2-fache Mama, verheiratet und wohne auf dem Land mit so einigen Tieren. Ich war schon immer sehr mit meiner Heimat und dem Landleben verbunden.

 

Beruflich habe ich ganz am Anfang Hotelfachfrau gelernt und einige Monate im Ausland verbracht. Danach bin ich wieder in meine Heimatstadt Erfurt gezogen und habe eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin absolviert. Anschließend war ich in verschiedenen Positionen tätig.

 

Die letzten zehn Jahre habe ich im Marketing gearbeitet und war viel unterwegs. Ich durfte zahlreiche Erfahrungen in der Branche sammeln und tolle Ideen in die Realität umsetzen. Dafür bin ich sehr dankbar!

 

Ich bin ein absoluter Familienmensch und brauche vertraute Personen um mich herum. Ich habe mir quasi mein Familiennest geschaffen!

 

Sie sind die Gründerin vom „Familiennest“. Was ist das?

 

Das „Familiennest“ hat mit ganz viel Geborgenheit zu tun! Hinter dem Namen „Familiennest“ steckt ein ganz spezielles Bett – nämlich ein flexibles Familienbett. Ich fand den Namen sehr passend, da es an ein kleines, kuscheliges Vogelnest erinnert und man ja auch umgangssprachlich zu einem Bett „Nest“ sagt. Diese Idee habe ich auch bei der Logogestaltung aufgenommen.

 

Was ist der Vorteil vom „Familiennest“ gegenüber anderen gängigen Lösungen in diesem Bereich?

 

Der ganz klare Vorteil bei meinem Bett ist, dass es flexibel auf- und eingeklappt werden kann. Viele kennen die ausziehbaren Gästebetten, welche man schnell und einfach zu einem Doppelbett erweitern kann. Das Familiennest ist ein Doppelbett, bei dem man zusätzlich an den Seiten ein weiteres Bett ausklappen kann und eine große Liegefläche für alle Familienmitglieder erhält.

 

Das Ganze ist aber auch wieder schnell verstaut, falls im Schlafzimmer nicht dauerhaft Platz dafür ist. In Ballungszentren wird Wohnraum immer knapper und teurer. Vielleicht spart man sich anfangs sogar das zusätzliche Kinderzimmer, wenn das Kind mit im Elternbett schläft.

 

Ich nehme an, diese Geschäftsidee wurde aus einem persönlichen Interesse geboren. Können Sie uns trotzdem nochmal erzählen, wie Ihr Produkt entstanden ist?

 

 

Meine zwei Jungs, Tamme und Arne, haben mich auf die Idee gebracht. Als Tamme ein Baby war, hat er in einem Beistellbettchen, welches direkt an unserem Elternbett befestigt war, geschlafen. Zum Stillen habe ich ihn immer herausgehoben und danach wieder brav reingelegt – und das alle zwei Stunden. Ich hatte also viel zu wenig Schlaf und war wirklich sehr fertig.

 

Drei Jahre später ist Arne geboren und ich dachte, das „Spiel“ geht wieder von vorn los. Aber es war ganz anders. Der kleine Mann hat vielleicht in Summe drei Nächte im Beistellbettchen verbracht und fortan neben mir. Das Stillen war viel einfacher und ich habe teilweise einfach weitergeschlafen. Insgesamt war ich viel ausgeruhter und die Nächte waren deutlich entspannter.

 

Nur hatten wir aber ein anderes Problem: Es war einfach viel zu eng, so zu viert in einem Standarddoppelbett. Was macht man in solchen Situationen? Man recherchiert im Internet, was es da draußen alles so für Lösungen gibt. Es gibt Babybettchen, Babywiegen, Körbchen, Einzelbetten, Gästebetten, Doppelbetten, Seniorenbetten und, und, und …aber einfach zu wenig Familienbetten. Und das wollte ich gern ändern!

 

 

In welcher Phase der Gründung befinden Sie sich aktuell? Was haben Sie bereits geschafft und was liegt noch vor Ihnen?

 

Ich stehe kurz davor, mich mit meinem Unternehmen „Familiennest“ selbstständig zu machen. Was habe ich bereits geschafft? Ich konnte die Designerin, Frances Frühauf, und den Bettenhersteller, „geborgen schlafen“, von meiner Idee von einem flexiblen Familienbett überzeugen. Wir haben gemeinsam das Produkt entwickelt und den ersten Prototypen gebaut. Ich habe vor einigen Wochen meine Website online gestellt und bin dabei, meine Social-Media-Kanäle aufzubauen. Wer also gern an meiner Geschichte dranbleiben möchte, folgt mir am besten auf Facebook oder Instagram.

 

Sie sind Thüringer Gründungsprämien-Empfängerin. Was muss man tun, um eine solche Unterstützung zu erhalten?

 

Ich bin bei der Gründermesse „Ignition“ auf die Thüringer Gründerprämie aufmerksam geworden. Anfangs war ich der Meinung, dass meine Geschäftsidee niemals Zuspruch finden wird. Irgendwann dachte ich jedoch:Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“, habe mein Konzept geschrieben und vor einer Jury vorgestellt. Als ich dann die Zusage erhalten habe, war ich schon etwas platt. Jetzt sind schon fast neun von 12 Monaten des Förderzeitraums vorbei und die Zeit rennt so wahnsinnig schnell. Es ist sehr viel passiert in so kurzer Zeit.

 

Ein flexibles Familienbett ist ein recht spezielles, „nischiges“ Produkt. Wer ist Ihre Zielgruppe?

 

Das mit der Nische kann ich eigentlich nicht ganz unterstreichen. Ich habe letztes Jahr eine Onlinebefragung durchgeführt, an dieser haben fast 200 Personen teilgenommen. Fast 90 % der Befragten haben angegeben, dass ihr(e) Kind(er) teilweise oder dauerhaft im Bett der Eltern schlafen. Es geht hierbei nicht nur um Babys und Kleinkinder!

 

 

In ersten Linien gehören zu meiner Hauptzielgruppe natürlich Familien mit Kindern, aber auch Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen zähle ich dazu.

 

Ab wann soll das „Familiennest“ im Handel erhältlich sein?

 

Das ist etwas davon abhängig, wie erfolgreich meine geplante Crowdfunding-Kampagne im Juli ist. Dort möchte ich gern viele Unterstützter finden, um weitere Prototypen finanzieren und bauen lassen zu können, sodass das Familiennest zeitnah marktreif ist.

 

Was hätten Sie selbst gern schon vor der Gründung Ihres Unternehmens gewusst?

 

Oh man, so einiges! Dass man nicht alles allein machen kann und sollte! Man einfach manchmal hören möchte, dass es anderen auch so geht und viele ähnliche Probleme haben. Es sehr viel Unterstützung gibt, aber man auch ganz klar für sich und sein individuelles Business filtern muss.

 

Sind das auch Ihre ultimativen Tipps für andere Gründer oder würden Sie diesen etwas anderes mit auf den Weg geben?

 

Wenn Euch eine Idee nicht mehr loslässt, dann geht ihr nach und schaut, was ihr daraus machen könnt. Befragt vorher die Zielgruppe, macht einen Workshop und entwickelt gemeinsam Ideen. Bevor ich Mutter wurde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich mich mal mit flexiblen Familienbetten selbstständig machen werde. Echt lustig manchmal, welche Wege wir im Leben so gehen.

 

Vielen Dank für das Gespräch, liebe Frau Wiegleb.

 

Foto: Andre Lovsky

 

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