Schon vor einer Weile haben wir uns hier auf dem Bileicoblog gefragt, in welcher Büroform es sich am besten arbeitet. Dabei kam der Coworking Space ziemlich gut weg. In diesem Beitrag wollen wir uns das kollaborative Arbeiten noch einmal etwas detaillierter anschauen und unter anderem folgende Fragen beantworten: Wie genau funktioniert Coworking? Welche Voraussetzungen muss ein potentieller Coworker mitbringen? Gibt es bestimmte Regeln, an die man sich halten muss? Und: Sind meine Ideen im Coworking Space auch wirklich sicher?

Der Beitrag im Überblick

Mehr als nur vermietete Arbeitsplätze

Raus aus der Isolation

Wie funktioniert Coworking?

Der klassische Coworker

Die Angst vor dem Ideen-Klau

 

Mehr als nur vermietete Arbeitsplätze

„Coworking Spaces – das sind doch diese coolen neuen Bürokomplexe, in denen man sich einen Arbeitsplatz mieten kann, oder?!“

 

Jeder, der etwas mit Coworking zu tun hat – also einen Space betreibt oder als Coworker tätig ist – muss früher oder später erklären, was genau sich hinter diesem Arbeitsmodell verbirgt – und dabei deutlich machen, dass es zwar auch, aber eben nicht nur um das Vermieten von Arbeitsplätzen geht.

Coworking ist mehr. Es ist Austausch, Gemeinschaft, gegenseitiges Unterstützen und das Zusammenführen von Menschen, die unter anderen Umständen wahrscheinlich nie zueinander gefunden hätten.

 

Raus aus der Isolation

Vor allem Freelancer und Einzelunternehmer, die häufig allein im Home Office arbeiten, wissen einen weiteren Aspekt vom Coworking sehr zu schätzen. Es ist das Ende ihrer Isolation. So toll das Arbeiten im heimischen Büro auch ist, früher oder später gerät jeder mal an den Punkt, an dem er den Kontakt zu anderen Menschen braucht – seien es Kollegen aus der gleichen Branche oder auch fachfremde Gesprächspartner.

 

Wer aus der Isolation heraus will, ist im Coworking Space genau an der richtigen Adresse. Hier ist konzentriertes Arbeiten genauso möglich wie im Home Office. Wenn einem danach ist, kann man allerdings auch schnell und unkompliziert den Kontakt zu anderen Coworkern aufbauen und sich austauschen.

 

Wie funktioniert Coworking?

Die eine Form vom Coworking gibt es nicht. Das Arbeitsmodell wird in nahezu jedem Space anders umgesetzt und interpretiert. Wer sich für die Arbeit im Coworking Space interessiert, hat grundsätzlich die Wahl zwischen einem festen Büro (das man sich auch mit anderen teilen kann) und einem Schreibtisch im sogenannten Open Space. Dieser ist gewissermaßen das Herzstück eines jeden Coworking Space. Damit kein Gefühl von Großraumbüro entsteht, werden die Coworker darum gebeten, gewisse Dinge zu beachten, wie beispielsweise:

 

 

Wenn es um das „Funktionieren“ von Coworking geht, darf allerdings nicht nur der reine Arbeitsaspekt beleuchtet werden. Wie weiter oben bereits erwähnt, ist Coworking noch viel mehr – nämlich das Interagieren von Menschen. Das Zusammentreffen und der Austausch finden meist an einem zentralen Ort im Coworking Space statt – beispielsweise in der Küche oder einem Loungebereich. Hier darf genetzwerkt und geredet werden – und zwar über Gott und die Welt. Im Coworking Space muss sich nicht jedes Gespräch um hochkomplizierte Dinge drehen. Manchmal ist es ein Plausch über anstehende Veranstaltungen am Wochenende oder der Erfahrungsaustausch zum Thema XY, der frischen Input bringt und eventuell auch eine Denkblockade löst, mit der Sie sich gerade herumgeschlagen haben.

 

Wichtig: Auch wenn das Verhältnis zwischen Coworkern schnell kollegial und manchmal sogar freundschaftlich ist, sollten die Grenzen des Privaten akzeptiert und nicht überschritten werden. Auch der „Informationsaustausch“ hinter vorgehaltener Hand und dem Rücken anderer ist absolut tabu.

 

Der klassische Coworker

...existiert nicht. Jeder, der schon einmal im Coworking Space gearbeitet hat, weiß, dass hier die unterschiedlichsten Menschen aufeinandertreffen – vom jungen Startup-Gründer bis hin zum Mitarbeiter, der seit 20 Jahren in Festanstellung arbeitet. Andere typische „Gruppen“ im Coworking Space sind Einzelunternehmer, Freelancer, Studenten, Blogger, digitale Nomaden und nebenberufliche Gründer.

 

Übrigens: Dass Coworking nur für Selbstständige geeignet ist, ist ein Irrglaube. Immer mehr Unternehmen erkennen die Potentiale dieses Arbeitsmodells und ermöglichen es ihren Mitarbeitern, in einem Coworking Space zu arbeiten.

 

So bunt die Mischung der Coworker auch sein mag, es gibt natürlich eine Reihe von Grundvoraussetzungen, die jeder mitbringen sollte. Wenn Sie sich für das Coworking interessieren, ist es von Vorteil, wenn Sie die folgenden Punkte erfüllen:

 

 

Die Angst vor dem Ideen-Klau

Eine Eigenschaft, die im Coworking Space hingegen überhaupt nichts zu suchen hat, ist Misstrauen (gegenüber den anderen Coworkern). Wer Angst um seine Ideen hat und befürchtet, dass diese von einem Konkurrenten geklaut wird, ist schlichtweg nicht für das Coworking geschaffen.

 

Natürlich ist es grundsätzlich möglich, dass eine laut ausgesprochene Idee von einer anderen Person aufgegriffen und weitergesponnen wird. Doch wer von Vornherein davon ausgeht und sich deswegen gar nicht erst traut, mit anderen über seine Projekte zu sprechen, kann keinesfalls vom Coworking profitieren.

 

Neugierig geworden? Dann probieren Sie es auf jeden Fall aus! Die meisten Coworking Spaces haben spezielle Schnupper-Angebote und freuen sich über jeden Interessenten. Außerdem soll an dieser Stelle auch noch einmal betont werden, dass sich Coworking und Home Office nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil – die beiden Arbeitsformen ergänzen sich ideal und funktionieren im Mix ganz hervorragend.

 

Haben Sie bereits Erfahrungen im Coworking Space gesammelt? Dann teilen Sie diese gern mit uns und den anderen Lesern in den Kommentaren.

 

Foto: www.pixabay.com