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Können Sie Ihre eigene Geschäftsidee (verständlich) erklären? + Tipps für den perfekten Elevator Pitch

Können Sie Ihre eigene Geschäftsidee (verständlich) erklären? + Tipps für den perfekten Elevator Pitch

Gründer, die eine (aus ihrer Sicht) bahnbrechende Geschäftsidee hatten, verlieren irgendwann die objektive Sichtweise darauf. Schnell wird davon ausgegangen, dass es sich um das genialste Business aller Zeit handelt, auf das die Menschheit seit Jahren wartet. Doch ist es das auch wirklich? Handelt es sich tatsächlich um eine bahnbrechende Geschäftsidee oder eher um viel heiße Luft? Finden Sie es heraus, indem Sie Ihr Business Menschen erklären, die überhaupt nichts damit am Hut haben – beispielsweise Ihrer Oma. Wichtig ist, dass die Person in keiner Weise involviert ist und bestenfalls noch nie etwas von Ihrer Geschäftsidee gehört hat.

Der Beitrag im Überblick

Ist die Geschäftsidee schlüssig?

Die Zwei-Sätze-Regel

Elevator Pitch? Was ist das?

 

Ist die Geschäftsidee schlüssig?

Sie fragen sich gerade, wozu das gut sein soll? Ganz einfach: Indem Sie Ihre Geschäftsidee einer möglichst fremden Person erklären, können Sie mit recht wenig Aufwand und außerdem auch noch kostengünstig herausfinden, ob sie schon reif für die Praxis ist. Oftmals verliert man im Laufe der Entwicklungsphase den objektiven Blick auf die eigene Idee und damit auch das Auge für eventuelle Stolpersteine und unfertige Baustellen. Jemand, der sich Ihre Businessidee ohne Vorwissen und unvoreingenommen anhört, kann nicht nur sagen, ob er diese gut oder schlecht findet, sondern auch, ob er sie auch verstanden hat. Nicht immer ist nämlich das, was in Ihrem Kopf großartig klingt, auch wirklich reif für den Markt.

 

Tipp: Je weniger die Person mit Ihrer Geschäftsidee am Hut hat, desto besser. Das bedeutet nämlich, dass sie nichts als selbstverständlich hinnimmt und auch hinterfragt, falls etwas nicht ganz klar ist. (Lesen Sie hierzu auch: Kennen Sie Ihren DAU?) Sie als Gründer können davon nur profitieren, auch wenn es unter Umständen bedeutet, dass Sie gewisse Aspekte Ihrer Geschäftsidee noch einmal überdenken beziehungsweise überarbeiten müssen.

 

Die Zwei-Sätze-Regel

Wenn Ihre Geschäftsidee wirklich ausgereift ist, können Sie sie mithilfe von zwei Sätzen punktgenau erklären – und zwar so, dass auch Ihre Großmutter versteht, womit Sie Ihr Geld verdienen. Zugegeben, hierbei handelt es sich in vielen Fällen um eine wahre Herausforderung. Doch es lohnt sich, diese anzunehmen und zu bewältigen.

 

Wenn Sie das teils rutschige Parkett der Gründerszene erst einmal betreten haben, werden Sie im Akkord erklären müssen, was Ihr Business ist. Wer auf die Frage „Und was machen Sie?“ kurz, prägnant und logisch antworten kann, hat im Grunde genommen schon gewonnen. Wer nicht ewig um den heißen Brei redet, sondern gleich auf den Punkt kommt, spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern bleibt auch garantiert im Gedächtnis. Vor allem auf Netzwerkveranstaltungen, auf denen sich vielleicht potentielle Investoren und zukünftige Geschäftspartner oder Kunden tummeln, ist ein hervorragender Elevator Pitch Gold wert.

 

Elevator Pitch? Was ist das?

Falls Sie gerade über den Begriff Elevator Pitch gestolpert sind, soll er an dieser Stelle noch einmal kurz und bündig erklärt werden. Der englische Begriff Elevator bedeutet übersetzt Fahrstuhl. Ein Pitch ist u.a. ein Verkaufsgespräch. Bei einem Elevator Pitch geht es darum, die durchschnittliche Dauer einer Fahrstuhlfahrt – also etwa 60 Sekunden – zu nutzen, um eine Person von sich und der eigenen Idee zu überzeugen. Ob es sich dabei um ein Gespräch zwischen Gründer und Investoren oder Chef und Angestellten handelt, ist im Grunde genommen nebensächlich. Wichtig ist, dass sich der eine dem anderen etwas verkaufen möchte und in möglichst kurzer Zeit viele Fakten und Argumente bietet.

