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Working at Home Mütter: Zwischen Traumjob und Tortur

Working at Home Mütter: Zwischen Traumjob und Tortur

Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, sind längst keine Seltenheit mehr. Gepusht durch die Medien hat sich ein regelrechter Hype um die „female Entrepreneure“ oder auch „fempreneure“ entwickelt. Es gibt Interview-Reihen, Portraits und sogar ganze Bücher, die sich einzig und allein mit der weiblichen Gründerszene befassen. Dass diese Entwicklung nur zu begrüßen ist, ist unumstritten. Nicht zuletzt auch, weil sie aufzeigt, welchen Herausforderungen sich viele Frauen Tag für Tag stellen. Denn nicht wenige von ihnen sind nicht nur Gründerin, sondern auch Mutter. Klangvolle Begriffe wie Working-at-Home-Mütter oder Mompreneure unterstreichen die Aktualität dieser Thematik.

Der Beitrag im Überblick

Der Spagat zwischen Kind und Karriere

Kriegsgebiet Home Office

Die Kita ist oft keine Option

Tipps für Working-at-Home-Mütter

Die größte Gefahr für Working-at-Home-Mütter

 

Der Spagat zwischen Kind und Karriere

Lange Zeit wurde die klassische Rolle der Frau über die drei K‘s Kinder, Küche, Kirche definiert. Zur Arbeit gehen und eigenes Geld verdienen? In der Vergangenheit absolut undenkbar. Glücklicherweise hat sich hieran jedoch einiges geändert. Während die Kirche immer mehr an Bedeutung verliert, rückt ein anderes K an ihre Stelle: Die Karriere. Nicht nur Frauen im Angestelltenverhältnis, sondern auch in Führungspositionen oder gar als Unternehmerinnen prägen die moderne Arbeitswelt. Sie sorgen für frische Impulse, neue Sichtweisen und nicht zuletzt auch für eine Extraportion weiblichen Charme in den klassischen Männerdomänen.

 

Die Leistungen, die weibliche Gründerinnen erbringen, sind umso erstaunlicher, wenn man sich vor Augen führen, dass viele nicht nur eine großartige Karriere hinlegen, sondern parallel dazu auch noch das Leben einer liebenden Mutter führen. Der Spagat zwischen Kind und Karriere – für die Mompreneurs ist das der normale Alltag(-swahnsinn).

 

Kriegsgebiet Home Office

Um nach der Geburt eines Kindes möglichst schnell wieder in den Beruf einsteigen zu können, entscheiden sich viele Unternehmerinnen für die Arbeit im Home Office. In der Theorie klingt es ganz einfach: Während Baby ein Schläfchen macht, sitzt Mami im Büro nebenan und kümmert sich um den neuesten Auftrag. Man muss kein Genie und auch keine Mutter sein, um zu erahnen, dass dieses Szenario reines Wunschdenken ist. In Wirklichkeit haben es die Working-at-Home-Moms täglich mit neuen Herausforderungen zu tun: Vom kränkelnden Kind über drängelnde Kunden bis hin zur defekten Waschmaschine, die zu allem Überfluss auch noch ausläuft. Hierbei einen kühlen Kopf zu bewahren grenzt häufig an Utopie.

 

Die Kita ist oft keine Option

„Aber das Kind kann doch in eine Kita gegeben und betreut werden.“ So oder so ähnlich klingen viele Reaktionen auf die Probleme der Businessfrauen, die zuhause versuchen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Dass viele Mütter ihre Kinder ganz bewusst nicht in eine Fremdbetreuung geben, überrascht den einen oder anderen häufig sehr. Hinzu kommt außerdem der permanente Mangel an Kita-Plätzen in vielen deutschen Städten. Um das Kind in einer guten Einrichtung unterzubringen, müsste der Kita-Platz (überspitzt formuliert) schon vor der Zeugung beantragt werden.

