Als (angehender) Gründer sind Sie mit großer Wahrscheinlichkeit ständig auf der Suche nach neuen, innovativen Ideen. Das Problem: Diese verstecken sich teilweise wirklich hartnäckig vor einem und sind gar nicht so einfach ausfindig zu machen. Eine Methode, die in dieser Situation helfen soll, trägt den Namen Design Thinking und ist in Gründerkreisen derzeit in aller Munde. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Und kann jeder die Design Thinking-Methode anwenden – auch ohne explizite Vorkenntnisse?

Der Beitrag im Überblick

Definition: Design Thinking – Was ist das?

Wie funktioniert Design Thinking?

Design Thinking funktioniert nur im Team

Die richtige Umgebung für das Design Thinking

 

Definition: Design Thinking – Was ist das?

Design Thinking ist eine strategische Methode, mit der komplexe Probleme gelöst und innovative Ideen entwickelt werden können. Der Ursprung dieser Herangehensweise ist in der Design- und Architekturbranche zu finden, was auch den etwas sonderbaren Namen der Methode erklärt.Als Erfinder des Design Thinking-Prozesses gilt die Design- und Innovationsagentur IDEO.

 

Im Zentrum des Design Thinking-Prozesses steht immer der gleiche Aspekt, nämlich die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden. Das heißt, dass alle Lösungsansätze und Ideen, die durch das Design Thinking ausgearbeitet werden, nutzerorientiert sind und Ihnen als Anbieter einer Dienstleistung oder eines Produktes nur zu gute kommen können.

 

Wie funktioniert Design Thinking?

Nun ist natürlich die Frage, wie man auf diese nutzerorientierten Lösungsansätze und innovativen Ideen kommt. Oder anders formuliert: Wie genau funktioniert Design Thinking? Eines gleich vorweg: Der Design Thinking-Prozess ist extrem komplex und kann in diesem Beitrag nur oberflächlich erklärt werden. Wenn Sie sich hierzu noch tiefgründiger informieren und konkrete Anwendungstipps erhalten wollen, empfehlen wir Ihnen, die Augen nach einem Design Thinking-Workshop in Ihrer Umgebung offen zu halten. Da dieses Thema gerade so aktuell ist, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit schnell fündig werden.

 

Der Design Thinking-Prozess im Überblick:

  1. Definieren Sie das Problem und formulieren Sie es in einer Frage. Das hilft Ihnen dabei, es grundlegend zu verstehen und besser fassen zu können.

  2. Finden Sie heraus, wie der Status Quo ist, sprich: Wer ist von dem Problem betroffen, wie wirkt es sich auf die Betroffenen aus, was wurde vielleicht schon unternommen, um das Problem zu lösen, woran sind diese Versuche gescheitert usw. Ziel ist es, möglichst viele Erkenntnisse zu erlangen und das Problem „von außen“ zu beobachten.

  3. Im nächsten Schritt erstellen Sie einen prototypischen Nutzer, der das von Ihnen definierte Produkt hat. Entscheidend ist, dass Sie an diesem Punkt vom Design Thinking-Prozess die Bedürfnisse des prototypischen Nutzers auf keinen Fall aus den Augen verlieren.

  4. Nun beginnt das eigentliche Design Thinking, das zunächst auch als klassisches Brainstorming bezeichnet werden kann. Die Aufgabe ist: Finden Sie Möglichkeiten, um das Problem des prototypischen Nutzers unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse und Wünsche zu lösen. Entwickeln Sie möglichst viele Konzepte (die nicht zwangsweise realisierbar sein müssen) und visualisieren Sie diese (Design!). Wichtige Regeln für das Brainstorming sind:

  1. Im fünften Schritt geht es darum, ein paar der Konzepte, die realisiert werden können, in Prototypen zu verwandeln und diese an einer kleinen Zielgruppe zu testen. Hierbei ist wichtig, dass der Aufwand überschaubar ist.

  2. Wenn klar ist, welches Konzept das Problem am beste lösen kann, gilt es, dieses weiter zu verfeinern und zu optimieren. Ziel ist es, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erschaffen, das/die nicht nur ein Problem löst, sondern auch maximal auf die Bedürfnisse und Wünsche des prototypischen Nutzers eingeht.

 

Design Thinking funktioniert nur im Team

Grundsätzlich können Sie auch als Einzelperson den Design Thinking-Prozess durchlaufen. Allerdings ist davon auszugehen, dass Ihre Überlegungen und Lösungsansätze dann auch entsprechend eindimensional und kaum brauchbar sind. Am ertragreichsten ist Design Thinking, wenn Sie die Methode in einem möglichst interdisziplinären Team anwenden.

Wenn die unterschiedlichsten Kreativköpfe aufeinandertreffen und jeder seine Ideen und Kenntnisse einbringt, ist es sehr viel wahrscheinlicher, am Ende zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen. Je heterogener die Gruppe ist, desto vielfältiger werden auch die Konzepte sein, die Sie im Zuge des Prozesses erarbeiten.

 

Die richtige Umgebung für das Design Thinking

Design Thinking funktioniert nur dann, wenn eine gehörige Portion Kreativität in der Lauf liegt. Damit jedes Teammitglied seinen Gedanken freien Lauf lassen kann, ist es empfehlenswert, eine entsprechende Atmosphäre zu schaffen. Sorgen Sie beispielsweise dafür, dass sich alle bewegen können und keinesfalls gezwungen sind, zu sitzen. Steharbeitsplätze sind eine gute Alternative zum klassischen Schreibtisch.

 

Außerdem sollte immer darauf geachtet werden, dass den Design Thinkern verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt werden, um die ausgearbeiteten Konzepte zu visualisieren. Hierzu gehört auf jedem Fall ein Whiteboard oder eine Flipchart. Weiterhin sind Skizzenblöcke, Bausteine, Stoffe, Magnete und andere Materialien zur Visualisierung sinnvoll.

 

Haben Sie bereits Erfahrungen mit dem Design Thinking gesammelt, die Sie hier gern mit uns teilen wollen? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

 

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