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Gründer-Lexikon: Was ist Brainswarming?

Gründer-Lexikon: Was ist Brainswarming?

Während Brainstorming eine weit verbreitete und auch oft genutzte Kreativ-Methode ist, ist der Begriff Brainswarming bisher eher unbekannt. Ziemlich schade, denn hinter ihm verbirgt sich eine Herangehensweise, die ähnlich produktiv oder sogar noch produktiver als das klassische Brainstorming ist. Was genau Brainswarming ist, in welchen Punkten es sich vom Brainstorming unterscheidet und warum Sie es unbedingt einmal mit Ihrem Team ausprobieren sollten – das alles und noch mehr verrät Ihnen der nachfolgende Beitrag.

Der Beitrag im Überblick

Definition: Was ist Brainswarming?

Wie funktioniert Brainswarming?

Warum ist Brainswarming so sinnvoll und beliebt?

Brainswarming als Maßnahme gegen das Not-Invented-Here-Syndrom

 

Definition: Was ist Brainswarming?

Ähnlich wie der „Bruder“ Brainstorming ist auch Brainswarming eine Kreativ-Methode, die eingesetzt wird, um neue Ideen zu entwickeln. Es geht auch hier darum, die unterschiedlichsten Ansätze zu finden, miteinander zu verknüpfen, zu verwerfen, weiterzuentwickeln und somit nach und nach die Essenz herauszukristallisieren.

 

Der entscheidende Unterschied von Brainswarming zu Brainstorming liegt in der Herangehensweise, beziehungsweise der Art, wie die Ideen aller Teammitglieder festgehalten werden.

 

Lese-Tipp:Gründer-Lexikon: Was ist Design Thinking?

 

Wie funktioniert Brainswarming?

Während beim klassischen Brainstorming jeder Teilnehmer seine Ideen hereinrufen und die der anderen laut weiterspinnen darf, geht es beim Brainswarming etwas leiser und zurückhaltender zu. Die Ideen der einzelnen Kreativköpfe werden nicht laut ausgesprochen, sondern auf Zetteln notiert und anschließend an einer Pinnwand befestigt. Alternativ kann auch mit einem Whiteboard und entsprechenden Stiften gearbeitet werden.

 

Wichtig ist, dass ausnahmslos alle Ideen gesammelt und im Anschluss gemeinsam verknüpft werden. Ab diesem Punkt ähneln sich Brainswarming und Brainstorming wieder.

 

Die Funktionsweise von Brainswarming im Überblick

  • Das übergeordnete Thema/Problem wird definiert, aufgeschrieben und am oberen Rand der Pinnwand befestigt

  • Alle zur Verfügung stehenden Ressourcen werden gemeinschaftlich gesammelt und ebenfalls visualisiert (zum Beispiel in Form von Karteikarten am unteren Rand der Pinnwand)

  • Jeder Teilnehmer macht sich für sich Gedanken

  • Alle Ideen werden auf kleinen Zettel (Post-Its) notiert

  • Im Anschluss werden die Resultate gemeinsam diskutiert, in einen Zusammenhang gebracht und weiterentwickelt, bis das Endergebnis feststeht

 

Warum ist Brainswarming so sinnvoll und beliebt?

Es gibt ein paar wirklich gute Gründe, die für das Brainswarming sprechen. Die nachfolgende Auflistung zeigt Ihnen, warum es sich hierbei um eine attraktive Alternative zum Brainstorming handelt.

 

  • Ideen werden parallel entwickelt: Da sich jedes Teammitglied eigenständig Gedanken macht, entstehen mehrere Lösungsansätze parallel. Das wiederum bedeutet automatisch auch, dass Brainswarming weniger Zeit in Anspruch nimmt als Brainstorming.

