Kommt Ihnen die folgende Szenerie bekannt vor? Mit Beginn einer neuen Woche nehmen Sie sich gefühlt 1.000 verschiedene Aufgaben vor und stecken voller Tatendrang, doch schon Augenblicke später verlieren Sie sich wieder in Ausreden? Dann könnte es unter Umständen sein, dass Sie unter einem weit verbreiteten Problem leiden: Der Prokrastination, auch augenzwinkernd Aufschieberitis genannt. Erfahren Sie hier, was wirklich hilft, wenn die Produktivität unter dem permanenten Aufschieben leidet.
Der Beitrag im Überblick
Was hilft gegen Prokrastination?
Tipp #3: Konzentrationsübungen
Tipp #4: Keine Chancen den Ablenkungsfallen
Tipp #5: Das Schlimmste zuerst
Prokrastination: Was ist das?
Je dringender und wichtiger eine Aufgabe ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns davor drücken – weil wir Angst haben und die Aufgabe mit negativen Gefühlen verbinden. Bei der Aufschieberitis handelt es sich in der Tat um eine anerkannte Störung, die den Arbeitsprozess nachhaltig beeinflussen kann. Anstatt uns den wichtigen Aufgaben zu stellen, bevorzugen wir leichte, wesentlich unwichtigere und vernachlässigen dadurch die wesentlichen Punkte (die unter Umständen mit negativen Gefühlen verbunden sind). Prokrastination setzt sich aus „pro“ für „für“ und „cras“ für „morgen“ zusammen und bedeutet salopp übersetzt so viel wie „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen“. Betroffene haben extreme Schwierigkeiten, Aufgaben zu erledigen und schieben diese so lange vor sich her, bis es (fast) zu spät ist. Zu den Folgeerscheinungen der Prokrastination gehören:
- andauernde Unzufriedenheit
- Schlafstörungen
- Muskelverspannungen
- Magen-Darm-Probleme
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Angst
Das bedeutet, dass sich eine ausgewachsene Aufschieberitis aktiv auf das körperliche und seelische Wohlergehen der Betroffenen auswirkt und daher stets ernstgenommen werden sollte.
Was hilft gegen Prokrastination?
Auch wenn die Aufschieberitis vor allem Studenten zugeordnet wird, kann generell jeder von uns davon betroffen sein. Nicht nur im Studium, sondern auch im späteren Berufsalltag ist es nichts ungewöhnliches, unangenehme Aufgaben vor sich herzuschieben. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, diese Handlungsweise abzulegen und der Prokrastination den Kampf anzusagen.
Tipp #1: Viele Teilaufgaben
Das neue Projekt kommt Ihnen so mächtig vor, dass es beängstigend wirkt? In Ihnen wächst der Wunsch, diese Aufgabe vor sich herzuschieben und zu hoffen, dass es mit der Zeit an Volumen verliert? Dann können Sie lange warten. Indem Sie etwas aufschieben, wird es keinesfalls weniger. Im Gegenteil, es kann sogar passieren, dass weitere Aufgaben hinzukommen und das Projekt immer mehr erweitert wird.
Um sich dieser Situation zu stellen, ist es sinnvoll, das Mammutprojekt in viele Teilaufgaben zu zerlegen. Diese können dann nach und nach abgearbeitet werden und verhelfen Ihnen immer wieder zu (kleinen) Erfolgserlebnissen.
Tipp #2: Prioritätenlisten
To do-Listen sind gut, Prioritäten-Listen sind besser – erst recht, wenn Sie dazu neigen, Aufgaben aufzuschieben. Die speziellen Auflistungen zeigen Ihnen nämlich nicht nur, was erledigt werden muss, sondern auch, welche Dringlichkeit besteht. Viele Menschen arbeiten in diesem Zusammenhang auch mit einer einfachen und dennoch sehr wirkungsvollen Matrix. Diese hilft Ihnen dabei, Aufgaben folgendermaßen zu kategorisieren:
dringend | nicht dringend | |
wichtig | Priorität 1 | Priorität 2 |
unwichtig | Priorität 3 | Priorität 4 |
Tipp #3: Konzentrationsübungen
Experten sind sich einig, dass Aufschieberitis durch eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit zusätzlich befeuert wird. Mit anderen Worten: Wer sich (am Arbeitsplatz) nicht konzentrieren kann, neigt eher zur Prokrastination. Vermeiden Sie also das Aufschieben von Aufgaben, indem Sie sich bewusst konzentrieren und fokussieren. Verschiedene Übungen können Ihnen dabei helfen.
Hinweis: Auf dem Bileicoblog werden Sie in den nächsten Tagen einen separaten Beitrag mit einfachen und effektiven Konzentrationsübungen für den Job finden.
Tipp #4: Keine Chancen den Ablenkungsfallen
Youtube, Facebook, WhatsApp – die Ablenkungsfallen im (Berufs-)Alltag lauern einfach überall. Besonders fatal: Je unangenehmer die zu erledigende Aufgabe, desto verlockender werden die Ablenkungsmöglichkeiten mit einem Mal. Wenn Sie der Prokrastination abdanken wollen, gilt es hier, konsequent zu sein. Verbannen Sie das Smartphone aus Ihrem Blickfeld und sperren Sie bestimmte Homepages – beispielsweise mithilfe der Online-Anwendung SelfControl. Weitere nützliche Tools und Apps zur Vermeidung von Ablenkung sind StayFocused, Forest und RescueTime.
Tipp #5: Das Schlimmste zuerst
Getreu dem Motto „Augen zu und durch“ kann es wahre Wunder wirken, wenn Sie den Tag mit der unangenehmsten Aufgabe beginnen. Diese „Schock-Therapie“ hat zur Folge, dass Sie im weiteren Verlauf viel losgelöster und mit weniger Angst und Bedenken arbeiten. Gleiches gilt auch, wenn Sie mit einer großen Aufgabe in den Tag starten.
Zusatz-Tipp: Belohnungen
Wenn Sie es geschafft haben, eine besonders große oder unangenehme Aufgabe zu erledigen, kann es auch wahre Wunder wirken, sich selbst zu belohnen. Egal ob ein kleines Lob, eine Tafel Schokolade oder die klassische Shopping-Tour – Belohnungen wirken motivierend und sorgen dafür, dass zukünftige Aufgaben als weniger schlimm empfunden werden.
Was hilft Ihnen dabei, lästige Aufgaben nicht allzu lang aufzuschieben? Was sind Ihre Tipps gegen Prokrastination? Wir freuen uns wie immer über Ihre Kommentare.
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