Egal ob Freelancer oder Großkonzern, Startup oder Familienunternehmen – wer ein eigenes Business betreibt, braucht Kunden, um sich finanziell über Wasser zu halten. Diese kann man natürlich auf den unterschiedlichsten Wegen gewinnen, doch alle Maßnahmen können letztlich auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden: Aufmerksamkeit. Ein erfolgreiches Unternehmen macht kontinuierlich auf sich aufmerksam – beispielsweise durch Public Relations und Marketing. Doch wo genau liegt hier eigentlich der Unterschied? Oder sind es bloß zwei Wörter mit der gleichen Bedeutung?

Der Beitrag im Überblick

Definition: Was ist Public Relations (PR)?

Definition: Was ist Marketing?

PR und Marketing: Diese Unterschiede müssen Sie unbedingt kennen

Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit: Was ist erfolgversprechender?

 

Definition: Was ist Public Relations (PR)?

Wenn die Rede von PR ist, sind viele der Meinung, dass es sich hierbei lediglich um eine Abkürzung für Pressearbeit handelt. Dem ist jedoch nicht so.

 

Natürlich muss Pressearbeit als ein wichtiger Teil der Public Relations verstanden werden, doch umfassen diese noch weitere Aspekte, die am besten durch der deutschen Bezeichnung Öffentlichkeitsarbeit zusammengefasst werden können.

 

Public Relations sind verschiedene (in der Regel kostenlose) Kommunikationsstrategien, die dem Zweck dienen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf Ihr Unternehmen zu lenken. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um:

 

 

Definition: Was ist Marketing?

Grundsätzlich verfolgen Public Relations und Marketing das gleiche Ziel: Sie wollen Aufmerksamkeit für das Unternehmen generieren. Im klassischen Marketing kommt jedoch noch ein weiterer Anreiz hinzu, der im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit eher im Hintergrund steht: Die Gewinnerzielung.

 

Marketing-Maßnahmen werden bewusst eingesetzt, um den Umsatz des Unternehmens zu steigern. Es geht also darum, Kaufanreize zu schaffen und ein Produkt beziehungsweise eine Dienstleistung in den Fokus zu rücken. Um die gewünschte Zielgruppe möglichst effektiv anzusprechen, wird für die Umsetzung von Marketing-Strategien oftmals (sehr viel) Geld in die Hand genommen.

 

PR und Marketing: Diese Unterschiede müssen Sie unbedingt kennen

Auch wenn in den beiden Definitionen bereits ein paar Besonderheiten herausgestellt wurden, soll die nachfolgende direkte Gegenüberstellung noch besser verdeutlichen, in welchen Punkten sich Marketing und PR voneinander unterscheiden.

 

Kosten

 

PR: Gute Öffentlichkeitsarbeit verursacht ausschließlich Personalkosten – entweder für einen entsprechenden Mitarbeiter oder eine Agentur beziehungsweise Freelancer, an die/den die Aufgabe übergeben („outgesourct“) wurde.

 

Marketing: Eine gute Marketing-Strategie muss nicht zwangsläufig tausende von Euros kosten (siehe hierzu „Low Budget Marketing“). Doch muss auch gesagt werden: So ganz ohne Geld ist es schwierig, die Wunschzielgruppe zu erreichen UND auch zum Kaufen zu überreden.

 

Ziel

 

PR: Klassische Öffentlichkeitsarbeit hat verschiedene Aufgaben beziehungsweise Ziele. Sie will natürlich in erster Linie Aufmerksamkeit für das Unternehmen generieren, aber auch informieren, eine Beziehung zum Konsumenten aufbauen und (ganz wichtig!) Vertrauen schaffen.

 

Marketing: Marketing hat – wie weiter oben bereits erwähnt – das übergeordnete Ziel der Umsatzsteigerung. Oder mit anderen Worten: Es geht ganz klar um das Verkaufen einer Dienstleistung oder eines Produktes.

 

Zielgruppenansprache und Kontrolle

 

PR: Öffentlichkeitsarbeit spricht in der Regel keine bestimmte Zielgruppe an. Das wird besonders gut deutlich, wenn Sie sich das Beispiel Pressemittelung vor Augen führen. Ist diese Anlass für einen Zeitungsartikel, so wird die transportiere Information von „Hinz und Kunz“ gelesen. Wenn Sie möglichst zielgruppenspezifische Public Relations betreiben wollen, können Sie Ihre Pressemitteilungen beispielsweise an Fachmedien senden oder für Experten-Interviews zur Verfügung stehen.

