Es gibt wohl kaum etwas so Komplexes auf der Welt wie die menschliche Persönlichkeit. Seit Jahrhunderten sind Wissenschaftler damit beschäftigt, sie zu entschlüsseln und in ihre Einzelteile zu „zerlegen“, um immer neue Erkenntnisse zu gewinnen. Diese wiederum sind essentiell für die verschiedensten Bereiche – angefangen bei der Erfindung und Entwicklung neuer Produkte über pädagogische Themen bis hin zur Frage „Wie können wir als Gesellschaft friedlich zusammenleben?“ Doch während wir – Wissenschaftler oder nicht – uns am liebsten mit der Persönlichkeit anderer Menschen beschäftigen, lassen wir unsere eigene meist gekonnt außer Acht. Dabei ist es nicht nur interessant, sondern auch überaus wichtig, sich einmal detailliert mit ihr auseinanderzusetzen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen fünf Persönlichkeitstests vor, die Ihnen eine Menge über sich selbst verraten werden. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren.

 

16 Personalities

Der 16 Personalities-Test ist vermutlich nicht nur einer der bekanntesten, sondern auch beliebtesten, wenn es darum geht, etwas über sein eigenes Wesen herauszufinden. Er geht zurück auf eine Typenindikation des US-amerikanischen Mutter-Tochter-Gespanns Katherine Cook Briggs und Isabel Briggs Myers, die sich wiederum auf den Psychologen Carl Gustav Jung berufen. Aus diesem Grund wird der 16 personalities-Test auch als Myers-Briggs-Typenindikator bezeichnet.

Die Basis des Persönlichkeitstests bilden fünf Dimensionen:

Anhand der Ausprägung der einzelnen Dimensionen lässt sich schließlich ein Persönlichkeitstyp ermitteln. Die 16 Möglichkeiten des Tests sind:

Haben Sie sich durch alle Fragen des Tests geklickt, erhalten Sie ein sehr umfang- und aufschlussreiches Ergebnis, das nicht nur informativ, sondern auch sehr unterhaltsam ist. Allein deswegen lohnt es sich in der Regel, die rund 15 Minuten zur Beantwortung der Fragen zu investieren. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass das Ergebnis mitunter ziemlich interessant ist und Ihnen definitiv ein paar Geheimnisse über Ihre eigene Persönlichkeit verraten wird.

Hinweis: An dieser Stelle muss jedoch auch erwähnt werden, dass die Methodik vom 16 personalities-Test unter Psychologen eher skeptisch betrachtet wird. Für sie ist die Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse keinesfalls bestätigt. Auch wir müssen zugeben, dass der Horoskop-Charakter mit teils eher vagen und durchweg positiv formulierten Aussagen nicht von der Hand zu weisen ist.

 

Big Five

Die Big Five bezeichnen in der Psychologie die fünf Hauptdimensionen der menschlichen Persönlichkeit:

Diese fünf Hauptdimensionen umfassen wiederum jeweils sechs Unterdimensionen, die insgesamt 30 Persönlichkeitsfacetten bilden. Hierzu gehören beispielsweise:

Persönlichkeitstests, die auf diesem Modell basieren, gelten allgemein als wissenschaftlich fundiert und sehr aussagekräftig. Wenn Sie sich im Internet auf die Suche machen, werden Sie schnell feststellen, dass es eine ganze Reihe von Optionen gibt, Ihre Persönlichkeit anhand der „Big Five“ analysieren zu lassen.

Wir haben ein paar davon ausprobiert und möchten Ihnen gern diesen ans Herz legen.

 

Stress-Test

Auf dieser Seite können Sie einen unspektakulären, jedoch aufschlussreichen Stress-Test machen, um herauszufinden, wie sehr Sie Ihre Arbeit tatsächlich fordert.

Über die Wissenschaftlichkeit des Tests können leider keine Aussagen getroffen werden. Doch in Anbetracht dessen, dass er weitaus weniger komplex als die beiden zuvor vorgestellten Tests ist, dürfte klar sein, dass Sie keine Wunder-Informationen erwarten dürfen.

Dennoch ist der Test empfehlenswert für alle, die sich nicht fragen, ob sie gestresst sind, sondern wie stark sie der Stress aktuell im Griff hat. Diese Erkenntnis ist nämlich essentiell, um entsprechende Gegenmaßnahmen wie die Identifikation von Stressoren und den gezielten Abbau von Stress in die Wege zu leiten.

 

Charakterstärken-Test

Dieser Test der Universität Zürich analysiert basierend auf der VIA Klassifikation sehr umfangreich und detailliert, welche Ihrer Charaktereigenschaften besonders ausgeprägt sind und als Stärken bezeichnet werde können. Anders als die anderen hier vorgestellten Methoden sollten Sie für diesen Test etwas mehr Zeit einplanen – immerhin müssen Sie mehr als 260 Fragen beantworten.

Dass sich der Aufwand jedoch lohnt, wird spätestens deutlich, wenn Sie Ihr Ergebnis studieren und ganz genau erkennen können, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Neben einer prozentualen Einordnung der 24 analysierten Charaktereigenschaften erhalten Sie zusätzliche Informationen, die Ihnen dabei helfen, Ihre eigene Persönlichkeit besser zu verstehen. Dieser Persönlichkeitstest ist besonders im beruflichen Kontext geeignet.

Hinweis: Um den Charakterstärken-Test der Universität Zürich zu machen, müssen Sie einen Account auf der Webseite anlegen. Über diesen können Sie jedoch nicht nur immer wieder Ihr Test-Ergebnis einsehen, sondern auch andere Tests machen, wie zum Beispiel den Signaturstärken-Fragebogen, den Sense of Humor-Fragebogen oder die Skala zur Messung der Arbeitszufriedenheit. Eine Registrierung lohnt sich also auf jeden Fall.

 

Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP)

Wie weiter oben im Beitrag bereits erwähnt, ist die Wissenschaftlichkeit von Online-Persönlichkeitstests nicht immer zweifelsfrei belegbar. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen (und das nötige Kleingeld übrig haben), sei Ihnen das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung – kurz BIP – ans Herz gelegt. Dieser Test, bestehend aus 251 Fragen, ist ausschließlich berufsbezogen und lenkt den Fokus auf Bereiche wie Führungsqualitäten, Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit.

Wenn Sie den BIP-Test machen wollen, aber nicht bereit sind, hierfür knapp 800 Euro zu bezahlen, können Sie bei der Ruhr-Universität Bochum eine weitaus günstigere Forschungsversion erfragen.


Kennen Sie weitere spannende Persönlichkeits-Tests, die Sie gern unseren Leserinnen und Lesern empfehlen wollen? Wir freuen uns über Ihre Ergänzungen in den Kommentaren.

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