 

Die größte Schwierigkeit beim Elevator Pitch liegt natürlich darin, teils sehr komplexe Themen soweit herunterzubrechen, dass man sie in 60 Sekunden (oder noch weniger) erklären kann. Mit diesen Tricks gelingt es Ihnen, Ihre Geschäftsidee on point zu erklären.

 

Nutzen Sie die AIDA-Formel. Diese lautet ausformuliert: Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Verlangen) und Action (Handlung). Ein guter Elevator Pitch könnte also folgendermaßen aufgebaut sein: Wecken Sie zuerst die Aufmerksamkeit Ihres Gegenüber, indem Sie Ihr Angebot erklären. Das Interesse ist Ihnen sicher, wenn Sie anschließend erwähnen, was Ihr UPS, also Ihr unique selling point, ist. Verlangen lösen Sie aus, indem Sie dem Zuhörer das Business durch Praxisbeispiele schmackhaft machen. Die Handlung wird schließlich initiiert, indem Sie erwähnen, dass Sie beispielsweise noch Investoren und/oder Geschäftspartner suchen. Falls Sie einfach nur einem Interessenten erklären, was Ihr Business ist, kann dieser Punkt auch weggelassen werden.

 

Der erste Satz ist der wichtigste.Wenn man nur eine begrenzte Zeit zur Präsentation hat, muss jedes einzelne Wort sitzen. Besonders wichtig ist der erste Satz von Ihrem Elevator Pitch. Ist dieser großartig, wird man Ihnen weiterhin zuhören. Ist er hingegen misslungen, gilt das leider automatisch für den gesamten Pitch.

 

Fragen Sie sich, was der Kern Ihrer Geschäftsidee ist. Gründer, die einmal von Ihrer Geschäftsidee erzählen, geraten schnell in Schwärmen und dann vom Hundertsten ins Tausendste. Damit Sie nicht abschweifen und die zeitlichen Grenzen des Elevator Pitches überschreiten, sollten Sie sich vorher fragen, was genau der Kern von Ihrem Business ist. Oder anders formuliert: Was ist die wichtigste Aussage, die Sie zu Ihrer Geschäftsidee treffen können? Diese muss unbedingt in den Elevator Pitch. Alles andere ist schmückendes (und teils unnötiges) Beiwerk.

 

Haben Sie Ihre Zielgruppe stets im Blick. Wer soll durch Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung angesprochen werden. Neben dem Kern der Geschäftsidee ist auch die Zielgruppe eine wichtige Information, die in jedem Elevator Pitch erwähnt werden muss. Damit das klappt, sollten Sie diese natürlich genau kennen und eingrenzen können. Aussagen wie „Jeder wird dieses Produkt lieben!“ sind nicht nur ungenau, sondern auch unglaubwürdig.

 

Achten Sie auf die Verständlichkeit Ihrer Aussagen.Ein weiterer Fallstrick beim Erklären der eigenen Geschäftsidee ist der Einsatz vieler Fremdwörter und Fachbegriffe. Auch wenn diese dazu beitragen, dass Sie intelligent und professionell wirken, sollten Sie sie doch eher vermeiden. Es bringt Ihnen nämlich nichts, wenn Ihr Gegenüber Sie und Ihre Geschäftsidee nicht versteht. An diesem Punkt sind wir wieder bei der Oma angekommen, der Sie mit ein bisschen Übung und Fingerspitzengefühl auch das neuartigste Online-Business erklären können.

 

Demonstrieren Sie Leidenschaft. Auch wenn Elevator Pitches kurz und knapp sind, reicht die Zeit immer aus, um Ihren Zuhörern zu demonstrieren, wie überzeugt Sie von Ihrer eigenen (Geschäfts-)Idee sind. Leidenschaft ist ein gutes Mittel, um andere auf Ihre Seite zu ziehen und zu „infizieren“. Wer seinen Pitch einfach nur emotionslos herunter rattert, darf sich hinterher nicht wundern, wenn niemand überzeugt ist.

 

Es mag vielleicht schwierig sein, doch lohnt es sich definitiv, wenn Sie anderen Menschen Ihre Geschäftsidee kurz und bündig erklären können. Hierdurch können Sie unter anderem kleine Schwachstellen oder unschlüssige Aspekte identifizieren und anschließend aus der Welt schaffen.

 

Foto: www.pixabay.com

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