Auf der Suche nach professioneller Unterstützung stoßen Gründer in Deutschland auf immer mehr interessante Angebote. Zwei Begriffe, die sich in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren stark etabliert haben, sind Accelerator und Inkubator. Im nachfolgenden Beitrag erfahren Sie, was sich dahinter verbirgt und was die Gemeinsamkeiten beziehungsweise Unterschiede dieser „Starthilfen für Gründer“ sind.

Was ist ein Accelerator?

Ins Deutsche übertragen bedeutet Accelerator in etwa so viel wie „Beschleuniger“. Auch wenn diese Übersetzung nicht hundertprozentig passt, macht sie doch sehr gut deutlich, was das übergeordnete Ziel von Accelerator-Zentren ist: Die möglichst schnelle Etablierung eines Startups am Markt.

 

Ein Accelerator ist ein Programm, das über mehrere Monate geht und Existenzgründer auf vielfältige Weise auf ihr späteres Dasein als Unternehmer vorbereitet. Ein gewisser „Bootcamp-Charakter“ ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Das intensive Coaching umfasst beispielsweise Programmpunkte wie:

 

 

Außerdem stellt ein Accelerator-Zentrum häufig besonders günstige Rahmenbedingungen zur Verfügung, zu denen beispielsweise ein passender Arbeitsplatz und die benötigte Infrastruktur gehören.

 

Eine dritte wesentliche Komponente des Accelerator-Prinzips ist die Finanzierung. Viele Programme bieten neben einem umfassenden Mentoring auch finanzielle Mittel zur Unterstützung der jungen Unternehmen an. Im Gegenzug dafür verlangen sie Unternehmensanteile und/oder eine Gewinnbeteiligung.

 

Wenn Sie Interesse daran haben, an einem Accelerator-Programm teilzunehmen, dann müssen Sie sich um einen Platz bewerben.

 

Was ist ein Inkubator?

Der Begriff Inkubator ist Ihnen vielleicht aus dem medizinischen Bereich bekannt. Hier beschreibt er einen Brutkasten, der zu früh geborenen Babys eine ideale Umgebung bietet, um sich auch außerhalb des Mutterleibs gut und schnell zu entwickeln.

 

Sicherlich können Sie sich schon denken, wie sich dieses Bild auf den Kontext der Existenzgründung übertragen lässt.

 

Wenn in der Startup-Szene von einem Inkubator die Rede ist, dann ist hiermit eine Einrichtung gemeint, die dem Accelerator sehr ähnlich ist. Auch hier geht es darum, dem Gründer ideale Rahmenbedingungen zu bieten und ihn beispielsweise durch Know-How, Ressourcen und finanzielle Mittel zu unterstützen.

 

Anders als bei den Accelerator-Programmen sind Inkubatoren häufig auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. Außerdem kann oft beobachtet werden, dass das Verhältnis von Gründer(-team) und Inkubator sehr viel enger und intensiver ist.

 

Weiterhin handelt es sich hierbei nicht selten um öffentliche Institutionen, hinter denen eine Stadt, eine Kommune oder sogar der Staat steht. Typische Inkubatoren sind Gründerzentren und Hochschulen.

 

Wie beim Accelerator müssen Sie sich auch beim Inkubator bewerben, um als Teilnehmer aufgenommen zu werden.

 

Gemeinsamkeiten von Accelerator und Inkubator

Die wohl größte Gemeinsamkeit von Accelerator und Inkubator ist, dass beide Einrichtungen Existenzgründer aktiv unterstützen und ihnen eine ideale Grundlage für (Weiter-)Entwicklung und Wachstum bieten.

 

Beide Programme sind darauf ausgerichtet, jungen Gründern und Startups einen (realen) Ort anzubieten, an welchem sie sich vernetzen, weiterbilden und „finden“ können. Dabei stehen Coachings und Mentorings ebenso im Fokus wie finanzielle Unterstützung und die Bereitstellung verschiedenster Ressourcen.

 

Um an einem Accelerator- oder Inkubator-Programm teilnehmen zu können, muss sich ein Existenzgründer beziehungsweise ein Gründerteam in jedem Fall bewerben. In der Regel gibt es immer sehr viel mehr Interessenten als zur Verfügung stehende Plätze. Eine Aufnahme ist darum keinesfalls selbstverständlich.

 

Unterschiede von Accelerator und Inkubator

Während Inkubatoren häufig staatlich oder kommunal gestützt werden, stecken hinter den Acceleratoren meist private Anbieter.

 

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Dauer der Programme:

 

Dieser zeitliche Faktor führt zu einem weiteren Unterschied, der weiter oben im Beitrag bereits angesprochen wurde. Teilnehmer eines Accelerator-Programms bauen meist nur eine oberflächliche Beziehung zu ihren Mentoren und Coaches auf. In einem Inkubator jedoch sind die Beziehungen weitaus intensiver. Das liegt vor allem daran, dass Gründer und Coaches sehr viel tiefer in die Materie „eindringen“ können.

 

Ein letzter Unterschied zwischen Accelerator und Inkubator, den Sie unbedingt kennen sollten, betrifft die finanzielle Unterstützung. Obwohl beide Programme in Startups investieren, muss auch hier differenziert werden:

 

 

Lohnen Sich Accelerator und Inkubator?

Wenn Sie ein Unternehmen gründen wollen, werden Sie schnell feststellen, dass Sie auf Ihrem Weg immer wieder Hürden überwinden müssen. Um dabei nicht allein zu sein, ist es durchaus sinnvoll, sich für ein Accelerator- oder Inkubator-Programm zu bewerben.

 

Beide Varianten bieten Gründern ideale Bedingungen, die dazu führen, dass Geschäftsideen sehr viel schneller die Marktreife erreichen als ohne entsprechende Unterstützung.

 

Was passt besser zu mir?

Die Frage, was besser ist – Inkubator oder Accelerator? – hängt stark von Ihrer eigenen Mentalität ab.

 

Wenn Sie es gern kurz und intensiv mögen, dann ist ein Accelerator mir Bootcamp-Charakter sicher eine spannende Möglichkeit. Sind Sie hingegen eher der Typ, der langsam wachsen will und auf eine intensive Betreuung über einen längeren Zeitraum setzt, dann sollten Sie versuchen, einen Platz in einem Inkubator zu ergattern.

 

Fakt ist: Beide Programme sind inzwischen extrem gefragt. Wer an einem Accelerator oder Inkubator teilnehmen möchte, muss mit seiner Geschäftsidee überzeugen.

 

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