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Wie wird sich die Corona-Krise zukünftig auf unsere Arbeitswelt auswirken?

Wie wird sich die Corona-Krise zukünftig auf unsere Arbeitswelt auswirken?

Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt und inzwischen dürfte auch dem Letzten bewusst sein: Viele der Auswirkungen sind nachhaltiger Natur, sie werden also nicht mit dem Ende der Krise wieder verschwinden. Ein Bereich, in dem diese Entwicklung aktuell besonders deutlich wird, ist die Arbeitswelt. Diese leidet nicht nur offenkundig unter dem Virus (Stichworte: Handel und Gastronomie), sondern versteht es teilweise sogar als Chance zur Weiterentwicklung. Doch wie genau könnte sich die Corona-Krise auf unsere Arbeitswelt der Zukunft auswirken? Wagen wir einen Blick in die Glaskugel.

 

Der Siegeszug von remote work

Die Corona-Pandemie hat nicht nur Verlierer, sondern auch strahlende Sieger hervorgebracht. Einer von ihnen ist unumstritten das Home Office.

Die vergangenen Monate haben teils eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Remote Working in vielen Unternehmen eben doch funktionieren kann und es kaum noch Argumente für die strenge Regentschaft der Präsenzarbeitszeit gibt.

Großraumbüros haben damit vermutlich genauso ausgedient wie das Konzept der Kernarbeitszeit. Stattdessen feiert das Home Office einen grandiosen Siegeszug, der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in einer dauerhaften Etablierung enden wird.

Lese-Empfehlung: Ausblick: Das Büro der Zukunft

Doch gehen wir noch einen Schritt weiter und stellen die Vermutung in den Raum: Die Zukunft der modernen Arbeit ist dezentral. Das bedeutet, dass Erwerbstätige in den kommenden Jahren nicht nur immer öfter von zuhause aus arbeiten können, sondern von überall aus. Ob im Lieblingscafé um die Ecke, im Coworking-Space oder am Strand von Sylt – die Möglichkeiten innerhalb vieler Branchen sind im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos.

 

Digital Leadership und andere Herausforderungen

Dass remote work nicht nur Vorteile, sondern auch eine Reihe von Nachteilen mit sich bringt, sollte jedem bewusst sein, der von dieser Arbeitsweise profitieren möchte. Denn: Da, wo zeitliche und räumliche Flexibilität Einzug hält, machen sich schnell auch Aspekte wie Vereinsamung und Einzelkämpfertum breit.

Eine große Herausforderung, die mit der Corona-Pandemie in deutsche Büros kam, ist die Dezentralisierung von Abteilungen. Führungskräfte stehen vor der enormen Aufgabe, ihre Mitarbeiter trotz räumlicher Distanz „bei Laune zu halten“ und den Teamgeist nicht völlig aussterben zu lassen. Damit nicht jeder Kollege sein eigenes Süppchen kocht, sind spezielle Strategien und Maßnahmen gefragt. Auch im Bereich Onboarding werden zukünftig völlig neue Herangehensweisen notwendig sein.

Lese-Empfehlung: Was ist Digital Leadership?

 

Der Wandel der Meeting-Kultur

Heute schon gezoomt? Kaum ein Bereich der Arbeitswelt wurde in den vergangen Monaten so sehr durch das Corona-Virus geprägt wie die Meeting-Kultur. Da, wo normalerweise viele verschiedene Menschen in meist viel zu kleinen Räumen zusammenkommen, hat die Digitalisierung endlich einmal unter Beweis stellen können, was in ihr steckt. Das Ergebnis: Konferenzen, Besprechungen, Brainstormings und Pitches werden inzwischen mit einer solchen Selbstverständlichkeit digital abgehalten, dass sich so manch einer fragt, warum vorher immer so vehement auf die physische Präsenz aller Beteiligten gepocht wurde.

Fakt ist nämlich: Meetings funktionieren mit Hilfsmitteln wie Zoom, Google Hangouts, Teams und Co. gut. Auch wenn analoge Treffen nach der Corona-Pandemie definitiv wieder Normalität sein werden, ist auch davon auszugehen, dass ihre digitalen Pendants keinesfalls vollständig von der Bildfläche verschwinden werden.