 

Marketing: Die Zielgruppenansprache ist beim professionellen Marketing äußerst genau. Profis schaffen es mithilfe diverser Maßnahmen, die Konsumenten sofort „abzuholen“. Dementsprechend hoch ist auch die Kontrolle, die mit dem Marketing einhergeht. Denn wer beispielsweise eine Anzeige in einem Medium schaltet, kann ziemlich gut steuern, wer diese zu sehen kriegt. Grundsätzlich ist die Kontrollierbarkeit im Online-Bereich noch weitaus größer als in analogen Medien – einer der Gründe, warum Marketing-Experten Social Media so sehr lieben.

 

Wiederholbarkeit

 

PR: Eine gute Öffentlichkeitsarbeit zeichnet sich immer durch Einzigartigkeit aus. Das heißt: Jeder Zeitungsartikel, jedes Interview und jeder Fachbeitrag sollte nur einmal veröffentlicht werden. Einen Wiederholbarkeit liegt demnach nicht vor.

 

Marketing: Eine Werbe-Anzeige, die einmal erstellt wurde, kann beliebig oft veröffentlicht werden – und das auch in den unterschiedlichsten Medien.

 

Nachhaltigkeit

 

PR: Einer der größten Vorteile von Public Relations ist seine Nachhaltigkeit. Inhalte mit Mehrwert, die den Konsumenten informieren und eine Vertrauensbasis schaffen, bleiben viel länger im Gedächtnis als plakative Werbung.

 

Marketing: Ob Marketing nachhaltig ist, kann nicht pauschal gesagt werden – immerhin gibt es viele verschiedene Formen. Während eine klassische Print-Anzeige nicht sonderlich nachhaltig beziehungsweise langlebig ist, sieht es zum Beispiel im Fall von Content und Influencer Marketing ganz anders aus. Hier kann (bei professioneller Umsetzung) durchaus ein nachhaltiger Aufmerksamkeits-Effekt erzielt werden.

 

Glaubwürdigkeit

 

PR: Öffentlichkeitsarbeit in Form von Medienberichterstattung, Fachbeiträgen etc. genießt eine hohe Glaubwürdigkeit. Der Grund hierfür: Die Inhalte werden vor der Veröffentlichung immer erst gefiltert, kuratiert und (zum Teil) bearbeitet – beispielsweise durch Journalisten und Blogger. Auf den Konsumenten hat das die Wirkung, dass er auch wirklich glaubt, was er über das Unternehmen hört, sieht und liest.

 

Marketing: Die Glaubwürdigkeit von Marketing hängt extrem von dessen Qualität ab. Das beste Beispiel hierfür liefert das aktuell so beliebte Influencer Marketing. Während viele Kampagnen durchaus Erfolge für die Unternehmen mit sich bringen, nehmen andere teils groteske Züge an und sorgen für reichlich Hohn und Spott in der digitalen Welt. Das Zauberwort lautet in diesem Fall: Authentizität.

 

Auch im klassischen Marketingbereich ist Glaubwürdigkeit keine Selbstverständlichkeit. Wer seinen Kunden das Blaue vom Himmel lügt und nicht halten kann, was er verspricht, darf sich nicht über negative Stimmen wundern.

 

Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit: Was ist erfolgversprechender?

Kommen wir abschließend noch zu einer Frage, die vielen Unternehmern unter den Nägeln brennt: Sollte man sich lieber für Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit entscheiden? Oder auch: Welcher Ansatz verspricht mehr Erfolg in Form von Aufmerksamkeit und Umsatzsteigerung?

 

Wenn Ihnen die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen – sprich: Zeit, Geld und Personal – dann sollten Sie sich niemals für eins von beiden entscheiden, sondern sowohl Marketing als auch Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Denn das eine schließt das andere keinesfalls aus!

Lassen es die Ressourcen hingegen nicht zu, einen breiten Strategie- und Maßnahmen-Mix aufzustellen, dann sollten Sie immer individuell analysieren, was am besten zu Ihrem Unternehmen passt.

 

Wenn Sie oftmals (medien-)relevante Informationen zur Verfügung stellen können und sich gern als Experte auf Ihrem Gebiet positionieren wollen (beispielsweise durch Fach- und Gastbeiträge), dann ist vermutlich PR die bessere Wahl für Ihr Unternehmen. Möchten Sie hingegen in möglichst kurzer Zeit Ihre Umsätze erhöhen, dann zeigen alle Zeiger ganz eindeutig auf Marketing.

 

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