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Junge Zielgruppen erreichen: Was ist eigentlich TikTok?

Junge Zielgruppen erreichen: Was ist eigentlich TikTok?

Wenn es darum geht, junge Menschen zu erreichen und für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu begeistern, haben traditionelle Medien wie Radio, Fernsehen und Zeitung, aber auch Facebook, das soziale Netzwerk schlechthin, längst ausgedient. Wer in den Dialog mit der Zielgruppe U30 treten möchte, der muss neue Kanäle erforschen und einsetzen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür, das gerade in aller Munde ist, ist TikTok – eine Social Media-App, die vor allem bei Erwachsenen viele Fragen aufwirft. Die, die am häufigsten gestellt werden, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag beantworten.

Was ist TikTok?

TikTok ist eine App, bei der das Content-Format Video im Vordergrund steht. Die kurzen Filme, die Nutzer aufnehmen und mit ihren Followern teilen können, sind zwischen 15 Sekunden und fünf Minuten lang.

 

Während anfangs sogenannte "LipSynch"-Videos im Vordergrund standen – also Videos, bei denen ein Lied eingespielt wurde, das die Nutzer playback-artig mitsangen – ist die Varianz inzwischen sehr viel größer. Mittlerweile findet man auf TikTok kurze Clips jeglicher Couleur. Andere Inhalte wie Videos, Links und Veranstaltungen entsprechen nach wie vor nicht dem Konzept der App und sind dementsprechend auch nicht präsent.

 

Wie funktioniert TikTok?

Der Ursprungsgedanke von TikTok – bis August 2018 in Deutschland noch unter dem Namen Musical.ly bekannt – ist das Erstellen kreativer LypSynch- und Perfomance-Videos, die nach Belieben bearbeitet und anschließend mit anderen Nutzern geteilt werden. Zu den Bearbeitungsmöglichkeiten gehören diverse Filter, Effekte, Masken, Textwerkzeuge usw.

 

Die gewünschten Lieder müssen nicht extern eingespielt werden, sondern werden über die interne Datenbank der App zur Verfügung gestellt. Hier finden Nutzer nicht nur ihre aktuellen Lieblingssongs, sondern beispielsweise auch kultige Szenen aus Filmen und Fernsehserien.

 

Mittlerweile hat sich die mobile Video-Sharing-App jedoch weiterentwickelt. Sie ist nicht mehr bloß ein Entertainment-Kanal für gelangweilte Schüler, sondern auch zu einer Spielwiese für alle geworden, die das Content-Format Bewegtbild wertschätzen. Neben der typischen Zielgruppe – Jugendliche ab 13 Jahren – nutzen nun auch Blogger, Influencer, Videografen und Künstler die App, um ihre mal kurzen, mal langen Videos mit einer immer größer werdenden Community zu teilen.

 

Die Inhalte können entweder direkt in der App TikTok erstellt und anschließend bearbeitet oder hochgeladen werden. Im Anschluss daran können sie getreu dem Prinzip der meisten sozialen Netzwerke von anderen Usern geteilt, geliked und kommentiert werden.

 

Wer steckt hinter TikTok?

Wenn es um ein "neues" soziales Netzwerk am Markt geht, fragen sich viele automatisch: "Gehört es zu Facebook?"

 

Im Falle von TikTok lautet die Antwort überraschender Weise: Nein! (Anm. d. Red.: noch nicht...)

 

Die App TikTok hat ihren Ursprung in China. Hier ist sie auch nach der Fusion mit der Konkurrenz-Plattform Musical.ly nach wie vor unter dem Namen DouYin bekannt und ausgesprochen beliebt.

 

Hinter der App, die unter Jugendlichen zweifelsfrei zu den beliebtesten sozialen Medien gehört, steckt das chinesische Unternehmen Beijing Bytedance Technology Ltd. - kurz: ByteDance. Neben TikTok stellt das Technologie-Unternehmen weitere mobile Plattformen zur Verfügung. Auf allen spielt das Format Video eine zentrale Rolle.

 

Warum ist TikTok so beliebt?

Noch (!) ist TikTok das Refugium der (ganz) jungen Menschen. Während sich auf Facebook – und inzwischen auch auf Instagram – nicht nur Mama und Papa, sondern auch die internet-affine Oma tummeln, sind die Jugendlichen hier weitestgehend unter sich und können sich kreativ austoben.

 

Ein weiterer Aspekt, der die Beliebtheit der App erklärt, ist der klare Fokus auf 15-sekündige Video-Inhalte. Diese lassen sich nicht nur leicht und zwischendurch konsumieren (sogenannter Snack-Content), sondern dank der vielen Bearbeitungsmöglichkeiten, die TikTok seinen Nutzern zur Verfügung stellt, auch einfach produzieren.

