Schaut man sich in der Wirtschaft um, so gibt es kaum eine Branche, die aktuell nicht von der Corona-Krise und ihren negativen Folgen beeinflusst wird. Eine Gruppe unter den Selbstständigen, die die aktuellen Einbußen sehr stark spüren, sind Freelancer. Besonders ärgerlich: Zur Auftragsflaute durch Corona gesellt sich nun auch noch das Sommerloch, das zusätzliche Projekte wegbrechen lässt. Wohl dem, der trotzdem einen Plan hat, um sich über Wasser zu halten. In diesem Beitrag finden Sie sieben Anregungen beziehungsweise konkrete Handlungsvorschläge.

#1 Endlich eine richtige Social Media-Strategie ausarbeiten

Sie nutzen zwar Social Media für Ihre Außendarstellung, hatten bisher aber immer das Gefühl, dies mehr schlecht als recht zu tun? Dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um daran etwas zu ändern und Kanäle wie Instagram, Facebook und TikTok strategisch zu nutzen.

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Eine Social Media-Strategie ist eine komplexe Angelegenheit, die wir Ihnen an dieser Stelle nicht „mal eben kurz“ erklären können. Wenn Sie die aktuelle Lage für eine Professionalisierung Ihrer Präsenz im Netz nutzen wollen, dann empfehlen wir Ihnen die Zusammenarbeit mit einem Profi.

Dieser kann Ihnen wahlweise „nur“ eine Strategie entwickelt oder Ihnen auch bei der Erstellung von konkreten Inhalten behilflich sein. Beim Gedanken an die finanziellen Ausgaben, die dabei auf Sie zukommen, sollten Sie sich immer bewusst machen, dass das Ganze auch einen Nutzen hat: Nämlich mehr Sichtbarkeit und damit verbunden auch neue Kontakte und Aufträge.

#2 Angebote digitalisieren

Freelancer, die bisher viel „vor Ort“ gearbeitet haben, sollten spätestens jetzt einmal intensiv darüber nachdenken, ihr Angebot zu digitalisieren. Egal ob Musiklehrer, Unternehmensberater oder Hochzeitsplaner – wenn Sie nicht sowieso schon vorrangig online tätig sind, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um etwas daran zu ändern. Alles ander wäre ein Fehler.

Beim Thema Digitalisierung sind übrigens nicht selten Kreativität und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, gefragt. Ein „Trend“, der beispielsweise während der Corona-Zeit geboren wurde, sind Fotoshootings, die via Videokonferenz durchgeführt werden. Ebenso unkonventionell wie originell – und zweifelsfrei eine Möglichkeit, als Fotograf durch die Krise zu kommen.

#3 (digitale) Netzwerk-Veranstaltungen besuchen

In Zeiten, in denen viele Auftragsbücher leerer sind als sonst, ist es immer eine gute Idee, sein berufliches Netzwerk um ein paar interessante Kontakte zu erweitern. Zum Glück hat sich auch die Veranstaltungsbranche inzwischen an die neuen Umstände angepasst und bietet immer mehr Events im virtuellen Raum an.

Gründerfrühstück, Fuck Up-Nights, Stammtische – wenn Sie die Augen offen halten, werden Sie mit Sicherheit schnell ein paar spannende Events finden, die Ihnen mit etwas Glück neue Aufträge bescheren. Xing und LinkedIn erweisen sich hierfür immer wieder als zuverlässige Quellen.

#4 an einem eigenen Projekt arbeiten

Dieser Tipp trägt nicht direkt dazu bei, dass Sie trotz aktueller Flaute wieder mehr Aufträge bekommen, kann dafür aber eher als „Langzeit-Maßnahme“ betrachtet werden. Anstatt Däumchen zu drehen und auf neue Anfragen zu warten, sollten Sie die „freie“ Zeit jetzt besser nutzen, um ein eigenes Projekt voranzubringen. Hierbei kann es sich um alles mögliche handeln, beispielsweise:

Das Gute an eigenen Projekten: Sie schlagen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. So können Sie hierdurch nicht nur Ihre Bekanntheit (und damit wiederum Ihre Aussichten auf Aufträge) steigern, sondern auch eine passive Einnahmequelle erschaffen. Gerade Letzteres wird Ihnen dabei helfen, Ihr Business auch durch kommende Flauten und Krisen zu manövrieren.

