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Streit im Gründerteam: Wie Sie Konflikte wirksam lösen

Streit im Gründerteam: Wie Sie Konflikte wirksam lösen

Gründen im Team ist ausgesprochen attraktiv – kein Wunder, denn mit gegenseitiger Unterstützung ist vieles leichter. Doch Vorsicht, wer (sehr) viel Zeit miteinander verbringt, neigt früher oder später auch immer zu Streitereien und langfristigen Konflikten. Gründer, die für eine gemeinsame Sache brennen, können durchaus mit einem Liebespaar verglichen werden. Kommt es zu Streit, leidet auch hier letztlich das Kind am meisten darunter – beziehungsweise im Fall einer Existenzgründung: Das (frischgeborene) Business.

 

 

Tipps, um Streit im Gründerteam zu vermeiden

 

Am besten ist es natürlich, wenn Streitereien im Gründerteam gar nicht erst auftreten. Damit das der Fall ist, kommt es natürlich auf die richtige Herangehensweise an. Denn überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen, besteht Konfliktpotential – Unternehmen bilden hierbei keine Ausnahme.

 

 

Tipp #1: Rollen klar definieren

 

Die wohl wichtigste Basis für ein harmonisches Miteinander im Gründerteam ist eine klare Rollenverteilung. Jedes Gründermitglied muss einerseits ganz genau wissen, was sein Aufgaben sind und andererseits die Zuständigkeitsbereiche der anderen respektieren.

 

Auf diese Weise kann jeder einzelne der König oder die Königin seines/ihres eigenen "Reiches" sein und dort regieren.

 

Wichtig: Trotz klarer Verteilung sollten Sie auch nie vergessen, sich untereinander zu vernetzen. Ein (frisch gegründetes) Unternehmen kann nicht funktionieren, wenn jeder Akteur sein eigenes Süppchen kocht.

 

 

Tipp #2: Offen kommunizieren

 

Es ist so einfach und trotzdem so schwer: Eine klare Kommunikation im Gründerteam ist extrem wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden und somit potentielle Streit-Themen aus dem Weg zu schaffen.

 

Grundsätzlich gilt (wie eigentlich überall im Leben): Reden Sie miteinander, nicht übereinander.

 

Auch wenn Sie mal anderer Meinung als Ihre Mitstreiter sind, ist es wichtig, dass jeder offen über alles reden kann. Ein gut funktionierendes Gründerteam hält solche Diskrepanzen aus und nutzt eventuelle Unstimmigkeiten für einen kreativen sowie produktiven Austausch.

 

 

Tipp #3: Konstruktiv kritisieren

 

So sehr Sie auch für die gleiche Sache brennen, irgendwann wird der Tag kommen, an dem einer Ihrer Gründerkollegen etwas tut oder sagt, was Sie nicht gut finden. Das ist völlig normal und längst nicht der Anfang vom Ende Ihrer Geschäftsidee.

 

Wenn Kritik angebracht ist, darf sie gerne auch geäußert werden – aber bitte immer konstruktiv! Destruktive Kritik bringt Sie der Lösung des Problems kein Stück näher und sorgt oben drauf auch noch für ziemlich viel Ärger innerhalb des Teams.

 

 

Tipp #4: Ein gemeinsames Ziel vor Augen haben

 

Viele Gründerteams, die scheitern, stellen im Nachgang fest, dass sich jeder in eine unterschiedliche Richtung entwickelt hat. Um ein solches Ungleichgewicht zu vermeiden, kommt es darauf an, sich regelmäßig vor Augen zu führen, wofür Sie "all das" eigentlich auf sich nehmen.

 

Oder anders formuliert: Gleichen Sie immer wieder ab, ob Sie alle noch auf das gleiche Ziel hinarbeiten – oder ob sich vielleicht doch schon unbemerkt eine gewisse Unstimmigkeit eingeschlichen hat.

 

Oftmals genügt schon ein kurzes "Briefing", um alle wieder auf den richtigen Kurs zu bringen und im Gleichschritt weiterzumarschieren.