 

Anders als bei Youtube – einem sozialen Netzwerk, das seinen Nutzern ebenfalls ausschließlich Videos zur Verfügung stellt – sind die Inhalte auf TikTok oftmals in Minutenschnelle erstellt und brauchen keine tage- oder gar wochenlange Vorbereitung.

 

Wie viele Menschen nutzen TikTok?

Es ist leider gar nicht so leicht, offizielle Nutzerzahlen für TikTok zu finden.

 

Seit Herbst 2019 geistert jedoch ein geleaktes Pitch Deck durchs Internet, das folgende Zahlen offenbart:

 

  • weltweit nutzen 800 Millionen Menschen TikTok (davon 500 Millionen in China)

  • in Deutschland wird die App von 5,5 Millionen Menschen regelmäßig genutzt

  • die durchschnittliche Nutzungsdauer in Deutschland beträgt 50 Minuten pro Tag

 

Auch wenn die Zahlen noch nicht an Facebook, Instagram und Youtube herankommen, kann doch gesagt werden: TikTok holt stetig auf und erlangt zunehmend an Bedeutung. Unternehmen, die auf Social Media (omni-)präsent sein wollen, dürfen diese Plattform längst nicht mehr ignorieren.

 

Ist TikTok das "neue Instagram"?

Bisher existieren beide Netzwerke friedlich nebeneinander und scheinen sich keine große Konkurrenz zu machen. Nimmt TikTok in der kommenden Zeit jedoch weiterhin an Relevanz zu – sprich: entdecken auch ältere User die Plattform für sich – kann es allerdings durchaus zu einem erneuten Paradigmenwechsel kommen.

 

Immerhin ist vor geraumer Zeit schon das passiert, was viele für undenkbar gehalten haben: Facebook ist bei den jungen Social Media-Nutzern längst nicht mehr die Nummer eins. Nicht wenige finden das Medium sogar so uncool, dass sie dort nicht einmal ein eigenes Profil haben.

 

Warum ist TikTok für Unternehmen spannend?

Der wohl spannendste Aspekt an TikTok ist die (sehr) junge Zielgruppe, die die App bevorzugt nutzt. Während es auf den meisten klassischen Kanälen zunehmend schwieriger (oder gar unmöglich) wird, junge Menschen zu erreichen, ist dies auf TikTok problemlos möglich.

 

Hinzu kommt ein Umstand, der Marketingexperten natürlich längst bekannt ist: Kaum ein Kommunikationskanal eignet sich inzwischen so gut zur Überbringung von Werbebotschaften wie kurze Videos. Diese sollten jedoch nicht als klassische Werbung daherkommen, sondern eine Geschichte erzählen. Im Fachjargon ist auch vom Storytelling die Rede. Während klassische Marketingkanäle hier oft schnell an ihre Grenzen stoßen, kann TikTok sein volles Potential entfalten und zu einer attraktiven Werbemöglichkeit für Unternehmen werden.

 

Eine dritte Komponente, die deutlich dafür spricht, sich einmal intensiver mit der App auseinanderzusetzen, ist ihr Wachstum. Monat für Monat melden sich mehr Menschen bei TikTok an. Und auch wenn nicht jeder von ihnen aktiv Videos teilt, so konsumieren sie doch alle die Inhalte, die ihnen dort zur Verfügung gestellt werden. Für Sie als werbendes Unternehmen heißt das: Täglich neue potentielle Kunden, die Sie über die Video-Sharing-Plattform mit Ihren Botschaften erreichen können.

 

Wie setze ich TikTok als Marketingkanal ein?

Wie weiter oben bereits erwähnt, ist TikTok kein klassischer Marketingkanal, auf dem Sie Ihre Werbebotschaften knallhart und ohne jeden Einfallsreichtum hinausposaunen sollten. Wer hier Gehör finden möchte, der muss Kreativität an den Tag legen und sich in die vorherrschende Zielgruppe hineinversetzen.

 

Ein Werkzeug, das Ihnen hierbei behilflich sein wird, ist Storytelling – also das Erzählen einer Geschichte.

 

Ganz allgemein kann außerdem gesagt werden, dass Sie auf TikTok vor allem Content Marketing betreiben werden. Denken Sie hierbei immer daran: Nur die Inhalte, die den Zuschauern auch wirklich gefallen, werden letztlich auch von der breite Masse gesehen. Verlieren Sie darum nie aus den Augen, für wen Sie die TikTok-Videos produzieren.

 

TikTok ist ein spannender Marketingkanal für alle Unternehmen, die gern auf Social Media unterwegs sind und neue (junge) Zielgruppen erreichen möchten. Die App, die den Fokus klar auf Videos legt, wird sich in den kommenden Jahren sicherlich stetig weiterentwickeln. Es ist davon auszugehen, dass sie auf ihrem Siegeszug immer mehr Nutzer in ihren Bann ziehen wird.

 

Foto: www.pixabay.com

 

 

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