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Resilienz – Was verbirgt sich hinter der „Superkraft“, von der gerade alle sprechen?

Resilienz – Was verbirgt sich hinter der „Superkraft“, von der gerade alle sprechen?

Die einen können das Wort kaum richtig aussprechen, die anderen sind längst davon überzeugt: Hierbei handelt es sich um eine geheime Superkraft, die jeder Unternehmer mitbringen muss. Die Rede ist von Resilienz, einer Charaktereigenschaft, von der gerade viele Medien berichten. Sie alle sind sich (mehr oder weniger) einig: Wer sie hat, hat‘s gut. Und wer sie nicht hat, kann sie erlernen. Lesen Sie in diesem Beitrag, was Resilienz ist und wie auch Sie im beruflichen Alltag von dieser „Superkraft“ profitieren können.

Der Beitrag im Überblick

Definition: Was ist Resilienz?

In diesen Situationen ist Resilienz besonders wichtig

Was macht einen resilienten Unternehmer aus?

So lernen Sie Resilienz

 

Definition: Was ist Resilienz?

Resilienz ist der Fachbegriff für psychische Widerstandsfähigkeit. Er beschreibt also die Fähigkeit, auch unter starkem Druck von außen einen „kühlen Kopf zu bewahren“ und professionell mit unterschiedlichen Krisen umzugehen, ohne dabei einen seelischen Schaden davonzutragen. Oder mit anderen: Die Ausprägung der eigenen Resilienz entscheidet darüber, wie belastbar man (im psychischen Kontext) ist.

 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Resilienz ist, dass Menschen, die mit dieser Charaktereigenschaft ausgestattet sind, schwere Phasen nicht nur überwinden, sondern diese als Anlass nutzen, um sich weiterzuentwickeln und an den Herausforderungen zu wachsen.

 

Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass Resilienz ein „Must Have“ für jeden angehenden Gründer und alle Unternehmer sowie Führungskräfte ist. Sie wird nicht umsonst auch als das „Immunsystem der Psyche“ bezeichnet.

 

In diesen Situationen ist Resilienz besonders wichtig

Grundsätzlich ist psychische Widerstandsfähigkeit natürlich nicht nur in der Businesswelt von Vorteil. Auch in privaten Krisensituationen – beispielsweise nach einer Trennung oder dem Tod eines geliebten Menschen – kann Resilienz dabei helfen, die Phase zu überwinden und gestärkt aus ihr hervorzutreten.

 

Lenkt man den Fokus jedoch bewusst auf die Bereiche Existenzgründung und Unternehmertum, kann gesagt werden, dass Resilienz vor allem in diesen Situationen und Phasen besonders wichtig ist:

 

Kritik an der Geschäftsidee

„Und damit willst du erfolgreich werden?“ - „Meinst du nicht, dass es so etwas schon gibt?“ - „Also ich würde noch ein bisschen warten und an dem Produkt feilen, ehe ich es auf den Markt bringen würde.“

 

Jeder Existenzgründer kennt Äußerungen dieser Art, die auch als Zweifel aus dem persönlichen Umfeld bezeichnet werden können und nur in den seltensten Fällen etwas mit konstruktiver Kritik zu tun haben. Fakt ist: Auch wenn sie niemanden weiterbringen, haben sie doch durchaus das Zeug, einen mehrere Schritte zurückzuwerfen. Denn auch wenn die konstruktive Komponente fehlt, neigen viele Gründer dazu, sich die Kritik zu Herzen zu nehmen und selbst ins Zweifeln zu geraten.

 

An genau diesem Punkt ist Resilienz – psychische Widerstandsfähigkeit – gefragt. Getreu dem Motto „Jetzt erst recht!“ ist es absolut in Ordnung, die kritischen Stimmen aus dem privaten Umfeld zu ignorieren und weiter seinen Plan zu verfolgen.

 

Rückschläge

Der Investor springt ab, die Produktion gerät ins Stocken, die (sündhaft teure) Marketing-Kampagne floppt. Der Alltag eines Gründers beziehungsweise Unternehmers ist geprägt von Rückschlägen. Auch solchen Situationen ist Resilienz ein ausgezeichneter Schutz. Sie sorgt nicht nur dafür, dass man Rückschläge psychisch verkraftet, sondern auch gestärkt aus diesen hervortritt.

 

Lese-Tipp:7 Weisheiten, die jeder Gründer gern schon vorher gewusst hätte

 

Durststrecken

Ähnlich schlimm wie ein einzelner (herber) Rückschlag sind lange Phasen, in denen es einfach nicht läuft. Durststrecken machen sich meist dann bemerkbar, wenn der Umsatz immer weiter schwindet oder auf einem unbefriedigenden Niveau stagniert.

 

In diesen Situationen heißt es: Durchhalten, psychische Willensstärke beweisen, kurz durchatmen und dann mit neuer Energie volle Kraft voraus. Resilienz ist in solchen Phasen besonders wichtig, da sich hier oftmals die Spreu vom Weizen trennt. Durststrecken sind meist sehr viel zermürbender als eine einzelne Niederlage. Es ist also kaum verwunderlich, dass viele Unternehmer früher oder später das Handtuch werfen, wenn die Phase, in der es einfach nicht gut läuft, scheinbar nie enden will.

 

(Sinn-)Krisen

Jeder Gründer kommt früher oder später an einen Punkt, an dem er sich fast schon verzweifelt fragt: Wozu mache ich das alles hier eigentlich?

