Der Beginn eines neuen Jahres ist traditionell die Zeit, in der Menschen sich Gedanken über ihre Pläne und Ziele machen. Während die einen dem Glimmstängel abschwören oder endlich wieder mehr Sport treiben wollen, fokussieren andere beispielsweise auf berufliche Themen. Nicht wenige, die enthusiastisch ins neue Jahr gestartet sind, sind sich sicher: 2020 wird alles anders – denn ich fasse endlich den Mut, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Doch was ist eigentlich dran an diesem Vorsatz? Fragiles Luftschloss oder greifbare Realität?

Bloß nicht planlos starten!

Ein neues Datum allein sollte nie der (ausschlaggebende) Grund dafür sein, zum Gewerbeamt zu sprinten und ein eigenes Unternehmen anzumelden.

 

Wenn Sie sich für diesen Karriereschritt interessieren, sollten Sie sich im Vorfeld gründlich Gedanken machen. Auch wenn es wie eine leere Floskel klingen mag: Ein guter Plan ist tatsächlich das A und O.

 

Beginnend bei einer herausragenden Geschäftsidee über eine solide Finanzierung bis hin zum ausgefeilten Marketingkonzept – ein eigenes Unternehmen gründet sich nicht über Nacht und verlangt neben Herzblut auch jede Menge Hirnschmalz.

 

Sind Sie ein „Gründer-Typ“?

Auch wenn die Euphorie zu Beginn des neuen Jahres durchaus ansteckend ist und viele Menschen vor lauter Motivation regelrecht übersprudeln, sollten Sie jetzt keinesfalls überstürzt handeln.

 

Ja, ein Unternehmen zu gründen ist ein großartiges Ziel – doch sind Sie auch wirklich der Typ dafür? Was, wenn der anfängliche Elan verflogen ist und sich der (harte) Alltag einstellt? Was, wenn doch mehr Steine auf Ihrem Weg liegen, als Sie zunächst gedacht hätten? Was, wenn nicht alles so reibungslos läuft, wie es der Existenzgründer-Guide verspricht?

 

Bevor Sie anfangen, Ihre Geschäftsidee in die Realität umzusetzen, sollten Sie nicht nur ehrlich zu anderen, sondern auch und vor allen Dingen zu sich selbst sein. Wenn Sie kein Gründer-Typ sind, sondern sich in der Sicherheit der Festanstellung wohl(er) fühlen, dann ist das absolut in Ordnung.

 

Ein Vorsatz ist noch kein Vorhaben!

Jeder von uns ist schon einmal mit ambitionierten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet und weiß: Diese zu benennen bedeutet keinesfalls, das gesteckte Ziel auch tatsächlich zu erreichen.

 

Nehmen wir einen der Klassiker, die weiter oben bereits erwähnt wurden: Mehr Sport treiben – laut Statista der beliebteste Vorsatz der Deutschen für das Jahr 2020. Fitnessstudios landauf, landab können dies sicherlich bestätigen, denn „traditionell“ werden im Januar Jahr für Jahr die meisten Neu-Mitgliedschaften abgeschlossen.

 

Durchaus löblich – wäre da nicht ein winzig kleines Problem: Während die meisten Menschen anfangs noch voller Motivation zum Training gehen und auch durchaus merken, dass ihnen diese Veränderung des Lebensstils guttut, lässt der Elan im Laufe des Jahres nach und nach nach. Spätestens mit Beginn des Sommers – wenn es in den Fitnessstudios eh „viel zu heiß“ ist und der Baggersee lockt – haben die meisten Menschen ihren guten Vorsatz wieder vergessen.

 

Dieses Schema lässt sich nicht nur beim Ziel, sportlicher zu werden, beobachten. Es gilt für ausnahmslos jeden guten Vorsatz – auch für den, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

 

Was tun, um das Ziel wirklich zu erreichen?

Klingt erst einmal nicht sonderlich aufbauend? Da haben Sie recht. Doch vergessen Sie nie: Wer wirklich an seine (Geschäfts-)Idee glaubt und sein Ziel unbedingt erreichen möchte, der wird auch erfolgreich sein.

 

Zum Abschluss dieses Beitrags möchten wir Ihnen noch ein paar Strategien mit auf den Weg geben, die Ihnen dabei behilflich sein werden.

 

Mehrere Zwischen-Ziele definieren

Die Vorstellung, ein eigenes Unternehmen zu gründen, versetzt die meisten Menschen zunächst nicht in grenzenlose Euphorie, sondern erst einmal in Schockstarre. Kein Wunder, denn dieser Vorsatz ist extrem ambitioniert.

 

Um ihn realistischer oder auch greifbarer werden zu lassen, kann es durchaus hilfreich sein, ihn in mehrere Teil-Aspekte zu untergliedern. Diese könnten (beispielsweise) folgendermaßen lauten:

 

 

Zeitplan erstellen und Zwischenziele terminieren

Ein Vorsatz wird erst dann ein echtes Ziel, wenn Sie ihn zeitlich „festnageln“. Um auch hier möglichst viel Druck aus Ihrem Vorhaben zu nehmen, hilft es, die zuvor definierten Zwischenziele einzeln und möglichst genau zu terminieren. Der dadurch entstandene Zeitplan wird Ihnen mehr helfen als die Vorstellung, am 31. Dezember 2020 der Chef Ihres eigenen Super-Imperiums zu sein.

 

Hilfe in Anspruch nehmen

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und ein Unternehmen lässt sich selten im Alleingang gründen.

 

Selbst wenn Sie beabsichtigen, als Einzelunternehmer durchzustarten, ist es keine Schande, sich externe Hilfe ins Boot zu holen. Egal ob ein Gründercoaching bei der IHK, ein Freelancer, der Ihre Webseite aufsetzt oder der Coworking-Space, der Ihnen neben einer hochwertigen Büro-Infrastruktur auch ein nützliches Netzwerk bietet – die Unterstützung anderer wird Ihnen helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Ihrem Ziel dadurch immer näher zu kommen.

 

Stets realistisch bleiben

Bestimmt wollen Sie später sagen können: „2020 war das Jahr, in dem ich mein Unternehmen gegründet habe.“ Doch denken Sie auch immer daran: Gut Ding will Weile haben.

 

Es bringt Ihnen nichts, Ihr Vorhaben überstürzt in die Tat umzusetzen und dabei einen Fehler nach dem anderen zu machen.

 

Damit Ihr Unternehmen auch tatsächlich ein Erfolg wird, sollten Sie vor allen Dingen eines sein: realistisch – und zwar in jeder Lage.

 

Ob nun Businessplan, Zeitplan oder Budgetplanung – utopische Voraussagen klingen im ersten Moment vielleicht attraktiv und so, als würden Sie bald das große Geld scheffeln. Doch wenn Sie langfristig erfolgreich sein möchten, dann sollten Sie sich lieber in Geduld üben und erst einmal kleine Brötchen backen.

 

So wird dann auch aus dem Luftschloss die greifbare Realität.

 

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