 

 

Tipps, um Streits im Gründerteam beizulegen

 

So sehr Sie sich auch auf Präventionsmaßnahmen fokussieren – früher oder später wird doch mal ein Streit in Ihrem Gründerteam ausbrechen. Das ist grundsätzlich kein Beinbruch – vorausgesetzt, Sie sind darum bemüht, den Konflikt so schnell wie möglich wieder aus der Welt zu schaffen. Diese Tipps sind Ihnen dabei behilflich.

 

 

Tipp #1: Dem anderen zuhören

 

Es wird schon den Kleinsten beigebracht und doch tun sich auch viele Große noch schwer damit: Auch wenn Sie selbst der Meinung sind, im Recht zu sein, sollten Sie immer auch der anderen Partei Gehör schenken und ihr die Möglichkeit bieten, ihren Standpunkt zu benennen.

 

In einer gesunden Streitkultur (Ja, so etwas gibt es!) gehen alle Beteiligten nach wie vor respektvoll miteinander um. Das bedeutet in erster Linie: Dem anderen zuhören und ihn aussprechen lassen.

 

Wer damit bisher noch Probleme hat, sollte die Hoffnung nicht gleich aufgeben. Soft Skills dieser Art können in der Regel mit etwas Geduld erlernt werden.

 

 

Tipp #2: Reibepunkte als Antrieb nutzen

 

Es mag vielleicht befremdlich auf Sie wirken, doch manchmal braucht es einen richtig lauten Knall, um ein Unternehmen auf die nächste Ebene zu katapultieren.

 

Dort, wo konstruktiv gestritten (oder sagen wir eher: debattiert) wird, gibt es spannende Reibungspunkte – und diese wiederum können der Ausgangspunkt für neue, interessante Ideen sein.

 

Damit Sie als Gründerteam auch wirklich von Konflikten profitieren, muss natürlich zu jeder Zeit ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe gepflegt werden. Dazu im nächsten Tipp mehr.

 

 

Tipp #3: Nie persönlich werden

 

Respektvoll und auf Augenhöhe bedeutet immer, dass Streitereien im Gründerteam niemals persönlich werden sollten. Sobald Partei A Partei B diverse Dinge vorwirft, die nichts mit der gemeinsamen Unternehmung zu tun haben, kommt eine Dynamik in den Konflikt, die selten für ein gutes Ende sorgt.

 

Vermeiden Sie daher unschöne Seitenhiebe und bleiben Sie stets professionell – auch wenn Ihnen aus einem Impuls heraus danach ist, halbleere Kaffeetassen, beißenden Mundgeruch oder peinliches Verhalten bei der letzten Weihnachtsfeier anzusprechen. Sie werden es hinterher auf jeden Fall bereuen.

 

 

Tipp #4: Eine externe Person befragen

 

Sollte sich ein Konflikt immer mehr verfestigen, ist es irgendwann an der Zeit, sich externe Hilfe zu holen. Eine unparteiische Person, die mit allen Akteuren einzeln spricht und geduldig zuhört (ohne zu urteilen), ist in der Regel viel eher in der Lage, verfahrene Situationen als solche zu erkennen und wieder aufzulösen.

 

Achten Sie bei der Wahl der Person darauf, dass diese wirklich neutral ist und zu keinem der Streithähne eine "etwas bessere" Beziehung hat. Das würde nämlich nur zusätzlich Öl ins Feuer gießen.

 

 

Und was passiert mit dem "Trennungskind"?

 

Wir wünschen es Ihnen natürlich auf gar keinen Fall – doch falls sich Diskrepanzen im Gründerteam doch als unüberwindbar herausstellen, ist es wichtig, eine Antwort auf folgende Frage zu wissen: Was passiert mit dem "Trennungskind"?

 

Wenn mehrere Personen gemeinsam ein Unternehmen gründen, ist es unverzichtbar, auch darüber nachzudenken, was mit diesem passiert, sollten sich die Wege doch einmal trennen. Wir können Ihnen versprechen, dass diese Unterhaltung extrem unangenehm sein wird – doch sie ist auch schlichtweg notwendig.

 

Außerdem werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, dass es Ihnen hinterher sehr viel besser geht. Denn wenn das "Worst Case Szenario" erst einmal durchgesprochen wurde, sind alle Beteiligten in der Regel sehr daran interessiert, es gar nicht soweit kommen zu lassen.

 

Foto: www.pixabay.com

 

 

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