 

Der Auslöser für eine solche Sinnkrise kann ganz unterschiedlicher Natur sein. Für die einen ist es eine besonders vernichtende Kritik, für die anderen Umsatzrückgänge. Und der Dritte fragt nach dem übergeordneten Sinn, wenn er plötzlich feststellt, dass seine Geschäftsidee keinen sozial wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leistet…

 

(drohender) Burnout

Dass Resilienz ein Thema ist, mit dem sich gutes Geld verdienen lässt, stellt unter anderem die Buchautorin Christiane Berndt unter Beweis. Ihr Werk „Resilienz. Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft“ rangierte wochenlang auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste und spricht neben Selbständigen auch zahlreiche Arbeitnehmer an. Ein Grund hierfür: Berndt verwendet im Untertitel des Buches das Buzzword „Burnout“ und deutet darauf hin, dass Resilienz auch in diesem Fall einen wertvollen Schutz darstellt.

 

Das ist durchaus nachvollziehbar – immerhin kann gesagt werden, dass resiliente Menschen allgemein besser mit (psychischem) Druck und dauerhaftem Stress umgehen können. Auch in dieser Situation ist es also wichtig, psychische Widerstandskraft zu beweisen.

 

Was macht einen resilienten Unternehmer aus?

  • Durchhaltevermögen

  • Fähigkeit, immer wieder aufzustehen

  • Zielorientierung

  • ausgeprägtes Selbstwertgefühl/Glaube an die eigenen Fähigkeiten

  • Flexibilität

  • Handlungsfähigkeit (auch in extremen Stresssituationen)

  • realistischer Optimismus

  • Akzeptanz negativer Aspekte

  • Hang, Probleme und Krisen als Herausforderung zu betrachten

  • Bewusstsein über persönliche Stärken und Schwächen

  • Lösungsorientierung

  • Eigenverantwortung

 

So lernen Sie Resilienz

Es gibt Menschen, die „von Haus aus“ resilienter als andere sind – einfach, weil es ihnen schon in Kindheits- und/oder Jugendtagen mit auf den Weg gegeben wurde. Es ist allerdings auch möglich, diese Charaktereigenschaft noch im Erwachsenenalter zu erlernen. Hier finden Sie eine Kurzanleitung:

 

Schritt #1: Akzeptieren, dass Krisen, Probleme und Herausforderungen zum Leben dazu gehören

Als Unternehmer begeben Sie sich auf eine nie enden wollende Berg- und Talfahrt. Auf jeden Erfolg folgt ein Misserfolg und auf jeden Misserfolg folgt ein Erfolg. Indem Sie diesen Umstand nicht nur erkennen, sondern auch akzeptieren, haben Sie den ersten Schritt hin zu mehr Resilienz bereits gemacht.

 

Schritt #2: Stärken stärken und Schwächen schwächen

Ein resilienter Mensch weiß genau, wo seine Stärken liegen und was seine Schwächen sind. Außerdem kann er beides gezielt einsetzen beziehungsweise in den Hintergrund rücken. Auf diese Weise lernt er, auch in extrem stressigen Situationen und unter hohem Druck noch handlungsfähig und flexibel zu bleiben.

 

Schritt #3: Krisen und Probleme als Herausforderungen betrachten

Resiliente Menschen haben einen Hang zum Optimismus und neigen dazu, in jeder Krise und jedem Problem eine Herausforderung zu sehen, an der sie wachsen können. Wenn Sie es schaffen, diese Denkweise zu verinnerlichen, dann sind Sie der psychischen Widerstandskraft wieder ein großes Stück näher gekommen.

 

Extra-Tipp: Führen Sie ein Erfolgstagebuch

Wenn Sie noch Probleme haben, realistischen Optimismus an den Tag zu legen, hilft es Ihnen unter Umständen, ein Erfolgstagebuch zu führen. Hierin können Sie alle kleinen und großen Erfolge dokumentieren und sich immer wieder vor Augen führen, wenn Sie in einer weniger erfolgreichen Phase feststecken.

 

Wichtig: Es geht hierbei nicht darum, negative Aspekte auszublenden, sondern die positiven noch präsenter zu machen.

 

Schritt #4: Lösungsorientiert denken

Anstatt im Selbstmitleid zu ertrinken, machen sich resiliente Menschen immer gleich auf die Suche nach eine Lösung für ihr Problem. Auch diese (aktive) Denkweise kann im Laufe der Zeit trainiert und gefestigt werden.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Verinnerlichen Sie, dass in Ordnung ist, andere um Hilfe zu bitten. Resilient zu sein bedeutet nicht, dass Sie alles im Alleingang schaffen und auf niemanden angewiesen sind. Die psychische Widerstandskraft umfasst im weitesten Sinne auch die Fähigkeit, sich Rat und Hilfe bei Außenstehenden zu suchen.

 

Schritt #5: Zeiten ohne Krisen genießen

Natürlich folgt auf ein Problem eher selten gleich das nächste. Wenn Sie sich gerade in einer (mehr oder weniger) sorglosen Phase befinden, sollten Sie diese unbedingt auskosten und genießen, um neue Energie (und psychische Widerstandskraft) zu sammeln.

 

Resilienz kann zurecht als „geheime Superkraft“ vieler Gründer und Unternehmer bezeichnet werden – denn wer über diese Charaktereigenschaft verfügt, kann mit den meisten Herausforderungen viel besser umgehen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich fragen, wie resilient Sie bereits sind und eventuell noch ein bisschen an der eigenen psychischen Widerstandsfähigkeit zu arbeiten.

 

Foto: www.pixabay.com

 

 

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