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Teamarbeit: Diese fünf Phänomene sollten Sie als Chef kennen

Teamarbeit: Diese fünf Phänomene sollten Sie als Chef kennen

Teamarbeit gehört in nahezu jedem Unternehmen zum beruflichen Alltag dazu. Immer dann, wenn mehrere Menschen aufeinandertreffen und gemeinsam an einem Projekt arbeiten, werden sie zu einem Team. Dass Teamarbeit eine Menge Hürden und viel Konfliktpotential mit sich bringt, ist kein Geheimnis. Doch haben Sie schon gewusst, dass sie auch ganz spezielle Phänomene hervorrufen kann? Fünf davon wollen wir Ihnen in diesem Beitrag gern etwas genauer vorstellen.

Der Beitrag im Überblick

Das Faulpelz-Phänomen

Das Führungslos-Phänomen

Das Konformitäts-Phänomen

Das Minderheiten-Phänomen

Das Homogenitäts-Phänomen

 

Das Faulpelz-Phänomen

Man mag es kaum glauben, doch schon ein faules Teammitglied reicht aus, um die komplette Gruppe zu sabotieren. Im Fachjargon spricht man auch vom Ringelmann-Effekt. Der Grund hierfür: So sehr sich die anderen Gruppenmitglieder auch anstrengen, sie schaffen es im seltensten Fall, die fehlende Leistung des Faulpelzes auszugleichen. Ein weiterer Anlass für schlechte Stimmung ist die Tatsache, dass das faule Teammitglied von den anderen durch das gesamte Projekt gezogen werden muss. Und auch, wenn er am Ende kaum einen Finger krumm gemacht hat, kassiert er im besten Fall (wie alle anderen) das Lob vom Chef.

 

Das Führungslos-Phänomen

Ein Team ohne Teamleiter ist nichts weiter als eine Gruppe von Menschen, der man eine Aufgabe gegeben hat. Die Aussichten, gemeinsam erfolgreich eine Lösung zu erarbeiten, sind relativ gering – denn die Gruppe ist führungslos.

 

Wenn es niemandem im Team gibt, der die Verantwortung übernimmt und die Richtung vorgibt, dann drehen sich alle so lange im Kreis, bis niemand mehr weiß, wo es lang geht. Hinzu kommt, dass sich alle passiv verhalten werden – schließlich will keiner die oft undankbare Rolle des Anführers übernehmen. Aus dieser Motivation heraus entsteht dann schnell eine Art „Jetzt bloß nicht auffallen und am besten gar nichts machen“-Mentalität. Besser: Legen Sie gleich zu Beginn fest, wer die Leitung des Teams übernehmen soll.

 

Das Konformitäts-Phänomen

Das grundlegende Ziel eines Teams sollte es natürlich immer sein, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Trotzdem sind unterschiedliche Meinungen und Ansichten durchaus erwünscht – sie dienen nämlich als Katalysator und Ideenschmiede.

 

Sehr oft kann jedoch das Konformitäts-Phänomen in Teams beobachtet werden: Sobald eine Meinung von der Mehrheit der Gruppe vertreten wird, beugen sich die anderen und passen ihre eigene Einstellung an. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist dieses Phänomen auch als „Gruppenzwang“ bekannt.

 

Was in vielen Situationen nicht weiter schlimm ist, kann im Beruf dazu führen, dass viele großartige Ideen unausgesprochen bleiben. Wer eine andere Meinung als die breite Masse hat, darf gern daran festhalten und auch dafür kämpfen. In einigen Fällen lohnt sich dieser Einsatz.

 

Das Minderheiten-Phänomen

Interessanterweise funktioniert die Manipulation innerhalb eines Teams aber auch anders herum. Wenn eine Minderheit vehement auf ihrer Meinung beharrt, kann es durchaus sein, dass sie damit am Ende das komplette Team umstimmt.

 

Zu diesem Ergebnis kam der Psychologe Serge Moscovici, der folgendes Experiment durchführte: Der Rumäne zeigt seinen Probanden verschiedene Dias, die allesamt verschiedene Facetten der Farbe Blau zeigten. Im Anschluss fragte er nach, was die Testpersonen gesehen hatten. Alle Probanden – bis auf zwei eingeweihte – antworteten: Blau. Die beiden, die in der Minderheit waren, behaupteten hingegen felsenfest, die Dias hätten die Farbe Grün gezeigt – und schafften es sogar, einige der Testpersonen von dieser Fehlinformation zu überzeugen.

 

Der Versuch macht deutlich, wie entscheidend es ist, mit welcher Überzeugung man seine Meinung vertritt und wie manipulativ sich ein sicheres Auftreten auf ein Team auswirken kann. Denken Sie immer daran: Der, der am lautesten schreit, ist nicht automatisch im Recht.

 

Das Homogenitäts-Phänomen

Ein homogenes Team ist eine Gruppe von Menschen, die sich in ihren Ansichten, Ausrichtungen und Handlungsansätzen ausgesprochen ähnlich sind. Man könnte auch ganz salopp von einem Einheitsbrei sprechen. Auch wenn Homogenität in Gruppen meist für Harmonie und fröhliche Stimmung sorgt, sollte sie doch eher als natürlicher Feind der Teamarbeit betrachtet werden. Denn zu viel Gleichklang und zu wenig Reibungspunkte hemmen die kreative Ideenfindung.

 

Oder anders formuliert: Ab und zu muss es in Teams einfach krachen – denn aus Konflikten entwickeln sich meist die konstruktivsten Ansätze. Ein möglichst heterogenes Team entsteht, wenn sich Sie sich beispielsweise an den Teamrollen nach Belbin orientieren und dementsprechend die Mitglieder auswählen. Das Rollenmodell umfasst die folgenden Typen:

  • Erfinder

  • Weichensteller

  • Koordinator

  • Macher

  • Beobachter

  • Teamarbeiter

  • Umsetzer

  • Perfektionist

  • Spezialist

 

Wichtig: Ein gut funktionierendes und produktives Team muss nicht zwangsläufig all diese Typen aufweisen. Es ist allerdings empfehlenswert, auf eine möglichst große Diversität zu achten. Scheuen Sie sich auch nicht davor, völlig gegensätzliche Typen in einem Team zusammenzubringen. Oftmals stellen sich solche Konstellationen als besonders erfolgversprechend heraus.

 

Eine produktive und ertragreiche Teamarbeit ist kein Produkt des Zufalls, sondern immer das Resultat umfassender Bemühungen. Auch das Wissen über die hier vorgestellten Team-Phänomene kann Ihnen dabei helfen, zukünftig noch besser im Team zusammenzuarbeiten.  

 

Foto: www.pixabay.com 

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