 

Tipps für Working-Home-Moms

Sie selbst sind eine Mutter, die von zuhause aus (selbstständig) arbeitet oder beabsichtigen, dies bald zu tun? Dann werden Sie sicher auf der Suche nach einigen Tipps und Tricks sein, die Ihnen Ihren Arbeitsalltag erleichtern und den Stress minimieren. Wir haben einmal ein paar für Sie zusammengestellt.

 

Tipp #1: Tschüss Perfektionismus

Perfektionismus wird von vielen Menschen als positive Eigenschaft wahrgenommen. In Wahrheit ist es jedoch eine Angewohnheit, die Sie – ob Sie nun Mutter, Vater oder nichts von beidem sind – extrem ausbremst. Wenn Sie von zuhause aus arbeiten und „nebenbei“ auch noch ein Kind betreuen, sollten Sie sich ganz schnell von dem Wunsch, perfekt zu sein, verabschieden. Es wird Ihnen auf keinen Fall gelingen. Indem Sie sich das eingestehen, wird es viel weniger schmerzvoll sein, der Realität ins Gesicht zu blicken.

 

Tipp #2: Der eigene Rhythmus

Ein großer Vorteil der Selbstständigkeit ist natürlich, dass man seinen Tag ganz individuell und flexibel einteilen kann. Auch wenn die Geburt eines Kindes erst einmal starke Einschränkungen mit sich bringt, haben Sie dennoch die Möglichkeit, weiter nach Ihrem eigenen Rhythmus zu arbeiten. Wichtig ist, diesen an den Rhythmus des Kindes und des Partners anzupassen. So kann es dann auch mal vorkommen, dass Sie plötzlich am Abend oder auch am Wochenende arbeiten. Dafür haben Sie aber zu anderen Zeiten die Gelegenheit, sich mit voller Hingabe um Ihr Kind zu kümmern.

 

Tipp #3: Vernetzung ist alles

Viele Working-at-Home-Mütter haben – geschuldet der Isolation im Home Office – das Gefühl, allein mit ihren Problemen zu sein. An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dann dem nicht so ist. In jeder Stadt werden Sie „Leidensgenossinnen“ finden, mit denen Sie in Kontakt treten können. Aktives Networking ist überaus sinnvoll, da Sie sich hierdurch nicht nur mit anderen Müttern austauschen, sondern auch individuelle Lösungen organisieren können. So gibt es beispielsweise in München das Mutter-Kind-Büro „Rockzipfel“, in welchem die Frauen abwechselnd arbeiten können und die Kinder betreuen. Auch die private Organisation entsprechender Gruppen ist durchaus denkbar.

 

Tipp #4: Räumliche Trennung

Es ist logisch, dass ein Kind niemals räumlich ausgeschlossen werden kann, doch schafft es eine wichtige Trennung zwischen Arbeit und Privatleben, wenn das Home Office in einem separaten Raum untergebracht ist. Diese klare Trennung hilft auch dabei, nach Feierabend besser abzuschalten und die Arbeit für ein paar Stunden zu vergessen (so gut es eben geht).

 

Die größte Gefahr für Working-at-Home-Mütter

… ist das Verschmelzen der Bereiche Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt. Unternehmerinnen, die von zuhause aus arbeiten, haben nicht nur häufig das/die Kind/er um sich, sondern auch permanent die zu erledigenden Haushaltsaufgaben vor Augen. Dieser Umstand wird schnell zum ultimativen Stressfaktor.

 

Zu sagen, dass hier klare Linien gezogen werden müssen, ist natürlich ein gut gemeinter Tipp, aber in der Praxis einfach nicht anwendbar. Wer es sich leisten kann, hat die Möglichkeit, sich die Entlastung beispielsweise in Form einer Haushaltshilfe oder Tagesmutter zu „erkaufen“. Für die anderen gilt: Durchhalten und den Fokus auf eine möglichst gute Organisation des Alltags legen.

 

Sind Sie selbst eine Working-at-Home-Mutter? Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns und den anderen Lesern teilen wollen. Vielleicht haben Sie auch noch den einen oder anderen guten Tipp, der in diesem Beitrag noch nicht angesprochen wurde.

 

Foto: www.pixabay.com

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