Instagram gehört aktuell zu den wichtigsten sozialen Netzwerken und ist in immer mehr Altersgruppen inzwischen sogar beliebter als der Social Media-Gigant Facebook. Grund genug, der Plattform im Zuge Ihres Marketing-Konzepts zukünftig (noch) mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Instagram aktiv und mit Strategie zu nutzen. Damit Sie Ihren Zielen möglichst schnell näher kommen, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag erklären, wie genau der Instagram-Algorithmus funktioniert und was Sie tun müssen, um möglichst sichtbar zu sein.
Was ist der Instagram-Algorithmus?
Ein Algorithmus kann ganz allgemein als eine Abfolge von Handlungsschritten, die vom Menschen definiert oder von einer Maschine erstellt werden, bezeichnet werden. Ein ganz klassisches (und überraschenderweise nicht digitales) Beispiel für einen Algorithmus ist die immer gleiche Dreh-Bewegung, mit der man einen „Zauberwürfel“ lösen kann.
Bezogen auf das soziale Netzwerk Instagram stellt der Algorithmus eine Art Vor-Sortierung dar. Der Instagram Algorithmus wurde 2016 eingeführt, um den Nutzern der Plattform einen auf ihre Vorlieben und Bedürfnisse abgestimmten Feed zusammenzustellen. Das bedeutet, sie haben ab diesem Zeitpunkt nicht mehr alle Beiträge in chronologischer Reihenfolge gesehen, sondern erhielten vom Algorithmus kuratierte Inhalte nach dem Prinzip: Das Wichtigste/Interessanteste zuerst.
Auch wenn der Instagram Algorithmus seit seiner Einführung von vielen Menschen kritisiert wird, sollte er grundsätzlich als etwas Positives betrachtet werden. Jeder, der Instagram nutzt, möchte hier schließlich Inhalte sehen, die ihn inspirieren, informieren und/oder unterhalten. Damit das auf einem möglichst hohen Niveau ermöglicht werden kann und Nutzer nicht von der schieren Flut an Inhalten überrollt werden, ist ein intelligentes System wie der Algorithmus schlichtweg unverzichtbar.
Der Haken: Die „Meinungen“ von Instagram Algorithmus und Content-Produzenten gehen oft weit auseinander, was sich darin äußert, dass viele das Gefühl haben, ihre Inhalte werden nicht gesehen oder erhalten zu wenig Reichweite. Um dieses Problem zu lösen, ist es wichtig, zu verstehen, nach welchen Kriterien der Algorithmus relevante von nicht relevanten Beiträgen unterscheidet.
Auf diesen sechs Kriterien basiert der Instagram Algorithmus
-
Interesse: Das, was einen Nutzer interessiert, wird ihm auch priorisiert im Feed angezeigt.
-
Aktualität: Je neuer ein Beitrag, desto eher wird er im Feed angezeigt. Es gibt aber auch Ausnahmen.
-
Beziehungen: Wenn Accounts häufig miteinander interagieren (mehr dazu weiter unten), stuft der Algorithmus die geteilten Inhalte als „sehenswerter“ ein.
-
Frequenz: Je häufiger man die Instagram-App öffnet, desto frischer sind die Beiträge, die einem angezeigt werden.
-
Anzahl der Followings: Wenn eine Person vielen Accounts folgt, muss der Algorithmus strenger selektieren, um die Content-Flut einzudämmen.
-
Nutzungsdauer: Öffnet ein Nutzer die App nur wenige Minuten am Tag, filtert der Algorithmus stark, ist er hingegen ein „heavy user“ mit mehreren Stunden Display-Zeit, weiß der Algorithmus, dass er viel weniger filtern muss.
5 Tipps für mehr Sichtbarkeit auf Instagram
Sie haben das Gefühl, egal wie sehr Sie sich auch bemühen, Ihre Beiträge erhalten einfach nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben? Dann ist es an der Zeit, dem Algorithmus das zu liefern, was er haben möchte. Hier haben wir fünf hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt.
Tipp #1: Bauen Sie Beziehungen auf
Auch wenn der Instagram Algorithmus für viele ein Buch mit sieben Siegeln ist und viele Mythen rund um dieses Thema existieren, ist eines unumstritten Fakt: Instagram ist nach wie vor SOZIAL.
Damit Ihre Beiträge vom Algorithmus positiv bewertet werden, ist es wichtig, dass Sie Beziehungen zu Ihren Followern aufbauen, sprich: mit diesen interagieren.
Interaktion (oder auch Engagement) ist ein Oberbegriff für viele verschiedene Tätigkeiten im Kontext der sozialen Medien. Hierzu gehören u.a.:
-
Likes
-
Kommentare
-
Teilen in der eigenen Story
-
Teilen mit Freunden
-
Abspeichern
-
Reaktion auf verschiedene Sticker in den Instagram Stories
Merke: Content ist King, aber Engagement ist Queen.
Der Aufbau von Beziehungen auf Instagram funktioniert keinesfalls nach dem Zufallsprinzip. Um die Sichtbarkeit Ihres Unternehmens zu steigern, sollten Sie die Interaktion mit anderen Nutzern auf jeden Fall aktiv fördern,beispielsweise durch:
-
Fragen am Ende eines Beitrags, die zum Austausch anregen
-
Calls to Action (Handlungsaufforderungen)
-
Hinweise, dass Beiträge gern geteilt und abgespeichert werden können (wichtig: Erklären Sie, wie das funktioniert)
-
persönliches in Erscheinung treten
-
persönliche Ansprache der Nutzer
-
Nutzung der Interaktions-Möglichkeiten in den Stories (Umfragen, Frage, Quiz etc.)
