Blog

Bileico Blog

- Herzlich Willkommen auf dem Blog von Bileico
- Alles rund um die Themen Unternehmensgründung und Vereinswesen
- Tipps, Tricks und mehr für Firmen und Vereine

Das Hobby zum Beruf machen: Ein Traum, der schnell platzt?

Das Hobby zum Beruf machen: Ein Traum, der schnell platzt?

Immer mehr Menschen – nicht nur die Vertreter der Generation Y, sondern auch „ältere Semester“ – sehnen sich nach einem Beruf, der nicht nur Geld aufs Konto bringt, sondern auch Spaß macht. Sie sind auf der Suche nach einer Beschäftigung mit Sinn, die einen ausfüllt und dabei unterstützt, man selbst zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wird häufig darüber nachgedacht, das Hobby zum Beruf gemacht. Doch ist das wirklich sinnvoll? Was spricht für diesen Schritt und was dagegen? Wir haben uns die Thematik für Sie einmal etwas genauer angeschaut und auch persönliche Erfahrungen und Sichtweisen eingebracht.

Der Beitrag im Überblick

Hobby zum Beruf machen – Ein Erfahrungsbericht

Was spricht dafür, sein Hobby zum Beruf zu machen?

Was spricht dagegen, sein Hobby zum Beruf zu machen?

Fazit: Manche Hobbys müssen

 

Hobbys bleiben Hobby zum Beruf machen – Ein Erfahrungsbericht

Ich möchte diesen Artikel gern etwas untypisch mit einem persönlichen Erfahrungsbericht beginnen. Ich selbst habe mich vor rund zwei Jahren dazu entschieden, mein Hobby – das Schreiben – zu meinem Beruf zu machen. Seither verdiene ich mein Geld damit, Blogbeiträge und Ratgeber, eBooks und Magazinartikel zu verfassen. Ich bin sehr glücklich mit meiner Arbeit und merke jeden Tag aufs Neue, wie sie mich erfüllt. Gleichzeitig hat das Schreiben für mich aber auch ein bisschen seine Leichtigkeit verloren. Schreiben aus purem Spaß an der Freude? Das kommt nur noch selten vor. Hobby-Schreibprojekte wie mein privater Blog oder mein Erstlingsroman bleiben häufig auf der Strecke, weil ich nach einem langen Arbeitstag einfach nicht noch länger am Laptop sitzen möchte. Genau hierin liegt meiner Meinung nach das größte Problem, wenn man sein Hobby zum Beruf macht: Das Hobby ist kein Hobby mehr, sondern schlicht und ergreifend Arbeit. Es handelt sich hierbei definitiv um eine Medaille mit zwei Seiten, die eingängig begutachtet werden wollen.

 

Was spricht dafür, sein Hobby zum Beruf zu machen?

„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“ Dieser Spruch vom weisen Konfuzius gehört zweifelsfrei zu meinen Lieblingen. Ich denke, das viel Wahres in der Aussage steckt. Indem man sein Hobby zum Beruf macht, entscheidet man sich ganz bewusst für eine Tätigkeit, die man liebt. Existenzgründer, die diesen Weg gehen, weisen häufig eine ganz besondere Leidenschaft auf und brennen regelrecht für das, was sie tun. Genau so muss es sein! Wer eine unliebsame Arbeit ausübt, quält sich tagtäglich und nimmt den Beruf als extreme Belastung wahr. Das klingt nicht nur schrecklich, sondern macht auf Dauer auch unglücklich. Im schlimmsten Fall kann Unzufriedenheit im Beruf sogar negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben (Stichworte: Depressionen und Burnout).

 

Weiterhin kann gesagt werden, dass das Hobby als Beruf gewissermaßen der Weg des geringsten Widerstandes ist. Wer beispielsweise für sein Leben gern taucht und beschließt, Tauchlehrer auf den Seychellen (*) zu werden, der muss sich nicht erst umfassendes Wissen aneignen und seine eigenen Fähigkeiten erweitern, sondern kann und weiß bereits alles, was für die Ausübung dieses Berufes nötig ist (abgesehen vom bürokratischen Teil der Selbstständigkeit).