#5 alte Kunden kontaktieren

Ein kleiner Trick mit oftmals überraschend großer Wirkung: Einfach mal alte Kunden kontaktieren und fragen, ob dieser wieder Bedarf an Ihrer Dienstleistung haben.

Natürlich ist es alles andere als realistisch, dass Ihnen nach einer Mail plötzlich zig Auftraggeber die Tür einrennen – immerhin sind quasi alle Selbstständigen von der Corona-Krise und dem Sommerloch betroffen und deswegen eher zurückhaltend beim Ausgeben von Geld – doch sollten zumindest ein paar hoffnungsvolle Planungen für die (nahe) Zukunft drin sein.

Wichtig: Schreiben Sie jeden Kunden individuell an und berufen Sie sich unter Umständen auf die letzte Konversation, die Sie miteinander hatten. Vielleicht gab es ja Absprachen à la „Ich melde mich bei Ihnen, wenn...“ oder „Im 3. Quartal habe ich eventuell wieder etwas für Sie.“, an die Sie nun anknüpfen können. Eine allgemeine Nachricht mit allen (Alt-)Kunden im BCC ist vielleicht schneller erledigt, aber bei weitem nicht so erfolgversprechend wie maßgeschneiderte Kommunikation.

#6 weitere Standbeine aufbauen

Liebäugeln Sie vielleicht schon seit einer Weile, eine weitere Dienstleistung in Ihr Portfolio aufzunehmen und sich somit als Freelancer breiter aufzustellen? Ist da vielleicht diese eine Leidenschaft, die Sie einfach nicht loslässt? Überlegen Sie, grundsätzlich etwas mehr Abwechslung in Ihren Arbeitsalltag zu bringen? Dann ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich ein weiteres Standbein aufzubauen – immerhin schreibt Ihnen niemand vor, dass Sie sich als Freelancer auf eine einzige Branche beschränken müssen.

Gerade in Zeiten, in denen Aufträge eher Mangelware sind, haben Sie endlich die Gelegenheit, sich Gedanken über die nächsten Schritte in Ihrem Business zu machen. Vor diesem Hintergrund können Sie die Corona-Krise sogar als Möglichkeit der Weiterentwicklung und somit sogar als etwas Positives betrachten.

#7 das richtige Mindset entwickeln

Für die einen ist es spiritueller Humbug, für die anderen die unverzichtbare Basis erfolgreichen Freelancertums: Das passende Business-Mindset – oder auf Deutsch: die richtige Einstellung zum eigenen beruflichen Tun.

Etwas, das Sie dieser Tage auf jeden Fall brauchen, ist beispielsweise Vertrauen. Vertrauen darauf, dass

Ein positives Mindset allein wird Ihnen selbstverständlich keine Aufträge und erst recht keine Zahlungseingänge auf Ihrem Geschäftskonto bescheren. Aber es wird Ihnen dabei helfen, (mental) unbeschadet durch die Krise zu kommen und den Blick nach vorn zu richten. Das allein schon wird Energien freisetzen, die Ihnen dabei helfen, trotz Corona und Sommerloch weiterhin als Freelancer erfolgreich zu sein.

Sommerloch und Corona-Krise setzen Freelancern derzeit zu. Unser Artikel hat Ihnen jedoch hoffentlich gezeigt, dass Sie trotz aller Herausforderungen die Flinte nicht gleich ins Korn werfen müssen. Mit den richtigen Strategien und Handlungen werden Sie auch diese Zeit überwinden. Bileico wünscht Ihnen viel Erfolg dabei.

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