-
Liken und Kommentieren anderer Beiträge
Tipp #2: Bedienen Sie die Interessen Ihrer Follower
Auf Instagram werden täglich unzählige Beiträge hochgeladen. Diese unvorstellbare Masse macht es Nutzern einfach unmöglich, alle Inhalte zu konsumieren, die die Accounts, denen sie folgen, hochladen. Um dennoch einen relevanten Feed zusammenzustellen, analysiert der Instagram Algorithmus, was den einzelnen Nutzer interessiert.
Das wiederum bedeutet für Sie: Lernen Sie Ihre Gefolgschaft kennen und fragen Sie im Zweifelsfall nach, was diese auf Instagram sehen möchte. (Kleiner Hinweis: Dauerwerbesendungen sind es auf jeden Fall nicht.)
Die Zeit, in denen Instagram das Netzwerk der ästhetischen Inszenierung von Oberflächlichkeiten war, ist zum Glück vorbei. Inzwischen werden hier auch tiefgreifende Themen bedient und nicht jedes Foto muss perfekt wirken. Nutzen Sie diese Entwicklung zu Ihrem Vorteil und gewähren Sie Ihren Followern authentische Einblicke in Bereiche, die diese auch wirklich interessieren.
Tipp #3: Bestechen Sie durch Qualität
Damit Ihre Beiträge positiv vom Instagram-Algorithmus eingestuft und somit möglichst vielen Menschen angezeigt werden, müssen sie auffallen – bestenfalls durch eine herausragende Qualität und einen echten (inhaltlichen) Mehrwert.
Auch wenn wir im vorherigen Absatz gesagt haben, dass Fotos auf Instagram (mittlerweile) nicht perfekt sein müssen, sollten Sie trotzdem gewisse Kriterien definieren, die ein Bild erfüllen muss, ehe Sie (oder ein Mitarbeiter) es hochladen.
Gut zu wissen: Instagram ist längst kein reines Foto-Netzwerk mehr. Nachdem zunächst Videos ihren Siegeszug angetreten haben, sind nun auch Grafiken auf dem Vormarsch. Letzteres eignet sich vor allem dann, wenn Sie kein passendes Bildmaterial für Ihre Inhalte haben und/oder die Qualität der Fotos nicht gut genug ist. Ein Tool, mit dem Sie kinderleicht Grafiken für Instagram anfertigen können, ist Canva.com. Hier finden Sie unzählige Vorlagen, die Sie nur noch nach Ihrem Geschmack anpassen müssen.
Tipp #4: Fesseln Sie Ihre Leser durch Storytelling
Wir wissen nun, dass der Instagram Algorithmus Interesse an einem Account als positiven Faktor wertet und in die Sichtbarkeit eines Profils einfließen lässt. Das bedeutet für Sie im Umkehrschluss: Machen Sie Ihre Beiträge so interessant wie möglich – zum Beispiel durch Storytelling, also das (emotionale) Erzählen von Geschichten.
Lese-Tipp: Content Marketing: Warum reden alle über Storytelling?
Indem Sie Ihre Bildunterschriften zu kleinen Kurzgeschichten werden lassen, fesseln Sie Ihre Leser regelrecht an Ihre Beiträge. Die somit gesteigerte Verweildauer suggeriert dem Algorithmus wiederum: Solche Inhalte interessieren mich – bitte mehr davon!
Nach einem ganz ähnlichen Prinzip funktionieren übrigens auch die Instagram Stories, die nicht umsonst diesen Namen tragen. Anstatt den Kanal für platte Werbebotschaften oder schnörkellose Ankündigungen zu nutzen, sollten Sie ihn für ein kreatives Storytelling einsetzen und somit das Interesse Ihrer Follower steigern. Der Algorithmus wird dieses Engagement garantiert belohnen.
Tipp #5: Setzen Sie Hashtags richtig ein
Die Zeiten, in denen unter jedem Instagram-Posting eine riesige Hashtag-Wolke mit zig Schlagwörtern stehen musste, sind zum Glück vorbei. Mittlerweile gilt nämlich auch hier: Klasse statt Masse. Auch wenn Instagram pro Posting bis zu 30 Hashtags erlaubt, müssen Sie diese Anzahl keinesfalls ausreizen.
Viel wichtiger ist es, Schlagwörter zu recherchieren, die relevant für Ihre Inhalte sind und Ihnen tatsächlich auch Reichweite bescheren. Keine leichte Aufgabe, doch mit etwas Zeit und Kreativität werden Sie mit Sicherheit die passenden Hashtags für Ihr Business finden.
Lesetipp: Hashtags: Bedeutung, Aufgaben und Sinn des Rauten-Symbols
Den Instagram Algorithmus vollständig durchschauen und verstehen? Ein Ding der Unmöglichkeit! Es gibt vermutlich keinen Menschen auf der Welt, der Ihnen die perfekte Erfolgsformel für diese Social Media-Plattform liefern kann – und das ist auch okay so. Um dennoch eine gewisse Sichtbarkeit auf Instagram aufzubauen, ist es wichtig, dass Sie sich ernsthaft mit dem Kanal auseinandersetzen und (zumindest in einem gewissen Maße) strategisch an ihn herantreten. Die oben genannten Tipps werden Ihnen hierbei behilflich sein.
Foto: www.pixabay.com