(*) zugegeben, ein sehr plakatives Beispiel…

 

Kommen wir noch einmal auf den Punkt Leidenschaft zu sprechen. Diese Emotion sorgt nicht nur dafür, dass wir ein Hobby als Beruf gern ausüben und Spaß bei der Arbeit haben. Ein weiterer Effekt ist, dass der Verdienst in den Hintergrund rückt und nicht mehr das wichtigste ist. Wie die Karriere-Expertin Svenja Hofert gegenüber Spiegel Online sagte: Die meisten Projekte, die aus Leidenschaft gestartet werden, werfen weitaus weniger Geld ab als Tätigkeiten im Banken- oder Versicherungsbereich. Im Text heißt es weiterhin: „Besonders gute Gehälter sind eben immer auch Schmerzensgelder und Halteprämien.“ (Quelle: Spiegel Online) Die Karriereexpertin rät dazu, ein Hobby zu Beruf zu machen – weil es in vielen Fällen weitaus glücklicher macht und Geld eben doch nicht alles ist.

 

Die Vorteile im Überblick

  • der Beruf wird mit Leidenschaft ausgeübt
  • die Leidenschaft ist der natürliche Motor der Existenzgründung
  • der Beruf macht glücklich
  • man ist insgesamt ausgeglichener und zufrieden
  • man bringt einen umfassenden Erfahrungs- und Wissensschatz mit
  • das Verdienen von Geld rückt in den Hintergrund
  • das Risiko, dass einen der Job krank macht, sinkt

 

Was spricht dagegen, sein Hobby zum Beruf zu machen?

Wie weiter oben in meinem Erfahrungsbericht bereits beschrieben, besteht der größte Nachteil darin, dass das Hobby einfach kein Hobby mehr ist. Es ist durchaus möglich, dass Sie im Laufe der Zeit die Lust und Freude an der Tätigkeit verlieren. Wenn auch die Liebe und Leidenschaft verloren gehen, dann ist die Arbeit genauso anstrengend wie jede andere Tätigkeit.

 

Lassen Sie außerdem nie außer Acht, dass eine Existenzgründung nicht nur aus Ihrem Hobby bestehen wird. Der Tauchlehrer auf den Seychellen muss sich genauso um seine Buchhaltung und Kundenakquise kümmern wie der Unternehmensberater und der Grafikdesigner. Das Leben ist nun einmal kein Wunschkonzert – und wird wohl auch nie eines sein.

 

Last but not least sind Hobbys eigentlich da, um zu entspannen und vom (beruflichen) Alltagsstress abzuschalten. Wenn Sie das Hobby zum Beruf machen, ist es jedoch vorprogrammiert, dass die entspannende Wirkung verloren geht. Dann ist es wichtig, mindestens eine weitere Freizeitbeschäftigung zu haben, die als Ausgleich herhalten kann.

 

Die Nachteile im Überblick

  • der Spaß am Hobby geht verloren
  • Gleiches gilt für die Leidenschaft
  • eine Existenzgründung besteht auch aus weniger angenehmen Angelegenheiten (beispielsweise Buchhaltung)
  • das Hobby verliert seine entspannende Wirkung

 

Fazit: Manche Hobbys müssen Hobbys bleiben

Aus meiner Sicht spricht mehr für als gegen das Hobby als Beruf. Es ist großartig, sein Geld mit etwas zu verdienen, das man liebt. Die Leidenschaft für das Schreiben sorgt dafür, dass ich mich jeden Tag gern an den Schreibtisch setze. Um dennoch auch weiterhin einen Ausgleich in meiner Freizeit zu haben, hege ich andere Hobbys, die mich oft in die Natur locken. Den Gedanken, auch darüber eine Einnahmequelle zu generieren, habe ich nach kurzer Überlegung schnell wieder verworfen. Manche Hobbys sollten einfach Hobbys bleiben.

 

Nun interessieren mich natürlich Ihre Erfahrungen. Haben Sie Ihr Hobby zum Beruf gemacht? Wie stehen Sie zu dieser Entscheidung? Würden Sie es anderen empfehlen oder eher davon abraten? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

 

Foto: © www.pixabay.com 

Bewerte diesen Beitrag:
Online-Business gründen: Das gilt es zu beachten
Low Budget Marketing – So wird‘s gemacht!