  • Auch für introvertierte Mitarbeiter geeignet: Eines der größten Probleme beim Brainstorming ist, dass eher ruhige und in sich gekehrte Teilnehmer nicht zu Wort kommen und manchmal auch schlichtweg überhört werden, obwohl ihre Ideen durchaus Potential haben. Durch den Einsatz von Zetteln haben auch introvertierte Mitarbeiter die Garantie, dass ihre Ansätze die gleiche Aufmerksam erhalten wie die der extrovertierten.

  • Für Bottom-Up- und Top-Down-Denker: Wenn es um das Finden einer Lösung geht, kann man Menschen grundsätzlich in zwei Gruppen aufteilen: Diejenigen, die von den Ressourcen ausgehen (Bottom-Up-Denker) und die, die am Ziel ansetzen (Top-Down-Denker). Das Brainswarming hat den unbezahlbaren Vorteil, dass beide „Lager“ ideale Ausgangsbedingungen haben und sich kreativ austoben können. Wichtig ist hierfür, dass eingangs sowohl das Ziel als auch die zur Verfügung stehenden Ressourcen definiert und visualisiert werden.

  • Ideen gehen nicht verloren: Wer schon einmal an einer hitzigen Brainstorming-Session teilgenommen hat, weiß, dass im Eifer des Gefechts der eine oder andere gute Ansatz untergehen kann. Ärgerlich, aber nicht zu ändern? Keinesfalls! Denn weil beim Brainswarming penibel darauf geachtet wird, dass jede Idee auf einem Post-It festgehalten wird, kann garantiert nichts verloren gehen.

  • Auf den Punkt gebracht: Apropos Post-Its – es ist wichtig, dass die Teilnehmer des Kreativ-Meetings ihre Ideen auf einen möglichst kleinen Zettel notieren. Dadurch wird gewährleistet, dass alle Ansätze auf den Punkt gebracht werden und niemand ausschweift. Der Einsatz von einem Whiteboard wird erst fortgeschrittenen Gruppen empfohlen, die bereits Erfahrungen im Bereich Brainswarming gesammelt haben.

  • Hoher Effizienz-Grad: Wenn man sich mit Brainswarming zum ersten Mal auseinandersetzt, dann klingt die Methode eventuell ein bisschen kompliziert. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Aufwand wirklich gering ist. Alles, was Sie brauchen, ist eine große Pinnwand, Stifte und jede Menge Notizzettel. Nach ein paar Tests hat jeder Teilnehmer die Herangehensweise an das Brainswarming verstanden und kann je nachdem – ob nun Bottom-Up- oder Top-Down-Denker – seine Ideen beitragen. Brainswarming ist demnach eine überaus effiziente Kreativ-Methode.

 

Brainswarming als Maßnahme gegen das Not-Invented-Here-Syndrom

Beim klassischen Brainstorming kann nicht nur beobachtet werden, wie sich gewisse Platzhirsche immer wieder in den Vordergrund drängen. Weitverbreitet ist auch das sogenannte Not-Invented-Here-Syndrom.

 

Es handelt sich hierbei um die generelle Ablehnung fremder Ideen, frei nach dem Motto: „Der Einfall war nicht von mir, also ist er kategorisch schlecht“. Mitarbeiter, die zu dieser Denkweise neigen, sind oftmals auch die, die beim Brainstorming besonders präsent sind und es darum schaffen, leisere Kollegen zu verdrängen.

 

Wenn Sie das Not-Invented-Here-Syndrom hin und wieder in Ihrem Team beobachten können, ist das eine wunderbare Gelegenheit, die Brainswarming-Methode einmal auszuprobieren. Denn diese erstickt jeden Versuch, einen anderen Vorschlag zu torpedieren, direkt im Keim.

 

Sie sehen: Es lohnt sich auf jeden Fall, dem Brainswarming eine Chance zu geben und diese Methode zur kreativen Ideen-Findung einmal auszuprobieren. Der geringe Aufwand, die Effektivität und auch die Schnelligkeit sind nur drei Gründe von vielen, die eindeutig für einen Praxis-Test sprechen.

 

Foto: www.pixabay.com

 

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