Dass Netzwerken wichtig für den beruflichen Erfolg ist, muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Dass Netzwerken allerdings auch das Potential zur Geschäftsidee hat, ist für den einen oder anderen aber dennoch neu. Aimie-Sarah Carstensen startete im vergangenen Jahr einen Blog mit dem Namen „FIELFALT“. Inzwischen ist das Projekt zu einem richtigen Geschäft herangewachsen. Bileico hat mit der ambitionierten Berlinerin über FIELFALT, die Entwicklung dahinter und den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Gründern gesprochen.

 

 

Hallo Frau Carstensen, erklären Sie uns doch zu allererst einmal, was es mit der Geschäftsidee von FIELFALT auf sich hat?

FIELFALT ist eine ganzheitliche Plattform für Frauen, die etwas wagen wollen! FIELFALT besteht aus einer Community inklusive Matching, einem Online-Blogazine und einem Weiterbildungsangebot. Ein Kernthema, das sich bei allen Aktivitäten von FIELFALT immer wiederfindet: Jede Frau ist einzigartig und sollte sich dieser Einzigartigkeit bewusst sein. Sie soll mutig sein und selbstbewusst. Sie soll ihr Leben selbst in die Hand nehmen und etwas wagen. Beruflich, aber auch privat. Das wichtigste Ziel aller Netzwerkbemühungen – so auch unserer – ist die Gleichberechtigung beziehungsweise Chancengleichheit von Frauen.

 

Was ist die Zielgruppe von FIELFALT?

Die Zielgruppe von FIELFALT besteht aus Frauen zwischen Mitte 20 und Ende 30. Sie streben danach, erfolgreich zu sein und sich in ihrem Beruf zu verwirklichen. Sie sind kommunikativ, wissbegierig, kreativ, mutig, engagiert und urban.

 

Vor der Geschäftsgründung existierte FIELFALT bereits als Blog. Können Sie etwas über die Entwicklung des Projektes erzählen?

Nach der Auszeichnung als weibliche Führungskraft beim Panda Women Career Contest im letzten Jahr wurde ich von den anderen Teilnehmerinnen dazu ermutigt, über meine Erfahrungen zu berichten. Ich entschied mich dazu, zu bloggen und startete am Folgetag des Wettbewerbs FIELFALT. Ich wollte mich nicht für ein spezielles Thema entscheiden, sondern Vielfalt. Da die Zielgruppe Frauen sein sollten, war der Name „FIELFALT“ schnell gefunden. Im Sommer 2015 entschied ich mich dazu, FIELFALT als shared Blogazine auch für andere Frauen zu öffnen und die Plattform als Blog zu nutzen. Im Oktober kam dann Kira Siefert als Bloggerin dazu. Wir entwickelten die Plattform gemeinsam weiter und gründeten mit FIELFALT im April 2016.

 

Was werden die weiteren Ziele von FIELFALT sein?

Das Ziel von FIELFALT ist es, weltweit die größte Community für Frauen zu werden. Aktuell sind wir deutschlandweit aktiv, veranstalten in sieben Städten Deutschlands regelmäßige Meetups und verbinden in unserer Online-Community Frauen innerhalb Europas. Dies gilt es auszubauen.

 

Wie wollen Sie Ihre Ziele verwirklichen?

Wir werden voller Elan unsere Ziele verfolgen!

 

Sie arbeiten eng mit zahlreichen selbstständigen Frauen zusammen. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach Gründerinnen von Gründern?

Ich würde Gründer_innen nicht primär in Bezug auf das Geschlecht unterscheiden. Es gibt unterschiedliche Persönlichkeiten und so auch Unterschiede in Bezug auf das Unternehmertum. Dennoch – viele Frauen üben sich oft in Zurückhaltung, weil es ihnen an Selbstvertrauen fehlt. Deshalb sind sie weniger sichtbar. Viele Frauen sind für mich besonders stark durch ihre emotionale Intelligenz und die dadurch ausgeprägten Leadership-Skills. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen etwas wagen, wie z.B. mit einer tragbaren Geschäftsidee zu gründen und bin ein großer Fan von diversen Teams, denn in der Komplementarität der Geschlechter steckt sehr viel Potenzial.

 

Verraten Sie uns abschließend das Geheimnis Ihres Erfolgs?

Ich weiß nicht, ob es einen Faktor zum Erfolg gibt - Ich bin ein sehr positiver und optimistischer, aber auch ein ehrgeiziger und ergebnisorientierter Mensch. Ich arbeite gerne, stehe mit Leidenschaft hinter den Projekten und gehe darin auf, ein Team zu führen und mich tagtäglich als Leader und das Team weiterzuentwickeln. Ich habe gelernt, dass Misserfolge auf dem Weg zum Erfolg dazugehören und man sich manchmal auch einfach durchkämpfen muss. Das wichtigste ist jedoch, dass ich jederzeit ich selbst bin. Und zusätzlich habe ich einen tollen Partner, der mich jederzeit unterstützt und mir den Rücken stärkt.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Foto: © Aimie-Sarah Carstensen | Fotografin: Kristin Schnell