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Geschäftsidee: Software für Social Influencer

Geschäftsidee: Software für Social Influencer

Hannes Mehring, Gründer und CEO des Start-ups CrowdArchitects aus Erfurt ist sich sicher, dass das Thema Influencer Marketing noch lang nicht abgeschlossen ist. Der studierte Medienwissenschaftler und sein Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, Youtubern, Bloggern und anderen Online-Akteuren hilfreiche Software zur Verfügung zu stellen, mit der sie ihre Community betreuen und Media Kits erstellen können. Im Interview mit Bileico erzählt Hannes Mehring unter anderem, was genau sich hinter dem Begriff Influencer verbirgt und wie der Hype um diese Menschen erklärt werden kann.

Guten Tag Herr Mehring, stellen Sie sich doch erst einmal vor und verraten Sie unseren Lesern etwas über Ihren beruflichen Werdegang.

Danke, gerne. Ich bin Hannes, Gründer & CEO des Erfurter Start-ups CrowdArchitects, ein Unternehmen, welches aktuell ordentlich im Bereich Software für Social Influencer mitmischt. Mein Mitgründer und ich haben beide Medienwissenschaft studiert und während des Studiums festgestellt, dass es eine Menge Potential für Innovationen im aktuellen Medienwandel gibt. Da wollten wir aktiv werden und unsere eigene Idee verwirklichen. Neben der Gründung der CrowdArchitects habe ich aber noch für andere Unternehmen im Bereich Online und Mobile Marketing gearbeitet, darunter z.B. die Drogeriekette Rossmann und BMW.

 

Was ist CrowdTV?

CrowdTV hilft Influencern, also den bekannten YouTubern, Bloggern, Instagramern usw., dabei, sich ein professionelles Business aufzubauen. Wir haben gestartet mit einer individualisierbaren Fan-App, mit der Influencer unabhängig von Social Networks ihre eigene Community nachhaltig aufbauen können. Inzwischen gibt es noch ein weiteres Tool, das CreatorKit, durch das mit wenigen Mausklicks ein eigenes Media Kit erstellt werden kann.

Ein Media Kit braucht jeder Influencer, um sich gegenüber Werbeagenturen und Industriepartnern kompakt und ansprechend vorzustellen. Es ist also eine Art sich selbst generierende Bewerbungsmappe - ein riesiger Zeitvorteil für Influencer.

 

Wie kamen Sie auf diese Geschäftsidee?

Wir haben schon eine längere Reise hinter uns, bis wir diese Ideen heraus kristalisiert hatten. Wir hatten das dringende Bedürfnis, den neu entstehenden Markt an Webvideokünstlern und Social Media durch Technologie mitzugestalten. Letztlich haben sich die Produkte durch eine intensive Marktbeobachtung und viele, viele Gespräche ergeben.

 

Sie sprechen mit Ihrer App vorrangig Youtuber an. Für wen ist CrowdTV noch interessant?

Jede Onlinekünstlerin und jeder Onlinekünstler, die/der über Social Networks an Bekanntheit gewonnen hat und ihre/seine Marke festigen möchte. Wir haben uns auf die Influencer-Branche spezialisiert, sind aber nicht an ein bestimmtes Social Network gebunden.

 

Wie entsteht der Kontakt zu den Influencern?

Persönlich meistens auf Veranstaltungen, die wir besuchen oder selbst organisieren. Ansonsten sehr viel natürlich über Mailkontakte. Wir schreiben viele Influencer, die uns beeindrucken, einfach an und fragen, ob wir zusammenarbeiten wollen.

 

Wie finanziert sich das Geschäftsmodell CrowdTV?

Zum Teil durch Werbeeinnahmen, zum Teil durch Lizenzgebühren für unsere Softwareservices.

 

Die CrowsArchitects befassen sich intensiv mit Influencern und Influencer Marketing. Erklären Sie uns kurz, was sich hinter den Begriffen verbirgt.

Der Begriff Influencer hat sich etabliert, weil heute ein Großteil der Menschen ihre Kaufentscheidungen auf Basis von Meinungen aus Social Networks fußen. Und da gibt es manche Personen, die diese Entscheidungen stärker beeinflussen, als andere, weil sie besonders glaubwürdig sind und eine große Reichweite haben.

Diese Influencer werden dann gerne von Marken dafür bezahlt, dass sie das eine oder andere Produkt testen und ihre Meinung dazu abgeben. Dann spricht man von Influencer Marketing. Das Prinzip ist beispielsweise aus dem Sport-Sponsoring schon lange bekannt, hat nur durch Social Media aber eine branchenübergreifenden Trend erfahren.

 

Wie sieht die Zukunft des Influencer Marketings aus?

Sehr wahrscheinlich wird diese Form der Werbung weiter wachsen, weil es sich um eine bisher unbekannt effektive Werbeform handelt. Natürlich wird sich die Spreu vom Weizen trennen und nur die wirklich authentischen Influencer nachhaltig überleben. Auch wird sich der Preis, den aktuell einige Unternehmen für Influencer Marketing ausgeben, noch etwas relativieren. Es ist teilweise absurd, was dort für Kampagnen bezahlt wird.

 

Wie erklären Sie sich den Hype um bestimmte Influencer beziehungsweise Youtuber?

Manche Influencer sind die Stars der Neuzeit. Die junge Generation sieht kein TV mehr und findet nun z.B. auf YouTube Idole und Vorbilder. Aber auch die Generation 30+ findet in manchen Künstlern Vorbilder zu bestimmten Nischenthemen. Das Fernsehen muss sich warm anziehen.

 

Wären Sie selbst gern so ein Internet-Idol? :-)

Ach nee, gar nicht. Ich bin dafür viel zu schüchtern zu. Ich kann den Hype auch teilweise nicht richtig nachvollziehen. Ich hatte auch als Jugendlicher keine Idole, denen ich derart hinterher geeifert bin, wie es heute manchen YouTubern ergeht. 

 

Native Advertising und Schleichwerbung - Worin liegt der Unterschied?

Beim Native Advertising handelt es sich um Werbeformen, die deutlich als solche gekennzeichnet sind, sich aber in der Optik anderen Inhaltselementen der Werbeplattform annähern. In der Regel ist native Werbung viel angenehmer zu konsumieren und weniger störend. 

Schleichwerbung ist z.B. eine Produktplatzierung, die nicht als solche markiert ist. Ein gefährliches Feld. Marken und Influencer tun gut daran, zu kennzeichnen, wenn Kooperationen gekauft wurden, um dem Markt keinen Schaden zuzuführen.

 

Was raten Sie (angehenden) Influencern im Hinblick auf Werbung, Kooperationen und ähnliche Themen?

Zum einen, wie gerade formuliert: Werbekooperationen sind toll, akzeptiert und authentisch. Aber sie müssen als solche gekennzeichnet sein. Ansonsten gibt es für diejenigen Influencer, die in die Vermarktung einsteigen wollen, inzwischen zahlreiche Agenturen und Netzwerke, die sie unterstützen können und auch einen professionellen Stil gewährleisten. Für die Arbeit mit Agenturen und Industriepartnern empfehle ich, ein Media Kit mit CreatorKit zu erstellen. Das wirkt professionell und wir verifizieren die Daten, das ist wichtig.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Foto: Jacob Schröter

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