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Zahlungsmodelle beim Online-Shopping: Die Vielfalt nimmt zu

Zahlungsmodelle beim Online-Shopping: Die Vielfalt nimmt zu

Der Onlinehandel hat in den letzten 20 Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Anfangs eine reine Nische, setzen Versandhändler inzwischen Milliarden um und werden dem stationären POS (Point of Sale) zunehmend gefährlich. Die Erfolgswelle der Onlineshops hat viele Gesichter und Gründe. Kunden können online Angebote viel einfacher vergleichen und sich so für preisgünstige Shops entscheiden. Auf der anderen Seite haben einige große Shops in den letzten Jahren das 14-tägige Widerrufsrecht massiv ausgedehnt, auch bis zu einem Monat. Ware kann unter diesen Voraussetzungen länger wieder zurückgesandt werden, oft auch kostenlos.

Wer einen eigenen Onlineshop betreiben möchte, sollte sich deshalb nicht nur einige Gedanken um das Design machen, sondern auch bei den Zahlungsmodellen eine zur Zielgruppe passende Strategie anwenden. Doch welche Optionen gibt es heute und was ist dabei zu beachten?

 

Die Klassiker funktionieren heute noch immer

Kauf auf Rechnung und Nachnahme wirken. Angesichts der unzähligen ePayment-Lösungen und mobilen Bezahldienste fast schon antiquiert. Dieses angestaubte Image hat auch mit einigen entscheidenden Nachteilen zu tun. Grundsätzlich sind den Klassikern

 

  • Kreditkarte
  • Kauf auf Rechnung
  • Vorkasse
  • Nachnahme

 

zuzurechnen. Die Kreditkarte ist eine zeitlose Zahlungsmethode. Im Jahr 1950 erstmals als Zahlungsmittel ausschließlich in Restaurants und Bars einsetzbar, erfüllt sie heute in vielen Bereichen nach wie vor wichtige Aufgaben, Beispiel Autovermietung. Beim Onlineshopping ist das Problem, dass die Vergabe immer an eine bestimmte Bonität gebunden ist. Auf der anderen Seite zeigen Erfahrungen aus der Vergangenheit, dass Hacks von Shoppingportalen auch die Zahlungsdaten der Kunden bedrohen.

 

Kauf auf Rechnung ist für den Käufer bequem, stellt für den Shop-Betreiber aber ein Risiko dar. Aus diesem Grund sollte mit dem Rechnungskauf im Normalfall ein Bonitätscheck verbunden sein. Einige Shops bieten dieses Modell nur Bestandskunden an. Vorkasse dreht das Ausfallrisiko um. Leider machen sich Kriminelle mit gefakten Shops das Vorkasse-Modell zunutze, so dass es bei Kunden nicht gerade einen guten Ruf genießt.

 

Bei der Nachnahme gehen Bestellprozess und Versand zwar meist sehr schnell. Zum Nachteil wird an dieser Stelle allerdings die Zahlung der Nachnahme-Gebühr durch den Kunden. Letztere wird im Regelfall Kunden aufgebürdet, was den Preisvorteil bei Onlinebestellungen deutlich schrumpfen lassen kann und die potenziellen Käufer eventuell zur Konkurrenz treibt.

 

Warum halten viele Shops und Käufer an den bewährten Zahlungsmethoden fest? Online bestellen heute nicht nur junge Erwachsene, die zu den Digital Natives gehören. Gerade in den älteren Generationen besteht eine gewisse Skepsis gegenüber neuen ePayment-Ideen. Stattdessen wird auf Bewährtes gesetzt. Aus diesem Grund ist es in vielen Fällen wichtig, auch eine klassische Bezahlmethode anzubieten.

 

Online-Zahlungsdienste werden beliebter

In Deutschland ist der Kauf auf Rechnung, zumindest nach Einschätzung des EHI Retail Institute, immer noch die wichtigste Zahlungsmethode und kam mit 28 Prozent Anteil im Jahr 2017 in der Hitliste auf Platz 1. Allerdings verspürt der Rechnungskauf die digitale Konkurrenz zunehmend stärker im Nacken. PayPal näherte sich in der Analyse bereits der 20-Prozent-Marke an und dürfte inzwischen noch einmal deutlich zugelegt haben.

 

Zumindest legen die Zahlen zu den abgewickelten Transaktionen eine solche Einschätzung nahe. Im 4. Quartal 2017 wickelte das E-Wallet mehr als 2,2 Milliarden Transaktionen ab. 12 Monate später war die Anzahl der Zahlungsvorgänge bereits auf 2,9 Milliarden gestiegen.

 

Diese Zahlen sind ein Beleg dafür, dass elektronische Zahlungsdienste zunehmend Marktanteile übernehmen. Hierbei darf natürlich nicht vergessen werden, dass nicht alle Transaktionen im Zusammenhang mit Onlineshopping stehen. Gerade Wallets wie:

 

  • PayPal
  • Neteller
  • Skrill

 

werden auch zum schnellen Geldtransfer benutzt. Der Vorteil dieser Payment-Lösungen besteht darin, dass innerhalb weniger Augenblicke Guthaben zwischen Nutzerkonten austauschbar sind. Buchungszeiten, wie sie im alltäglichen Zahlungsverkehr gelten, entfallen hier in der Regel.

 

Wie funktionieren PayPal und Co.?

Unkompliziert, einfach und schnell: Für genau diese Eigenschaften haben Nutzer Online-Bezahldienste schätzen gelernt. Wie bewerkstelligen die Anbieter Gutschriften innerhalb weniger Augenblicke? Braucht es dafür immer Guthaben auf dem Nutzerkonto?