Gerade dann, wenn Teilnehmende aus allen Himmelsrichtungen anreisen müssten, wird es sehr wahrscheinlich sein, dass Besprechungen online stattfinden. Das wiederum sorgt dafür, dass sich viele Menschen auf deutlich weniger Zeit in Autos und Zügen einstellen können – ein Umstand, der nicht nur den Terminkalender, sondern auch die Umwelt freut. Halten wir also fest, dass die Corona-Pandemie nicht nur Einfluss auf unsere zukünftige Work-Life-Balance haben wird, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Und noch ein Punkt muss im Zusammenhang mit der neuen Meeting-Kultur durch Corona angesprochen werden: Anstatt digitale Besprechungen unnötig in die Länge zu ziehen, hat es sich in letzter Zeit etabliert, deutlich schneller auf den Punkt zu kommen und eine möglichst klare Kommunikation an den Tag zu legen, um Missverständnisse zu vermeiden. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese neuen „Gepflogenheiten“ auch bei analogen Treffen durchsetzen und Endlos-Meetings damit endlich der Vergangenheit angehören.

 

Sinkende Büro-Mieten und steigender Coworking-Bedarf

Das Großraumbüro, so wie wir es kennen, dürfte „dank“ Corona ein für alle Mal ausgedient haben. Denn auch wenn viele Erwerbstätige nach der Pandemie in ihr gewohntes Arbeitsumfeld zurückkehren werden, sorgt der bereits angesprochene Siegeszug vom dezentralen remote working dafür, dass immer mehr Unternehmen ihre aktuelle Situation überdenken und im Home Office auch eine Möglichkeit zur Kostensenkung entdecken werden.

Um Umkehrschluss könnte das wiederum bedeuten, dass auf lange Sicht betrachtet die Nachfrage nach Büroflächen zurückgeht, was wiederum eine Senkung der Mietpreise mit sich brächte. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass Alternativen zum klassischen Büro einen starken Zuwachs erfahren – allen voran die Coworking Spaces, in denen einzelne Schreibtische oder Büros flexibel gemietet werden können und die Menschen zusätzlich umfassende Networking-Möglichkeiten erhalten.

Lese-Empfehlung: Wie funktioniert Coworking und was gilt es zu beachten?

Klar dürfte auf jeden Fall jetzt schon sein: Der Arbeitsalltag der Zukunft wird deutlich flexibler sein.

 

Kranksein wird nicht mehr verpönt

Jeder, der in letzter Zeit ein leichtes Kratzen im Hals gespürt oder einen trockenen Husten bei sich festgestellt hat, kennt dieses mulmige Gefühl, eventuell an Covid-19 erkrankt zu sein. Es ist in den vergangenen Monaten in unglaublich kurzer Zeit zum guten Ton geworden, Krankheitssymptome (auch die leichten) ernst zu nehmen und sich dementsprechend in eine soziale Isolation zu begeben. Das Ergebnis: Nicht nur Covid-19-Infektionen konnten verhindert werden, sondern auch die Ausbreitung „harmloserer“ Krankheitserreger wie Erkältungs- oder Magen-Darm-Viren.

Es wäre absolut wünschenswert, dass sich diese Entwicklung auch langfristig etabliert und die hart erlernten Hygiene-Maßnahmen langfristig Einzug in unser Arbeits- und Privatleben halten. Dies würde auch bedeuten:

  • Händeschütteln zur Begrüßung und zum Abschied wird zum Auslaufmodell

  • Gesichtsbedeckungen bleiben gesellschaftlich akzeptiert und gelten (wie im asiatischen Raum) als Zeichen des Respekts anderen Menschen gegenüber

  • Krankmeldungen sind nicht länger verpönt, sondern werden als Selbstschutz und Schutz für andere wahrgenommen


Natürlich ist ein Blick in die Zukunft immer ein bisschen wie Hellseherei. Auch wenn wir unsere „Prophezeiungen“ durchaus für wahrscheinlich halten, kann niemand genau sagen, wie sich das Corona-Virus letztlich auf die Arbeitswelt auswirken wird. Was denken Sie? Welche Veränderungen sind gekommen, um zu bleiben? Verraten Sie es uns gern in den Kommentaren.

Foto: www.pixabay.com

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