 

Letztere Frage ist heute mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. In den Anfangsjahren basierte das Angebot der ePayment-Dienstleister tatsächlich ausschließlich auf dem Prepaid-Prinzip. Sprich: Das Nutzerkonto musste zuerst mit dem gewünschten Betrag aufgeladen werden, was einen gewissen zeitlichen Vorlauf notwendig machte.

 

Heute ist die Handhabung deutlich einfacher. Bei etablierten Anbietern, die wie PayPal oder Skrill inzwischen sogar eine offizielle Banklizenz besitzen, kann ein Girokonto oder eine Kreditkarte mit dem Account verknüpft werden. Durch diese Verbindung kann der Inhaber das Wallet anweisen, Warenkörbe direkt über das Bankkonto zu begleichen.

 

Die genaue Funktionsweise der einzelnen Wallets unterscheidet sich zwar im Detail. Einige Punkte haben sie aber meist gemein:

 

  • Nutzer muss Account erstellen
  • Konto ist zu verifizieren (Testüberweisung)
  • Geld wird innerhalb weniger Minuten gutgeschrieben.

 

Mittlerweile bieten einige Wallets zusätzliche Serviceleistungen. Hierzu gehört der eigene Rechnungskauf oder die Möglichkeit, Warenkörbe zu finanzieren. Ein sehr wichtiges Instrument, um sich als Zahlungsmittel zu etablieren, gehören automatische Käuferversicherungen. Hierbei erklären die Anbieter, dass Nutzer, bei Problemen wie Nichtversand oder Schlechtlieferung, die Klärung des Problems bzw. eine Erstattung des Kaufpreises verlangen können.

 

Achtung: Diese Käuferversicherungen werden von Anbieterseite meist auf bestimmte Waren und Produktgruppen beschränkt. Ausgeschlossen werden zum Beispiel immaterielle Güter wie Digitalkopien.

Gerade Online-Zahlungsanbieter wie PayPal werden immer wichtiger. Aus diesem Grund sollten Shop-Betreiber entsprechende Zahlungsmöglichkeiten einbauen. 

 

Der Ratenkauf als Marketing-Maßnahme

Konsumfinanzierungen/Ratenkauf ist ein beliebtes Instrument in der Absatzförderung. Einzelhändler kooperieren mit Banken und können durch Finanzierungen den Abverkauf hochpreisiger Artikel fördern. Online fehlte diese Möglichkeit lange. Der Grund: Um einen Kredit abzuschließen, muss die Identität zweifelsfrei feststehen. Im Fernabsatz war so etwas lange nur über PostIdent möglich. Dessen Nachteil mit dem Kanalwechsel durch den Gang zur Post ist inzwischen entfallen.

 

Dank VideoIdent-Verfahren kann die Abwicklung komplett online erfolgen. Kern ist ein Videochat mit Dienstleistern, welche die Identitätsprüfung vornehmen. Damit hat sich die Situation für Shops und Kunden verbessert. Inzwischen nutzt auch der Versandhandel Ratenfinanzierungen, um den Absatz anzukurbeln. Ein beliebtes Instrument sind 0%-Finanzierungen. Achtung: Hierbei gelten einige Sonderregeln, auf welche unter anderem die Verbraucherzentralen aufmerksam machen.

 

Natürlich gelten auch bei den online abgeschlossenen Finanzierungen ähnliche Grundlagen wie für jeden anderen Kredit. Die Partnerbanken winken solche Finanzierungen nur durch, wenn die Kreditwürdigkeit des Kunden stimmt. Auf dessen Bonität sind die Einflussfaktoren vielfältig. Die persönliche Kreditwürdigkeit befasst sich mit den finanziellen Möglichkeiten, während die Zuverlässigkeit durch Anfragen bei Auskunfteien wie der SCHUFA ermittelt wird.

 

Einige Shops akzeptieren sogar Krypotwährungen

E-Wallets und unidirektionale Bezahldienste wie

 

  • Paysafecard
  • SOFORT
  • Giropay

 

sind moderne Zahlungsmethoden, welche von zunehmend mehr Onlineshops akzeptiert werden. Seit 2017 macht sich ein weiterer Trend bemerkbar, der langsam um sich greift. Die Rede ist von Kryptowährungen, die heute schon in einigen Shops akzeptiert werden.

 

Bekannt geworden sind aus diesem Segment besonders:

 

  • Bitcoin
  • Litecoin
  • Ethereum

 

Zu den Vorteilen gehört die Anonymität der Transaktionen. Aber: Kryptowährungen sind nach wie vor eine Nische und spielen für viele Kunden keine wirkliche Rolle. Zudem handelt es sich um ein Zahlungsmodell, dessen Wert erheblich schwankt und welches damit auch Gegenstand spekulativer Geschäfte ist.

 

Insofern laufen die Kryptowährungen den Klassikern für Onlinezahlungen und ePayment-Anbietern bisher nicht den Rang ab. Spannend wird es aber auf jeden Fall, die Entwicklung in diesem Segment zu beobachten.

 

Fazit: E-Wallets sind im eCommerce auf dem Vormarsch

Onlineshopping, sprich der Versandhandel, baut seine Marktanteile zunehmend aus. Einfache Vergleichsmöglichkeiten und die Option, Waren innerhalb von mindestens 14 Tagen zurücksenden zu können, machen dessen Vorteile aus. Wer in diesem Segment einsteigen sollte, muss neben vielen anderen Punkten auch die Zahlungsmodelle für seinen Online-Shop im Blick behalten. Eine einfache Bestellung per Lastschrift oder Überweisung ist zwar noch verbreitet, verliert jedoch zunehmend an Bedeutung. Der Einbau bestimmter Online-Zahlungsanbieter wird hingegen immer wichtiger. Wer dies beachtet, hat eine weitere Hürde zum Erfolg bereits gemeistert.

 

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